Kapitel 23: Die Idee

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Nicht nur mein Vater und mein Leibwächter waren entspannter geworden, seit die Yiga Hyrule nicht mehr unsicher machten. Aber vor allem die Beiden. Ich durfte jetzt wirklich viel mehr unternehmen und das Schloss verlassen, ohne dass einer der Beiden irgendwelche Einwände dagegen erhob. So musste ich auch heute morgen beim Frühstück überhaupt nicht mit meinem Vater diskutieren, als ich ihm meine Bitte vortrug. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Revali in seinem Zuhause besuchen zu gehen. Ganz genau, ich wollte ins Dorf der Ornis in den kalten Norden reisen. Und mein Vater erlaubte es ohne irgendwelche Widerworte! Morgen früh sollte es los gehen, also alles super. Nur ein Problem gab es da. Ich wusste zwar immer noch nicht warum, denn ich hatte nicht nachgefragt, aber Links und Revalis Verhältnis schien ja etwas... angespannt zu sein. Zwischen den Beiden war es auf dem Ball ziemlich hochgekocht. Deswegen hatte ich Link auch noch nichts von meinem Vorhaben erzählt. Ich dachte, er würde es beim Frühstück ebenfalls mitbekommen, wenn ich meinen Vater um Erlaubnis fragte. Aber mein Leibwächter war nicht da. Sogar meinem Vater war dies aufgefallen. Ich hatte schnell eine Notlüge erfunden und ihm gesagt, Link würde noch im Bett liegen weil er sich nicht ganz wohl fühlen würde. Eigentlich hatte ich aber keine Ahnung, wo er war. Und warum nicht hier.

Nach dem Frühstück eilte ich aus dem Saal, um ihn zu suchen. Als erstes sah ich bei den Pferden und in den Stallungen nach. Eigentlich war ich mir sehr sicher gewesen Link hier zu finden. Aber ich fand nur Limus und Kleon vor. Auch von den Beiden konnte mir keiner sagen wo Link war. Ich trat zu Epona und strich ihr vorsichtig über die Nase. ,,Was meinst du, hm? Wo ist er wohl?" Von dem Pferd kam nur ein leises Schnauben, das mir warm ins Gesicht blies. Ich verließ die Ställe wieder, und ließ meinen Blick über den Hof wandern. Es war so früh noch nicht sehr viel los. Links hellblaues Gewand war nirgens zu erkennen. Ich kehrte ins Innere des Schlosses zurück. Nachdenklich und besorgt lief ich durch die Gänge, Flure und Gallerien. Aber Link tauchte einfach nicht auf. Das passte überhaupt nicht zu meinem Leibwächter! Er würde mich nie einfach so ohne Grund und so plötzlich alleine lassen! Wo könnte ich noch suchen? Vielleicht in der Küche. Schnell machte ich mich auf den Weg in den Trakt der Angestellten. Aber warum sollte Link mit denen frühstücken, und nicht mit uns? Mal wieder ärgerte ich mich über das Kleid, welches ich trug. In Hosen wäre ich schneller und praktischer voran gekommen. Ich stolperte in die Küche und sah mich um. Kantis sah überrascht von seinem blubbernden Suppentopf auf. ,,Eure Hoheit! Was bringt Euch hier her?" Ich holte kurz Luft. ,,Link. Ist er hier?" Kantis schüttelte ratlos den Kopf. ,,Dein Leibwächter? Nein. Aber ich habe ihn heute doch schon einmal gesehen..." Nachdenklich krazte er sich am Kopf. ,,Das war... vor unserem Schlafraum! Elaisia war bei ihm." Ich nickte und bedankte mich. ,,Es riecht übrigens fantastisch!" rief ich noch über meine Schulter in die Küche. Der Schlafraum der Angestellten... Er lag nicht weit weg, nur um zwei Ecken. Lauschend blieb ich vor der Tür stehen und spitzte die Ohren. Von drinnen kam kein Geräusch. Ich klopfte. Noch immer keine Antwort. Langsam öffnete ich die Tür ein Stück und spähtein den Raum. Ein strenger Geruch kam mir entgegen. Als sich nichts bewegte trat ich ein. Dicht aneinander standen die Betten der Diener, Köche und anderen Angestellten. Licht fiel durch die staubigen Fenster herein. Ich sah in alle Ecken, aber hier war keiner. Auf dem Tisch lagen einige zusammenhangslose Dinge herum. Ich hob ein kleines Holzschwert hoch. Wahrscheinlich gehörte es einem der Kinder. Ein plötzliches Geräusch durchbrach die Stille. Erschrocken ließ ich das Schwert fallen und fuhr herum. Aber da war immer noch keiner. Leise fluchend hob ich die Kinderwaffe wieder vom Boden auf. Da war das Geräusch wieder. Es war eine Art leises klopfen. Ich legte das kleine Schwert auf den Tisch zurück. Ich sah niemanden, aber dieses Geräusch kam doch irgendwo aus diesem Raum! Vorsichtig trat ich an den großen Schrank heran, welcher an einer der Wände stand. Das Klopfen ließ eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen. Aber es kam eindeutig von hier! Mein Atem beschleunigte sich. Was bei Hylia war wohl in diesem Schrank? Angst kroch in meine Finger, als ich die Hand ausstreckte und ganz langsam die Schranktür aufzog. Kaum hatte ich einen ersten Blick auf den Inhalt erhascht, riss ich sie sofort ganz auf. ,,Link!"

Hyrule Lovers (Link x fm reader) IN ÜBERARBEITUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt