01 | julé

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𝙲𝙷𝙰𝙿𝚃𝙴𝚁 𝙾𝙽𝙴
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𝐌ir meine, in einem feurigen Rotton gefärbten, Haare aus der Stirn zurückstreichend, bog ich festen Schrittes in die Straße, in der mein bester Freund Yuto wohnte, ein

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𝐌ir meine, in einem feurigen Rotton gefärbten, Haare aus der Stirn zurückstreichend, bog ich festen Schrittes in die Straße, in der mein bester Freund Yuto wohnte, ein.

Wahrscheinlich wäre so ziemlich jeder Teenie an dieser Stelle auf uns neidisch, da wir das Privileg besaßen, nur wenige Minuten zu Fuß voneinander entfernt zu leben. Schon seit Jahren galt das Haus des Anderen wie das eigene Zuhause und mittlerweile konnten wir sogar die Familie des Anderen, als die Eigene bezeichnen. Ohneeinander waren wir schon gar nicht mehr aufzufinden und durch die kurze Distanz unserer Wohnorte, war es uns in Vergangenheit auch immer ein Leichtes gewesen, innerhalb kürzester Zeit Krisensitzungen abzuhalten. Oder wir trafen uns wegen einem kindischen Streich, der den paranoiden, aber doch echt netten Nachbarn von nebenan, nicht selten eine neue Schreckfalte kostete. Im Nachhinein taten sie mir vielleicht sogar auch ein bisschen leid.

Seit letztem Sommer hatte sich jedoch etwas verändert. Oder eher gesagt wir hatten uns verändert. Wir waren nicht nur älter geworden, auf einmal rückten nun auch völlig neue Themen in den Fokus, von denen wir zuvor geglaubt hatten, sie würden erst in hundert Jahren geschehen. Mit unserem achtzehnten Geburtstag letztes Jahr, begann der erste Schritt in Richtung Erwachsenenleben. Ferne Zukunftspläne hatten das Potential sich zu verwirklichen, geplante Weltreisen wurden absehbarer und neue Gefühle beanspruchten dann den Rest.

Yuto war viel damit beschäftigt, eigene Pläne mit seiner Freundin Chia zu schmieden und ich stellte leider fest, dass Yutos großer Bruder immer mehr meine Aufmerksamkeit erregte.

Dass ich mich nur für dasselbe Geschlecht interessierte, war mir natürlich schon etwas länger bewusst. Genau genommen, seitdem ich nicht wie einige Typen meines Jahrgangs auf Miu stand, sondern eher Cole aus der zweiten Reihe ganz süß fand. Mein Outing lag auch schon mehrere Monate zurück und es war noch immer eine meiner liebsten Erinnerungen.

Als ich es damals zuerst meinem besten Freund in der Sportumkleide gestanden hatte, da ich es einfach nicht mehr ausgehalten hatte, war es das Erste was er gemacht hatte, mich in eine feste Umarmung zu nehmen. Daraufhin folgten unsere Familien, die genauso reagiert hatten, wie er. Dabei waren es die Worte meiner Mum, die sich wie ein Songtext in mein Gehirn eingebrannt hatten und jedes Mal ein warmes Gefühl in meiner Brust auslösten, wenn ich an sie zurückdachte. »Du bist mein Sohn und egal, wen du liebst, lieben wir auch! Verstell dich nie, hörst du, nie für irgendjemanden und folge immer deinem Herzen.« Sweetheart.

Gedankenvertieft ging ich gerade auf das Grundstück der Nakamuras zu, wobei sich ein viel zu seltener Anblick in meine Augen einbrannte. Julé! Julé war keine Person, nichts Lebendiges, eher der Name des zinnoberroten Jeep Gladiators, der heute ausnahmsweise in der Einfahrt geparkt hatte. Der Jeep, der niemand anderem gehörte, als demjenigen, welchem all meine Tagträume und hin und wieder auch nächtliche Fantasien, gewidmet waren ─ Hiro Nakamura.

𝐁𝐑𝐄𝐀𝐊𝐈𝐍𝐆 𝐓𝐇𝐄 (𝐁𝐑𝐎)𝐂𝐎𝐃𝐄 | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt