~~~
Erneut wurde ich von einem nach Fisch, Schweiß und Zigarettenrauch stinkenden, alten Rüpel angerempelt. Grummelnd presste ich mich noch näher an John Bs Seite. Wenn das Gedränge hier noch dichter werden würde und ich weiterhin dermaßen an ihn gedrängt stünde wäre es nicht undenkbar, dass wir bald zu einer Person verschmelzen würden. Andererseits sollte ich mich nicht beschweren. An meinen Mitbewohner gequetscht zu werden war mir bei weitem lieber als die nähere Gesellschaft der restlichen anwesenden Herren, zumal er weder seine Hände an unangebrachte Orte an meinem Körper wandern ließ, noch aus dem Mund stank wie eine Kloake. Nachdem ich zum bestimmt achten Mal die dreckige Hand eines Mannes, der dachte nur weil ich atmete und hier stünde wäre ich ihm zu Diensten, wegschlug und ihn warndend anfunkelte gelang es John B endlich uns an den Tresen zu bugsieren. Er stellte sicher, dass er nun wie eine Wand hinter mir stand, um eine Barriere zwischen mir und dem neusten Widerling zu bilden. Während ich bereits versuchte die Aufmerksamkeit des Typen, der hier arbeitete zu erlangen, da wir beschlossen hatten den Schlüssel, im besten Fall gegen eine kleine Entlohnung, zurückzugeben und unseren großen Fund zu melden bekam ich mit wie mein Freund dem alten Kerl hinter ihm leise drohte er würde seine Hand verlieren, wenn er es erneut wagen würde mich anzufassen. Auf seine Worte hin konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken. Meine Schultern entspannten sich. Er würde auf mich aufpassen und im Zweifelsfall jeden dieser möchtegern Casanova von mir fern halten.
Nachdem es mir nicht gelang den Mitarbeiter der Zentrale über das laute Stimmengewirr auf mich aufmerksam zu machen tippte ich frustriert JB an. Als auch er erfolglos sein Glück versuchte gaben wir auf. Ihr Pech! Man versuchte das Richtige zu tun und schaffte es nicht, weil einem niemand zuhören wollte. Andererseits konnte man es den Behörden nicht verdenken. Nach dem Sturm letzte Nacht war der Andrang heute enorm. Auf dem Weg zum Ausgang waren wir gezwungen uns an den Menschen vorbeizuschieben. Auch wenn JB sein Bestes tat, um für uns eine Schneise zu schlagen und mich vor weiteren, vollkommen unangemessenen Übergriffen zu schützen spürte ich die dreckigen, grierigen Blicke auf mir. Ich musste an mich halten, um nicht meine Krallen auszufahren. Gleich wären wir wieder bei unserer Gruppe weit, weit entfernt von Menschentrauben auf dem Boot. Gleich wäre es vorbei.
Es war eine Schande für die Menschheit, dass manche knappe Kleidung an einem heißen Tag, zu dem dieser eindeutig werden würde, als Einladung für respektloses, übergriffiges Verhalten sahen. Auf meinen Reisen im vergangenen halben Jahr hatte ich gelernt mich zu verteidigen, mich zu behaupten. Diese erbärmlichen Grabscher hätte ich problemlos einen Kopf kleiner machen können. Ein Jammer war es nur, dass es überhaupt notwendig war.
Ordentlich angepisst bahnte ich mir meinen Weg zurück zu unseren Freunden. Draußen angekommen schüttelte ich mich nachträglich vor Ekel. Es tat gut endlich wieder atmen zu kommen und nicht von Körpergerüchen und sich anstauende, warmer Luft erstickt zu werden.
"Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?", trotz des interessierten, leicht amüsierten Tonfalls hallte eine Prise Besorgnis in Popes Stimme nach.
"Einige dieser widerlichen Kerle kennen das Wort Abstand nicht."
Kie war sofort an meiner Seite.
"Diese Arschlöcher! Was genau haben sie getan? Ich helfe dir ihnen in den Arsch zu treten, wenn du das möchtest."
"Ich denke das würde denen sogar gefallen.", scherzte JJ mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht.
Den Zeigefinger gehoben schossen meine zusammengekniffenen Augen unsichtbare Blitze in seine Richtung.
"Ganz dünnes Eis, JJ! Ganz dünnes Eis!", knurrte ich.
Den Rücken durchgestreckt versuchte ich würdevoll an ihm vorbeizustolzieren, wobei es mich in den Fingern juckte ihn allein für diesen Kommentar einfach ins Wasser zu schubsen. Er hatte keine Ahnung wie das Leben für Frauen sein konnte. Ich hörte seine Schritte, die mir über das knarrende Holz folgten, nachdem er einen genervten Seufzer ausgestoßen hatte.
DU LIEST GERADE
Outer Banks
Fanfiction"Wie ist dein Name?", rief er ihr hinterher, während sie bereits wieder ans Ufer paddelte. Mit einem Grinsen sah sie ein letztes Mal über ihre Schulter zu dem blonden Surfer. "K!" "K?", harkte er verwundert nach. "Einen Buchstaben? Mehr bekomme ic...