22: * Bereit? *

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Jetzt war es endlich soweit: Wir waren da!!

Wir stiegen aus dem Auto aus und schritten zu den Eingängen. An den Kassen bezahlten Tom und Ben (Katajas Vater). Wir zwei kamen mit einem bestimmten Pass, den wir am Donnerstag bekommen hatten, umsonst rein. Hinter den Kassen standen mehrere Männer und Frauen, die uns beide abfingen. Mein Bruder folgte Ben, der bereits zu den Eingängen gegangen war. "You're students right?", fragte einer der Männer. Ich nickte. "Where are you from?", fragt er weiter. "From Germany", antwortete Kataja. "Please follow me"

Der Man führte uns durch einen extra Eingang, vorbei an den vielen Menschen in eine Halle. "In der Halle findet ihr eure Kameraden", teilte er uns mit und verschwand. Ein bisschen überrascht war ich, denn er hatte dies auf Deutsch und nicht auf Englisch gesagt.

Wir waren schon in Trainingssachen gekommen, so mussten wir uns nicht umziehen und konnten direkt in die Halle.
Sie war ziemlich voll und unsere Blicke schweiften über die vielen Leute. Jedoch ohne Erfolg, keiner von unserem Team war dort.

Während Kataja schon anfing zu gehen sprach sie: "Guck mal, da hinten ist eine Tür"
Ich folgte ihr und hinter der Tür verbarg sich eine weitere, riesen große Halle. Hier war es übersichtlicher, denn es war nicht so viel los. Da erblickten wir unser Team, schnell liefen wir zu ihnen. "Hi Neil und Kataja", begrüßte uns Joel. "Hallo", grüßte ich zurück. "Sind wir die letzten?"
"Ich glaube nicht, meldet euch mal bei Herr Laanly und Herr Müller, damit sie wissen dass ihr da seit."
Wenn man vom Teufel spricht.
Herr Laanly stand direkt hinter uns und hob die Arme, als ob er uns umarmen wollte. Das tat er zum Glück nicht. Er holte ein Blatt hervor und machte hinter unseren Namen ein Hacken.
"Fehlt noch jemand?", fragte Kataja. "Thomas, Louis und Alice", antwortete er, während er mit dem Kopf nickte.

Nach und nach begannen alle, sich warm zu laufen. Wir fingen nun auch damit an. "Tut mir leid, auf unserer Strecke war Stau", entschuldigte sich Alice, die gerade angekommen war.  Thomas und Louis kamen später auch.

Inzwischen war selbst die hintere Halle ziemlich voll. Von hier und da hörte man Stimmen, die in den verschiedensten Sprachen miteinander Sprachen. Vor mir lief ein Mädchen und ein Junge, die sich auf, ich denke mal französisch, unterhielten. Neben mir liefen still Kataja, Joel und Stefan. Die Stille breitete sich aus und jeder wusste, dass es langsam ernst wurde.

Herr Müller rief uns zurück: "Kommt ihr bitte!"
Wir liefen die halbe Runde zu Ende und standen dann neben ihm. Nach und nach kamen auch die restlichen. "Ich habe gerade die Pläne für die Kampfreinfolge bekommen. Jedes Team wird zwei mal kämpfen. Ich lege die Pläne aus und dann könnt ihr schauen."

Ich wartete bis Joel wieder kam. "Kampf 34 und 154.", erzählte er mir mit wenigen Worten.
"Wir sind ziemlich früh dran. Bis dahin haben unsere Gegner bestimmt noch nicht gekämpft.", stellte ich fest.
Ich schaute selbst noch einmal auf die Liste. Der erste Kampf begann schon in fast einer halben Stunde. Kataja hingegen war erst viel später dran.
Ich guckte die Spalte mit den Gegnern an. Wir mussten gegen zwei Jungs aus den Niederlanden und gegen ein Mädchen und Jungen aus Russland kämpfen.
Wie verteilten uns wieder auf die Halle und machten uns weiter warm. Ab und zu sah man auch Wolfs- und Panthergestallten.

"The Fights are beginning in 5 Minutes", ertönte eine helle, gehetzte Stimme aus den Lautsprechern der Sporthalle. Ein paar Lehrer und Lehrerinnen pfiffen ihre Schüler zurück, ebenso unserere. Zusammen packten wir unsere Sachen und gingen durch die Hintertür nach draußen an die frische Luft.

"Kommt mal bitte alle hierher!", bat Herr Müller uns. Er hing seine Hände um die von Jonas, der ein wenig erschrocken die Augen aufris. Damit deutete er uns an, dasselbe zu tun. Als wir alle beisammen, eng aneinander standen, fing er an mit seiner Motivationsrede:
"Gut, ich hoffe ihr seid gut drauf und in best Form!", ein paar nickten " Ich weiß, ich bin nicht der beste in solchen Reden, dennoch finde ich es wichtig, euch richtig zu motivieren."
Was kommt jetzt bitte?
"Ich möchte euch ja nicht unter Druck setzten, aber kommt bitte eine Runde weiter. Seit dem ich das Training leite und ich noch auf derselben Schule wie ihr seit war, hat es kein einziger oder einzige bis in die Weltkämpfe geschafft. Es ist auch schon ein Wunder, dass so viele von euch hier sind. In den letzten Jahren wurden es immer weniger, die sich meldeten. Dieses Jahr war das ganz anders. Also geht da raus und macht mich stolz!
Macht unsere ganze Schule stolz und holt euch ein paar Siege!!"

Der Duft von frischen Pommes stieg mir in die Nase, als wir an den Fressbuden vorbei kamen.
Von hier aus hatte man eine perfekte Sicht auf die Kampfpfläche, die umhüllt von aufgebauten Tribünen war. Nur von hier aus konnte man rein schauen. Haben die das wohl extra so gemacht, damit die Verkäufer auch die Kämpfe beobachten könnten?

"Sitzen wir nebeneinander?", fragte Kataja begeistert von der Idee. Ich bejahte das mit einem Nicken. Hast du nichts vergessen? Nein. Hast du dein Haargummi? Ja. Was ist mit deinen Messern? Die sind in der Tasche, ist ja verboten hier mit Waffen rum zu laufen. Und was ist mit Joel, wo ist der hin? Lucy, sei nicht aufgeregt, wir schaffen das, außerdem steht Joel direkt neben uns. Achso. Ich bin blar nicht nervös. Wers' glaubt wird seelig.
Du verspricht dich ja sogar. Und dass das passiert, ist sehr selten.
Lucy sagte dazu nichts mehr. Immer wieder kam jedoch ein leises gelaber von ihr wie "Nein nein, wir haben nichts vergessen" oder "Was ist wenn etwas schiefläuft?".

Die ersten Kämpfe hatten bereits begonnen. Insgesamt gab es 4 Kampfflächen, auf denen jeweils zwei Teams gegeneinander kämpften.
Rund herum waren die aufgebauten Tribünen, auf denen die vielen Zuschauer saßen.
Selbst ein Kamerateam gab es. Sie filmten das Geschehen und dann wurde es Live im Fehrnsehn übertragen. Das hieß nicht nur die Leute hier, sondern auch andere, die entspannt vor ihren Fernsehern saßen, schauten zu.

Auf den riesen Bildschirmen waren einmal vier groß Aufnahmen von den einzelnen kämpfen und eine Anzeige, die zeigte, wer wann und wo als nächstes Kämpfte.

Die Namen von mir und Joel rückten immer weiter nach oben. "Du schaffst das, Neil!", beruhigte Kataja mich, "Ich glaube an dich, du wirst da alle umhauen, ich sags dir" "Mhm", war meine verunsichert Antwort darauf. "Wenn nicht, dann gibt es da noch dein Element", fand sie ein neues Argument. Darauf gab ich jedoch gar keine Reaktion mehr, denn nun hatten unsere Namen die Zielgerade auf dem Bildschirm erreicht.

Ich hüpfte die Stufen hinunter, Joel vor mir.
Es war soweit, wir würden kämpfen, aber nicht so wie immer, sondern vor vielen tausenden Menschen. Jetzt würden wir der Welt zeigen, wie gut wir waren!

Hello and Bye

1149 Wörter

Tiere der Elemente - pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt