Ich konnte es kaum fassen: Ich lag in einem Hotelzimmer und küsste meinen besten Freund, der jetzt sogar mein fester Freund war. Mein Herz schlug Saltos und das Adrenalin rauschte durch meine Adern. Ich war der glücklichste Mensch der Welt.
In den folgenden Stunden schliefen wir nicht viel. Wir kuschelten, genossen die Nähe des anderen, redeten und vor allem knutschten um die Wette. Meine gestern noch so dunkle Welt erstrahlte jetzt in den buntesten und schönsten Farben.
Am Morgen wachten wir auf, super müde aber überglücklich. Ausnahmsweise war er schon vor mir aufgewacht und hatte mich so lang gekrault, bis ich von alleine aufgewacht war. „Guten Morgen", flüsterte er mir ins Ohr. „Hey". Wir sahen uns an. Ich lächelte. Er lächelte. Zärtlich küssten wir uns, dann drückte ich ihn fester an mich und murmelte in seine Brust: „Ich will nicht aufstehen". „Ich auch nicht", flüsterte er.
Da wir aber beide am Abend nichts gegessen hatte, mussten wir wohl oder übel doch zum Frühstück. Ich küsste ihn ein letztes Mal, bevor wir auf den Flur traten. Meine Lippen prickelten noch Minuten später und ich hatte das Gefühl, ich würde ein Schild tragen, auf dem stand „Ich bin ganz ganz doll verliebt".
Wir einigten uns darauf, uns noch nicht vor der Mannschaft gemeinsam als Paar zu zeigen, da die Angst zu groß war, dass es an die Öffentlichkeit gelangen würde. Als wir aber gemeinsam strahlend den Saal betraten, schien die versammelte Mannschaft die Luft anzuhalten. Wobei ich mir das wahrscheinlich einbildete, denn ich für meinen Teil hatte das Gefühl zu glühen.
Einzig Mats kam auf uns zu. „Ich sehe, ihr habt das hingekriegt" sagte er grinsend. „Pisczu, lass ihn nie wieder allein, es ging ihm richtig scheiße." Lu machte einen zerknirschten Eindruck. „Versprochen, ich bleib für immer bei ihm". Erstaunt hob Mats die Augenbrauen. „Dann habt ihr es ja noch besser hingekriegt, als ich dachte. Gratuliert man da jetzt?" Wir mussten alle lachen. „Wie du willst, danke", sagte ich. Lu und ich grinsten uns an und ich spürte den Blick von Mats auf uns, der eindeutig sagte, wie sehr er sich für uns freute. Bevor wir uns setzten baten wir ihn aber darum, es vorerst für sich zu behalten.
Dann endlich bekam ich wieder etwas in den Bauch. Liebeskummer war schon ein böser Endgegner. Auch Lukasz langte ordentlich zu.
Dann begannen wir in der Mannschaft, über die Strandparty heute Abend zu sprechen. Wir teilten verschiedene Gruppen ein, wer was besorgen sollte. Lu und ich erklärten uns bereit, gemeinsam mit Marco, Mario, Erling und Jule, die Getränke zu besorgen. Getränke besorgen war immer super lustig, daher freute ich mich sehr darauf. Aber zunächst stand das Training an. Es verlief gut und erfolgreich. Nach einer kurzen Fitnesseinheit nach dem Mittagessen, waren wir dann freigestellt. Wir machten uns bald auf den Weg in die Stadt.
Die Stadt war wunderschön und wir genossen es, in unserer kleinen Gruppe umherzustreunen. Hin und wieder musste ich dem Drang wiederstehen, Lukasz' Hand zu nehmen. Da kam mir eine Idee: ich wollte Mario fragen, wie das bei ihm und Marco so war.
Im Laden dann streunten wir umher, Marco machte faxen und wir verhielten uns wie ein Haufen Jungs bei einem Kindergeburtstag. Es war herrlich lustig. Während Marco und Lu als unsere Kapitäne bezahlten, zog ich Mario zur Seite. „
Hey, ähm du darf ich dich was fragen?", es war mir ein bisschen unangenehm, aber Marios Reaktion beruhigte mich schnell. „Klar, alles", sagte er freundlich. „Du und Marco, da ist doch was, oder?", fragte ich. Sein Gesichtsausdruck wechselte von freundlich zu ängstlich. Schnell schob ich daher hinterher: „ich wollte nur wissen, wie ihr das macht, wegen der Mannschaft und der Öffentlichkeit, naja". Ich sah zu Lu. Ich sah, wie Mario sich entspannte. „Du und Pisczu also auch?", fragte er und lächelte. „Mhm", sagte ich mit einem Strahlen. „Naja, also wir wissen auch nicht genau, wie wir das machen sollen", meinte Mario dann. „Eigentlich wollen wir ehrlich damit umgehen, aber wir wissen nicht, wie die anderen Jungs reagieren. Und von den Medien ganz zu schweigen". Das war auch unser Problem.
Wir unterhielten uns noch ein wenig darüber, tauschten uns aus, was unsere Ängste waren, und was wir für Lösungsvorschläge hätten. Als wir rausgingen, warf mir Lu einen fragenden Blick zu und auch Marco schaute irritiert zu uns rüber. Ich deutete meinem Freund an, dass ich gleich fertig war.
Mario und ich hatten die gleiche Idee: wir wollten es der Mannschaft sagen, schauen wie sie reagiert und dann daraus entscheiden, wie wir in der Öffentlichkeit damit umgehen wollten. Die Strandparty am heutigen Abend hielten wir für sinnvoll. Wir schlugen uns ab. „Danke Mario, das hat gutgetan". „Geht mir genauso", sagte er und lächelte. Während wir die Kisten ins Auto hievten, trat Lu zu mir.
„Um was gings?", wollte er wissen. Ich zog ihn ein wenig zur Seite, sodass Erling und Jule weit genug von uns weg waren, um uns nicht zu hören. „Hab ihn gefragt, ob bei Marco und ihm was ist, und wie sie damit umgehen wollen". „Ah, gute Idee", antwortete mein blonder Freund und kratzte sich am Kopf. „Es wäre schon gut, wenn wir zumindest in der Mannschaft offen damit umgehen könnten", sagte er.
Ich freute mich, dass er es genauso sah wie ich und setzte ihn ins Bild, was Marios und meine Idee war. Er stimmte zu. Freudig erregt stiegen wir ins Auto, wissend, dass bald die Mannschaft davon erfahren würde.
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Kurzgeschichte Lukasz x Marcel
FanfictionFußball-Pairing: Eine Geschichte über die Liebe zwischen Lukasz und Marcel „Du bist bequem Wladi", sagte ich und versuchte, mein leises Lachen möglichst cool klingen zu lassen. „Du liegst auch halb auf mir drauf", antwortete mein Lieblingspole, doch...