Kapitel 7: die Reise Teil 2

344 17 11
                                    

Als ich am nächsten Morgen in Hatenos Gasthaus aufwachte war Link verschwunden. Zu schade, ich wäre nur zu gerne in seinen Armen aufgewacht. Na ja, vielleicht war es ihm zu viel geworden. Vielleicht mochte er meine Nähe gar nicht so wie ich die seine. Dieser Gedanke stimmte mich traurig, denn ich konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Aber wahrscheinlich hatte mein Leibwächter eh kein Interesse an mir. Er war ja nur da um mich zu beschützen... Schnell packte ich die wenigen Sachen zusammen die ich dabei hatte und trat vor die Tür des Gasthauses. Ich hatte eine kalte Morgenluft erwartet, aber stattdessen fuhr mir ein angenehmer warmer Wind in die Haare. Link saß mit gebeugtem Rücken und auf den Knien abgelegten Armen auf den steinenrnen Treppenstufen. Etwas zögerlich lies ich mich neben ihm nieder. Er drehte den Kopf zur Seite. ,,Morgen. Hast du dir schon überlegt wie wir ins Dorf der Zoras kommen?" Ich wiegte nachdenklich den Kopf. ,,Ich würde direkt dorthin reiten, ohne Umweg über Kakariko. Was meinst du?" Plötzlich stand er auf, und starrte finster vor sich hin. ,,Die Yiga-Angriffe häufen sich in letzter Zeit, und es tauchen immer mehr Leunen auf." Erstaunt sah ich zu ihm auf. ,,Und? Ich hab doch dich dabei!" Er schüttelte den Kopf. ,,Es ist nicht auszuschließen das dir etwas passiert, und dann... wenn du... ich meine..." begann er zu stottern. Ich streckte ihm meine Hand entgegen und er zog mich hoch. Diesmal sah ich ihm mit voller Absicht und ganz entschlossen in seine Augen. ,,Mensch Link. Mir passiert doch nichts! Nett das du dir Sorgen machst, wirklich. Aber ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen. Solange ich meinen Bogen dabei habe bin ich nicht komplett wehrlos. Wird schon gut gehen." Er zögerte. Ich konnte den Zweifel in seinen Augen sehen. Bittend legte ich den Kopf schief, und sah ihn flehend an. Schließlich knickte er ein und stimmte zu. Dafür schenkte ich ihm ein breites Lächeln bevor wir uns auf zu den Pferden machten. 

Für die Reise ins Dorf der Zoras hatten wir eine Übernachtung in der Wildnis geplant. Am zweiten Tag, also morgen, sollten wir schon dort ankommen. Unsere Pferde waren gut ausgeruht und wir kamen flott voran. Der Tag verging wie im Flug, da dämmerte es auch schon. Link und ich hatten ab und zu ein paar Worte gewechselt, und eine kleine Rast gehalten. Einmal hatte er mich wieder vor einem Sturz bewahren müssen als ich beim balancieren auf einem umgekippten Baumstamm abgerutscht war. Ich hatte mir das linke Knie aufgeschürft, aber das war nur ein Kratzer. Link hatte mich vor noch mehr Wunden bewahrt indem er mich mit einer Hand am Rücken und einer Hand an der Hüfte abgestützt hatte. Ich konnte seine starken Arme immer noch spüren. Er war schnell wieder zurück gewichen und hatte wie immer auf den Boden gestarrt. Ich könnte schwören etwas rot auf seinen Wangen gesehen zu haben...

Jetzt machten wir uns auf den Weg ins Unterholz um die spät aktiven Hasen aufzuspüren. Ich hatte Link vorgeschlagen zu wetten wer schneller einen Hasen erlegen könnte den wir zum Abendessen verspeißen konnten. Er hatte gleich zugestimmt, und schlich nun etwa sechs Meter neben mir durchs Gras. Ich beobachtete seine konzentrierte Miene. Sein Körper war angespannt und er blies sich eine seiner blonden Haarstränen aus dem Gesicht. Oh je, nicht dass ich einen Hasen verpasste weil er mich so ablenkte. Ich wandte mich nach vorne, und hörte gleich darauf ein verdächtiges Rascheln im Gebüsch. Der Hase befand sich zwischen mir und Link, der ihn auch bemerkt zu haben. Ich hob meinen Bogen ganz langsam an, und zog an der Sehne. Der Hase hob plötzlich den Kopf. Lick spannte seinen Bogen ein bisschen zu schnell, denn er gab ein Geräusch von sich dass den Hasen aufschreckte. Dieser wollte davon hoppeln, aber er kam nicht weit. Ich lies meine Bogensehne los. Zack! Da lag der Hase regungslos auf dem Boden, kurz und schmerzlos. 

Wenig später saßen wir am Feuer und verspeißten den Hasen. Ich konnte nicht aufhören Link zu necken. Es schien ihn wirklich zu ärgern dass ich den Hasen erwischt hatte und er nicht mal zum Schuss gekommen war. Irgendwann aber wurde ich der Sache müde und musste gähnen. Ich trottete zu dem kleinen Lager das wir aufgeschlagen hatten und legte mich schlafen. Kurz sah ich noch mal zu Link hinüber, dessen Silluette im Schein des Feuers zu erkennen war. Wie sehr ich ihn doch mochte... Klar war ich am Anfang nicht begeistert davon gewesen einen Leibwächter zu bekommen. Aber inzwischen konnte ich mir ein Leben ohne Link gar nicht mehr vorstellen. Der schweigsame Blondschopf hatte es mir angetan.

Hyrule Lovers (Link x fm reader) IN ÜBERARBEITUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt