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Meine Füße versanken bei jedem Schritt im weißen Sand. Er brannte unter meinen Fußsohlen. Ich hätte Schuhe mitnehmen sollen, doch sie waren mir unnötig vorgekommen, als ich vorhin in den VW Bus gestiegen war. Jedoch hatte der Hurrican selbst am Strand seine Spuren hinterlassen. Kleine Äste spickten den ansonsten weichen Boden. Obwohl Kie und ich die leichtere Kühlboxen trugen, während die Jungs sich um die Getränke kümmerten zog mich ihr Gewicht runter. Der kurze Weg war anstrengend und ich spürte ein Ziehen in meinen Beinmuskeln. Ächzend wartschelte ich meiner Gruppe hinterher. Geschafft pustete ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die seit dem wir ausgestiegen waren immer wieder vor meine Augen fiel.
Sehnsüchtig wanderten meine Blicke andauernd hin zum Ozean. Keine Wellen heute, doch die Wasseroberfläche glitzerte im Licht der Nachmittagssonne. Gierig inhalierte ich die frische Luft, wobei ich versuchte das Salz auf meiner Zunge zu schmecken. Keine vier Stunden waren seit meinem Bad im Gewässer vor unserem Zuhause vergangen, doch gedanklich seufzte ich bereits genüsslich bei dem Gedanken auf das weiche Wasser erneut auf meiner Haut zu fühlen. Inzwischen staute sich die Hitze, wobei der Küstenwind zumindest für ein wenig Erleichterung sorgte. Der Schweiß, der sich während der kurzen Fahrt auf meiner Haut gebildet hatte, kühlte mich nun soweit ab, dass ich sogar kurz fröstelte.
"Kommst du, Prinzessin? Oder hast du Wurzeln geschlagen?"
Mehrfach blinzelnd drehte ich meinen Kopf. Wann hatte sich meine Gruppe von mir entfernt? Sie waren gute zehn Meter von mir entfernt stehen geblieben und hatten das gigantische Bierfass abgestellt. Pope streckte sich. JJ schirmte seine Augen vor der Sonne ab. Abwartend blickte er mit zusammengekniffenen Augen und leicht offen stehenden Lippen in meine Richtung. Sein Top saß locker. Der Stoff wehte im Wind. Es war ungefähr genauso nützlich wie mein luftiges, weißes Kleid im Bohostil. Wir beide hätten auch nur in unserer Schwimmkleidung kommen können. Mein blauer Bikini schimmerte durch den dünnen Stoff hindurch, während man seitlich einen guten Ausblick auf seine Bauchmuskeln hatte. Selbst aus zehn Metern Entfernung wusste ich welchen Anblick ich aus der Nähe zu erwarten hätte.
"Brauchst du Hilfe mit der Kühltruhe?", schallte eine laute Stimme zu mir herüber. John B hatte seine Hände vor seinem Mund zu einem Trichter geformt.
"Nein... Nein, schon gut! Ich komme!"
Ich setzte mich in Bewegung ehe ich gedanklich erneut abdriften konnte. Ein Seufzer der Erleichterung verließ meine Lippen, sobald das Gewicht von meinen Armen verschwunden war. Meine Finger befanden sich in einem Studium zwischen Schmerz und Taubheit.
"Solche Laute höre ich von Frauen normalerweise in einem anderen Kontext.", JJ wackelte mit seinen Augenbrauen.
Mein ernster Instink war es das Gesicht zu verziehen, ihm möglicherweise voller liebevoller Strenge einen Klapps auf den Hinterkopf zu versetzen. Jedoch formte sich ein neuer Gedanke, ein riskanter Plan, in meinem Hirn. Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Um es zu verbergen blickte ich zu Boden. Einen Fuß vor den Anderen setzend schlenderte ich grazil auf ihn zu. Meine Finger frimelten am Saum meines luftigen Sommerkleides. Erst kurz bevor meine Nase beinah seine Brust berührte hielt ich inne, atmete tief ein und hob den Kopf. Sein Duft nach Sonne, Strand gepaart mit dem Gestank seiner Joints, der an seiner Kleidung haftete schlug mir entgegen. Der Blick aus meinen blaugrünen Augen verankerte sich in seinen meerblauen.
"Manchmal beneide ich sie.", säuselte ich. Der überraschte Gesichtsausdruck, der über sein Gesicht huschte wischte sein überhebliches, anzügliches Grinsen weg.
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Outer Banks
Fanfiction"Wie ist dein Name?", rief er ihr hinterher, während sie bereits wieder ans Ufer paddelte. Mit einem Grinsen sah sie ein letztes Mal über ihre Schulter zu dem blonden Surfer. "K!" "K?", harkte er verwundert nach. "Einen Buchstaben? Mehr bekomme ic...