George's PoV
Als ich am Abend nach hause fuhr und vor der Haustüre stand, lauschte ich erst dagegen, um zu hören, ob Clay noch da war.
Da ich nichts hörte, schloss ich sie auf und lief hinein.
Es war tatsächlich ruhig - zu ruhig.
Ich lief mit langsamen Schritten in das Wohnzimmer und anschließend in das Schlafzimmer, wo ich schon sah, dass er seine Sachen gepackt hatte und vermutlich weg war.
Ich lief in die Küche und sah auf dem Tisch einen Zettel liegen - der nur von ihm sein konnte.
,,Ich weiß nicht, was dich dazu gebracht hat, diesen Schritt zu gehen. Wenn es an mir liegt, tut es mir leid. Ich hätte niemals gedacht, dass dieser Tag je kommen würde, an dem ich das letzte mal ich liebe dich zu dir sagen würde - das auch noch auf Papier.
Ich bereue die Zeit mit dir kein Stück. Ich weiß nicht, wie du das ganze siehst, aber es war die Beste Zeit meines Lebens. Ich habe gehofft, dass es anhalten würde und ich eines Tages neben dir meine Augen für immer schließen könnte, doch nun kam es von dem einen, zu dem anderen Tag, anders.
Was für Gründe es auch immer hatte - vermutlich war es dann das richtige, sonst hättest du es niemals getan. Wie ich mich fühle, kann ich nicht einmal ansatzweise beschreiben - es tut einfach weh.
Pass auf dich auf und stell bitte nichts dummes an,
Clay''
Während ich den Zettel las, sah ich, wie eine Träne darauf tropfte.
Den Tag über konnte ich es auf der Arbeit gut weg stecken, doch nun kam alles wieder hoch - schlimmer, als vorher.
Meine Brust zog sich zusammen, während mir das Atmen plötzlich schwerer fiel.
In dem Moment realisierte ich erst wirklich, was ich eigentlich getan hatte.
Ich hatte den Menschen, für den ich alles und ich meinte auch alles, getan hätte weg geschickt - ich hatte die Liebe meines Lebens weg geschickt.
Ich wusste nicht mehr, ob es richtig oder falsch war, doch eins wusste ich - diesen Schmerz, den ich gerade empfand, war im Vergleich zu einer Stichwunde, tausend mal schlimmer.Instinktiv schnappte ich nach Alkohol, um alles in mir zu betäuben.
Ich wollte einfach nichts mehr spüren und vergessen - wenigstens für ein paar Stunden.
Ich leerte die eine Flasche, nach der anderen.
Jedoch tat es nicht das, was es sollte - alles fühlte sich schlimmer, als vorher an.
Ich lehnte auf dem Boden gegen die Küche, fuhr mir durch die Haare und lauschte meinem zu schnellen Herzschlag.
Wäre Clay jetzt hier, hätte er mich für diesen Zustand angemeckert, doch er war es nicht und das wegen mir.
Ich konnte nicht glauben, dass ich selbst sein Gemeckere bereits vermisste.
Als mir plötzlich Bilder oder Momente vor Augen erschienen, gab es mir den Rest.
Ich schmiss die Flasche auf die andere Seite der Küche und vergrub mein Gesicht.
Dabei hörte ich, wie die Flasche zerbrach und sich Splitter in der Küche sammelten.
Ich versuchte aufzustehen und versuchte die Scherben einzusammeln, doch das war das dümmste, was man in dieser Situation hätte tun können, wenn man betrunken war.
Natürlich schnitt ich mir in die Hand und musste mich erst einmal somit versorgen.
Nach dem ich das getan hatte, ließ ich die Küche so, wie sie war und legte mich in das Bett.
Es fühlte sich merkwürdig an, auf die Seite zu drehen und zu wissen, dass er auch in den nächsten Stunden oder die nächsten Tage nicht dort liegen würde - vermutlich nie wieder.Am nächsten Morgen riss mich mein Handy aus dem Schlaf.
Ich öffnete langsam meine Augen und versuchte mich erst einmal daran zu erinnern wo ich war.
Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren.
Ich schnappte mir mein Handy, ohne darauf zu schauen, wer überhaupt anrief und ging dran.
,,Herr Bennett, wenn sie nicht jetzt sofort ihren Hintern zur Arbeit schaffen, wird das als erster Verstoß vermerkt!'' ertönte plötzlich eine laute weibliche Stimme am Hörer, die wie die Anwältin klang.
Ich schaute auf mein Handy und sah, dass es inzwischen schon fast ein Uhr war.
Ich seufzte und legte mein Handy wieder an mein Ohr.
,,Tut mir leid, ich habe verschlafen. Wird nicht wieder vorkommen'' entgegnete ich ihr, obwohl es mir am Arsch vorbei ging.
,,Das hoffe ich für sie!'' kam es noch von ihr, bevor sie auflegte.
Ich senkte meinen Arm, mit meinem Handy in der Hand und verweilte in dieser Position.
Wenn mir nicht wieder eingefallen wäre, dass ich zur Arbeit müsste, wäre ich volle Kanne wieder eingeschlafen.
Ich stand auf, machte mich fertig und fuhr dorthin.
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Tell me the truth - (Tell me everything 2)
FanficAlles, was George seit seiner Begegnung mit Clay wollte, war ihn zu beschützen - leider funktionierte dies jedoch nicht immer. Er dachte, dass er nach all dem, was er und Clay durchmachen mussten, nun endlich mit ihm in Ruhe leben konnte, doch da ha...