Kapitel 6

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Clay's PoV

Während George am nächsten Tag sich seinen Sozialstunden wieder hingeben musste, verbrachte ich den Tag Zuhause und langeweilte mich.
Da wir beide das College abgebrochen hatten, hatte ich somit auch nichts zu tun.
Ich war natürlich auf Job suche, doch entweder fand ich nichts, dass mich ansprach oder ich wurde einfach nicht genommen - was mich ehrlich gesagt nicht einmal so sehr wunderte, da die Sache mit meiner Familie und der Verbrecherbande natürlich auch seine Runden gemacht hatte.
Während ich dort auf der Couch mit meinem Laptop saß und weiter nach einem Job suchte, klingelte es an der Haustüre.
Ich fragte mich, wer das hätte sein können, da ich keinen Besuch erwartete und George hatte noch lange nicht Feierabend.

Ich stand auf und lief zur Haustüre.
Als ich sie öffnete, konnte ich nicht glauben, wer dort stand - meine Mutter.
Ich starrte sie mit geweiteten Augen an.
,,Was tust du hier?'' fragte ich sie verwundert.
,,Ich wollte mal nach dir schauen'' sagte sie.
War das ihr Ernst oder wollte sie mich auf den Arm nehmen?
Ihr und meinem Vater war es doch scheiß egal, wie es mir nach der ganzen Sache ging und das nur, weil ich mit George zusammen war.
,,Dürfte ich vielleicht rein?'' kam es etwas unsicher von ihr.
Ich seufzte, doch ließ sie herein.
Ich lief wieder zurück in das Wohnzimmer - sie mir hinterher.
Ich ließ mich wieder auf die Couch fallen und schaute auf den Laptop, auf dem eine Suchanzeige, nach einem Job noch geöffnet war.
Meine Mutter schaute ebenfalls dorthin, woraufhin ich den Laptop zu klappte.
Ich hatte keine Lust mir anhören zu müssen, dass ich mein ganzes Leben weg werfen würde.

Sie stellte ihre Tasche auf dem kleinen Couchtisch ab und setzte sich auf das Sofa gegenüber von mir.
,,Du kannst jederzeit in der Bank anfangen, aber du kennst die Bedingungen deines Vaters'' kam es von ihr.
,,Nein'' antwortete ich ihr sofort daraufhin.
Was die Bedingungen waren?
Mich von George zu trennen, das College zu beenden und zurück nach hause zu kommen, doch das würde ich niemals zulassen, noch weder tun.
Sie schaute sich im Wohnzimmer um und schließlich wieder mich an.
,,Ich verstehe es nicht'' fing sie an.
,,Was?'' fragte ich dazwischen.
,,Wie kannst du ihn lieben?'' kam erneut die Frage von ihr.
Ich verdrehte meine Augen und schaute auf meinen Laptop.
Ich hatte keine Lust darauf, dieses Gespräch noch einmal führen zu müssen.
,,Er hat uns bedroht, er ist gewalttätig, hat Menschen verletzt - dich verletzt...'' fing sie wieder an.
Ich klappte den Laptop zu - dass nicht gerade sanft und schaute sie an.
,,Nicht er hat uns oder euch bedroht, sondern sein Vater. Gewalttätig ist er nur, wenn er Menschen beschützen muss, die ihm wichtig sind und mich, hat er nie verletzt. Er war derjenige, der mich gerettet hat, Mom''
Sie schaute mich mit geweiteten Augen an.
,,Weshalb bist du her gekommen?'' fing ich an.
,,Um mir erneut einreden zu wollen, dass er nicht gut für mich wäre und ich nach hause kommen soll, um in eurer Firma zu arbeiten? Wenn das der Fall ist, kannst du direkt wieder verschwinden'' fuhr ich fort.
,,Nein...ich'' murmelte sie.
,,Was?''
,,Ich wollte wirklich nachschauen, wie es dir geht'' fing sie nun an.
,,Wir...ich...habe mit dir kaum, eigentlich so gut wie gar nicht gesprochen, seit der Verhandlung'' fuhr sie fort.
,,Das liegt nicht an mir'' antwortete ich ihr kalt.
Sie verstand was ich meinte und nickte daraufhin mit einem Schuldbewussten Blick.

Plötzlich hörte ich, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde.
Das konnte diesmal nur George gewesen sein, aber was machte er so früh schon wieder hier?
Er betrat das Wohnzimmer und fand mich und meine Mutter dort vor.
,,Störe ich?'' fragte er etwas verwirrt.
Nun stand meine Mutter plötzlich auf, schnappte sich ihre Tasche und schaute uns abwechselnd an.
,,Ich wollte sowieso gerade gehen'' kam es von ihr.
Ich stand ebenfalls auf und lief schon einmal in Richtung Haustüre, um ihr sie aufzuhalten.
,,Wundert mich kein Stück'' murmelte ich auf den Weg dort hin.
Nach dem sie gegangen war und ich die Küche betrat, in der George sich befand, schaute er mich an.
,,Warum war sie hier?'' fragte er.
,,Laut ihrer Aussage, wollte sie schauen wie es mir geht'' fing ich an.
,,Aber wir wissen beide, dass das gelogen ist'' fuhr ich fort und schnappte mir etwas zu trinken.
,,Weshalb bist du schon so früh zurück?'' fragte ich ihn nun etwas irritiert.
,,Unwetterwarnung oder sowas'' sagte er.
Er musterte mich, während er dort stand und etwas aß.
,,Alles ok?'' fragte er, ich nickte.
,,Hat sie wieder etwas über mich gesagt?'' fragte er nun.
Mein Gesichtsausdruck verriet es ihm.
Er kam auf mich zu, legte seine Arme um mich und zog mich näher an sich heran, während er mich anschaute.
,,Du weißt doch, dass es mir egal ist, was sie über mich denken'' fing er an.
,,Ja, mir aber nicht'' nuschelte ich verärgert, woraufhin George auflachte und mir einen Kuss gab.


Tell me the truth - (Tell me everything 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt