15 | confession

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𝙲𝙷𝙰𝙿𝚃𝙴𝚁 𝙵𝙸𝙵𝚃𝙴𝙴𝙽
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𝑳𝑬𝑨𝑪𝑯

𝐖eich schmiegten sich Hiros Lippen an meine und automatisch entkam mir ein leises Seufzen. Als ich zärtlich Druck ausübte, erwiderte Hiro meine Einladung mit derselben Hingabe. Langsam begannen wir uns zu küssen, ein Herzbeben nach dem nächsten jagte durch meinen Körper hindurch und ich hatte das Gefühl, dass mein Donnern direkt durch Hiro weitergeleitet wurde. Sein Atem prallte leicht zittrig an meiner Wange ab, während er mich mit festem Griff an der Taille etwas näher zu sich hinzog. 

Hiro nun endlich zu küssen, nachdem ich all meinen Mut zusammengefasst hatte, um den ersten Schritt zu wagen, fühlte sich unglaublich an. Nicht nur, dass ich mich getraut hatte. Sondern auch, dass er auf den Kuss ohne zu zögern eingegangen war. Den blitzartigen Gedanken, dass er immer noch der große Bruder meines besten Freundes war und dass das, was zwischen uns gerade entstand, eigentlich nicht passieren durfte, sperrte ich fürs Wochenende weg. Stattdessen ließ ich mich vollkommen auf das hier ein. Das, was Hiro und ich gerade gemeinsam aufbauten. Es war nicht nur irgendein Kuss. Es war viel mehr als das.

Das Prickeln, das auf meinen Lippen tänzelte, ging nun in mich über, vermischte sich mit meiner Wärme, und das Empfinden, ich würde von innen heraus glühen, überkam mich. Konnte Hiro das auch spüren? Ging es ihm genauso?

Meine Hand, die noch immer an seiner Halsbeuge verweilte und zarte Kreise formte, schob ich nun vorsichtig in seine dunklen Haare. Oft genug hatte ich mir vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn ich meine Hände in ihnen vergraben und somit seine Frisur zerstören würde. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieses Szenario einmal zur Realität werden könnte. Doch jetzt, wo ich die weichen Strähnen zwischen meinen Fingern spürte, wusste ich, dass Träume auch wahr werden konnten und, dass ich definitiv danach süchtig werden würde. 

Testend zupfte ich leicht an den Haarsträhnen, die sich um meine Finger gewickelt hatten, und Hiros gedämpftes Stöhnen zwischen unseren Küssen daraufhin war wohl das Erschütterndste, das ich bis jetzt jemals gehört hatte. Sofort breitete sich eine angenehm flirrende Gänsehaut auf meinem gesamten Körper aus und ich merkte, wie ein Strom an Hitze körperabwärts wanderte. Hiros Druck auf meinen Lippen wurde daraufhin fester, unsere Küsse fordernder und länger. 

Mit dem Gefühl in weniger als ein paar Sekunden jedoch zu ersticken, wenn ich nicht gleich Luft holen und eine kleine Pause einlegen würde, löste ich mich schweren Herzens und hektisch atmend von ihm. Sofort strömte Sauerstoff in meine Lungen und meine Augen schlugen blinzelnd auf. Langsam nahm ich meine Hand wieder aus Hiros Haaren zurück, bei denen aber eindeutig noch mehr Potential zum Durchwuscheln bestand, da sie sogar noch einigermaßen geordnet aussahen.

Ein Blick an mir hinab verriet mir, dass sich Hiros Finger immer noch an meiner Taille festhielten und den Stoff meines babyblauen Pullovers darunter ganz schön zerknittert hatten. Als ich meinen Augenschein langsam wieder hinaufwandern ließ und sich sein Braun mit meinem traf, weiteten sich seine Pupillen wahrscheinlich vor Erkenntnis, was eben geschehen war. 

»Shit«, keuchte er genauso atemlos wie ich mich fühlte, und seine Hand schnellte zu seinen Haaren hinauf, die er hastig zurückstrich. Eine vertraute Geste. Ich hingegen zog meinen Pullover glatt und biss mir auf die leicht pochende Unterlippe, bis sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen legte. »Ja, shit«, stimmte ich zu und die zwei Wörter hörten sich aus meinem Mund schmutziger an, als sie es eigentlich sollten. Augenblicklich schoss Hitze in mein Gesicht. Hiros Blick lag währenddessen weiterhin auf mir und er musterte mich entgegen meiner Erwartungen aber eher... aufgewühlt? 

»Hat es dir-«, er unterbrach sich, während sein unsicherer Blick zu den Flammen unseres Lagerfeuers sprang ─ oder eher zu dem, was davon noch übriggeblieben war, denn mittlerweile waren die Scheitel komplett abgebrannt und zu glimmender Asche zusammengefallen. Entweder hatte sich das Feuer extrem schnell durch das Holz hindurchgefressen, oder Hiro und ich hatten uns einfach ziemlich lange geküsst. Ich tippte hier aber eher auf zweiteres.

Ihm seine Zeit gebend, die richtigen Worte zu finden, betrachtete ich den Dunkelhaarigen für eine kurze Weile. Seine Haare wehten durch einen sanften Windstoß, der über die Wiese und durch die umstehenden Bäume hindurch zog, leicht zur Seite. Der linke Ärmel seines dunkelbraunen T-Shirts saß etwas weiter oben, als der Rechte ─ Spuren meines Annäherungsversuches vorhin, der mich einiges an Mut und Überwindung gekostet hatte. Eigentlich war ich bei anderen oft zu schüchtern gewesen, den ersten Schritt zu machen. Aber mit Hiro war das irgendwie anders. Vielleicht lag es daran, dass wir uns schon so lange kannten und ich herausfinden wollte, ob wir uns auf einer Ebene befanden, was die Situation zwischen uns betraf. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es mittlerweile schon einige Möglichkeiten gegeben hatte, in denen Hiro mir nahe war und er womöglich einfach nur darauf wartete, dass ich ein sicheres Anzeichen machte, worauf er eingehen konnte. 

Als sich sein Fokus nach einem tiefen Atemzug wieder auf mich richtete, brannten die glühenden Funken des Feuers in seinen Augen. Die Unsicherheit war nun vollkommen der Neugierde gewichen und mir wurde etwas warm ums Herz, als ich merkte, dass es die richtige Entscheidung war, ihm den kurzen Moment für sich zu geben.
»War das gerade eben okay für dich?«
»Mehr als das«, gestand ich ehrlich. »War es denn okay für dich?«, stellte ich ihm dieselbe Frage und seine Mundwinkel zuckten, als er mit einem »Mehr als das«, meine Antwort wiedergab. Dann fügte er allerdings noch hinzu: »Ich hätte nur nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde, dich zu küssen.« 

Etwas verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. »Meinst du das, weil ich männlich bin?« Hiro schüttelte sofort den Kopf. »Nein. Es ist nur...« Kurz hielt er inne, um sich die Haare zu raufen. »Du warst für mich bis vor Kurzem immer wie ein zweiter Bruder...« Ein Seufzen schlich sich über seine Lippen. »Aber irgendwie kann ich nicht aufhören, darüber nachzudenken, dich nochmal zu küssen. Oder eher gesagt, hatte ich es mir seitdem vorgestellt, als wir Basketballspielen waren. Dass du mich küsst.«

Mein Herz flatterte bei seinem Geständnis aufgeregt in meiner Brust und ich wusste, dass sich seine Worte in meine Seele einbrennen und wahrscheinlich von nun an jeden Tag durch meinen Kopf geistern würden. Seinen Blick auf meine Lippen damals hatte ich mir also nicht nur eingebildet. Und auch, wie sich seine Augenfarbe verdunkelt hatte. 

Ich hing mit meinen Gedanken noch halb in den Erinnerungen an unseren damaligen Moment, als ich mich plötzlich selbst sagen hörte: »Dann küss mich doch nochmal.« 

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𝐁𝐑𝐄𝐀𝐊𝐈𝐍𝐆 𝐓𝐇𝐄 (𝐁𝐑𝐎)𝐂𝐎𝐃𝐄 | boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt