Kapitel 12: Lukasz

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Ich sog scharf die Luft ein, als er das Wort aussprach. Er sprach es so sorglos aus, aber es allein aus seinem Mund zu hören, löste in mir bedenkliche Reaktionen aus. Ich hatte mich schon weit aus dem Fenster gelehnt, als ich ihn auf eine mögliche Beziehung unserer Freunde angesprochen hatte, doch auch das hatte er ohne mit der Wimper zu zucken angenommen. 

„Na hör mal", sagte ich dann schnell, um mich nicht weiter in meinen Gedanken zu verlieren, „so habe ich das nicht gemeint". Schmelle lachte: „Doch genau das meintest du". „Unverschämt", sagte ich, und kniff ihm zur Strafe in die Seite. Dass er nicht kitzelig war, wusste ich. Trotzdem konnte ich es nie lassen, es doch zu versuchen. „Keine Chance", sagte er, als hätte er meine Gedanken belauscht. „Wir können ja zumindest ein bisschen spionieren", schlug er dann vor, „aber ohne lauschen". „Deal", sagte ich und lachte. 

Danach standen wir auf. Als wir aus der Tür traten berührten sich unsere Hände für einen kurzen Moment. Mein Arm verkrampfte und ein Schuss Adrenalin schoss durch meinen Körper. Gott, was war denn da los. Das war wirklich nicht mehr normal. Was war nur mit mir los, ich musste mich dringend mal darum kümmern. 

Auf den Weg nach unten trafen wir Marco und Mario, die vertraut mit einander tuschelten. Marcel und ich tauschten einen vielsagenden Blick aus.


Der Abend verlief ruhig und wir gingen bald ins Bett. Morgen stand der Fitnesstag auf dem Programm, für welchen wir gut ausgeschlafen sein mussten. Nach einer kurzen Runde Mario Kart machten wir uns bettfertig und legten uns schlafen. Auch auf dem Gang war Ruhe eingekehrt. Jeder wusste, wie wichtig es war, fit zu sein. Als wir dann nebeneinander in unserem Bett lagen, rutschte Marcel an mich heran und legte seinen Kopf an meiner Schulter ab. Unsere Hände berührten sich und ich schloss die Augen. „Nacht Marcel", flüsterte ich. „Schlaf gut Wladi", erwiderte er. Dann schliefen wir ein. 

Als ich in der Nacht einige Minuten lang aufwachte, spürte ich, wie sein Kopf auf meiner Brust lag und seine Hände an meiner Taille platziert waren.


Der Fitnesstag verlief gut. Alle Jungs waren konzentriert und sprachen nicht viel. Abends fielen wir sofort ins Bett. Der vierte Tag unseres Trainingslagers gestaltete sich deutlich angenehmer. Wir trainierten, alberten rum und genossen die Zeit in der Mannschaft. Zwischendurch spielten wir Kicker oder Fußballtennis und am Abend versammelten wir uns alle in Schmelle und meinem Zimmer und verbrachten den Abend mit Mario Kart. Es waren lustige Stunden und wir spielten bis spät in den Abend. Fast jeder hatte mindestens einmal gewonnen, außer Jule, der furchtbar schlecht darin war. 

Der nächste Tag war ein Medientag. Nach dem Training am Morgen gaben wir Interviews und Ähnliches. Nach dem Abendessen ging es für Marcel und mich in das Quiztaxi. Wir waren doppelter Titelverteidiger und wollten auch heute erneut gewinnen. Wir hatten schon sehr viele lustige Momente bei diesem Spiel verbracht, die mich heute noch zum Lachen brachten. Das Spiel verlief gut und wir sammelten viele Punkte. Wer gewinnen würde, würde sich in den kommenden Tagen entscheiden, da noch die anderen Teams abgedreht werden mussten. 

Es war schon spät, als Marcel und ich das Hotel betraten. Wir lachten immer noch und feixten. Nachdem wir beide geduscht hatten, warfen wir uns aufs Bett und redeten noch über alles Mögliche. Das Grinsen auf seinen Lippen spiegelte genau das wider, was ich fühlte. 

Dieses Mal rückten wir automatisch näher zusammen, nachdem wir das Licht ausgemacht hatten. So schliefen wir kuschelnd ein.

Kurzgeschichte Lukasz x MarcelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt