Die erste Woche verging ehe ich mich versah. Jeden Tag das Selbe. Nach Monaten folgte ich wieder einer täglichen Routine. Mein Pick up parkte am immer selben Platz. Ich wachte auf, machte mich fertig, ging an dem naheliegenden Strandabschnitt schwimmen, oder surfen und machte mich danach für die Frühschicht im Wreck fertig. Während der Arbeit quatschte ich, in sofern es möglich war, mit Kiara. Alle zwei Tage standen die Surfstuden für Lola an, die ganz begeistert war, als sie gestern zum ersten Mal mit ihrem brandneuen Board ins Wasser durfte. Ihre Freude legte sich schnell wieder. Sie bemerkte wie anstrengend das Gepaddel werden konnte. Ihre Muskeln waren diese Bewegungen nicht gewohnt. Ihr Vater erlaubte mir nachdem ich gefragt hatte mich im kleinen Anbau des Hauses nach den Surfstunden zu duschen. Da ich meistens Abends ein letztes Mal surfen ging wurde ich das Salzwasser und den Sand jedoch nur kurzfristig los. Die Wellen waren in den letzten Tagen nicht besonders gut, was meiner Laune einen kleinen Dämpfer versetzte. Ich vermutete, dass ich an der falschen Stelle war, denn außer mir war niemand im Wasser gewesen. Keinen der Surfer vom ersten Tag hatte ich seit dem wieder gesehen. Ich beschloss Kiara um Rat zu fragen. Vermutlich wüsste sie wo es einen besseren Ort zum surfen gäbe.
Nachts hörte ich gelegentlich Geräusche. Vermutlich irgendwelche Jugendliche, die in ihren Motorbooten um die Insel fuhren. Ihr Gröhlen riss mich oft aus dem Schlaf. Jedes Mal zuckte ich dann zusammen, kontrollierte, ob die Türen auch wirklich verschlossen waren, versteckte mich unter meiner Decke und betete inständig, dass keiner mein Auto zwischen den Dünnen entdecken und mich wohlmöglich ausrauben würde. Alles was ich besaß befand sich in diesem Wagen.
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Heute war ein Dienstag. Dienstag bedeutete, dass ich nur die Schicht im Wreck vor mir hätte. Ich freute mich darauf Kiara zu sehen. Sie war in Outer Banks sowas wie meine einzige Freundin, auch wenn wir außerhalb der Arbeit nichts miteinander unternahmen. Es tat gut hin und wieder jemanden zum reden zu haben. Ich beschloss sie heute nach den besten Surfspots der Insel zu befragen. Nach der Arbeit müsste ich zudem einkaufen gehen. Mir ging neben dem Shampoo auch die Zahnpasta und die Früchte aus, die ich jeden Morgen aß. Wasser bräuchte ich auch. Inzwischen aß ich drei Mal die Woche im Wreck zu Abend. Warme Mahlzeiten waren jedes Mal aufs neue ein Genuss.
Heute morgen hatte ich beim Schwimmen die Zeit aus den Augen verloren. Mit fünf Minuten Verspätung traf ich bei meinem Arbeitsplatz ein. Meine Haare waren nass. Unter meinen Jeansshorts und dem dünnen Pullover trug ich noch immer meinen nassen Bikini von heute Morgen. Kiara kam mit einem verschwörerisch Lächeln auf mich zu.
"Keine Sorge, ich habe dich gedeckt.", wisperte sie und zwinkerte mir zu.
Erleichtert atmete ich auf. Ich war vollkommen außer Atem, da ich vom Wagen aus gerannt war.
"Danke, Kie!"
"Kein Ding! Du siehst ziemlich fertig aus."
"War ein wenig in Eile. Habe heute morgen beim schwimmen die Zeit vergessen."
"Du warst um diese Uhrzeit schon schwimmen?", fragte sie überrascht.
"Ja, so wie jeden Morgen."
"Also wohnst du in der Nähe vom Strand?"
Stimmt... Darüber hatten wir uns bisher nie unterhalten.
"Kann man so sagen."
Nachdem ich mir die Schürze umgebunden hatte schnappte ich mir den Block, um Bestellungen zu notieren.
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Outer Banks
Fanfiction"Wie ist dein Name?", rief er ihr hinterher, während sie bereits wieder ans Ufer paddelte. Mit einem Grinsen sah sie ein letztes Mal über ihre Schulter zu dem blonden Surfer. "K!" "K?", harkte er verwundert nach. "Einen Buchstaben? Mehr bekomme ic...