,,Es ist doch nicht so schwer zu verstehen, wir tun so, als wäre nichts passiert, kapiert? Sie hat die Hordes nie verlassen, sie war nie Shera, sie wurde entführt und konnte sich befreien. So schwer ist das doch nicht!" schreie ich alle Anwesenden an. Ich habe die Gelegenheit genutzt, wo Adora wieder schläft und alle zusammengerufen um ihnen die Geschichte zu erklären, doch es erweist sich als schwieriger, als gedacht, den Dumpfbacken die Geschichte einzutrichtern. ,,Es ist ja nicht so, dass ich den Plan nicht verstanden habe, aber" ,,Wir wissen alle, dass du ihn wieder nicht verstanden hast!" unterbreche ich Skorpia gereizt. ,,Ich gebe Catra ja Recht, aber jetzt mal ehrlich, was bringt es uns? Sobald Adora was merkt oder ihre Erinnerungen zurück sind, wird sie uns wieder verraten und Shera spielen." bemerkt Loney genervt. Langsam schreite ich auf sie zu und stelle mich vor sie. ,,Dazu wird es nicht kommen, bevor sie etwas bemerkt, ist die Rebellion gefallen und selbst wenn Adora ihre Erinnerungen wieder erlangt, denkst du, ich gebe ihr die Chance uns nochmals zu verraten?" frage ich bedrohlich leise. ,,Gut, wenn das nun geklärt ist, dann werde ich mich jetzt um Adora kümmern und ihr Dumpfbacken macht ja keinen Fehler, oder ihr werdet mich kennenlernen." drohe ich und wende mich zum Gehen. Adora wird es nicht nochmal schaffen mich zu verraten, das ist ihre letzte Chance, wenn sie es darauf anlegt, werde ich sie zur Not auch kalt stellen.
Bilder überfluten meinen Verstand, ein helles Licht erscheint, eine große leuchtende Frau, sie ruft nach mir, Prinzessinnen, die um mich herum stehen, meinen Namen rufen, Catra, wie sie mich wütend ansieht, jeden Moment scheint es, als würde sie auf mich zu stürmen. Die Bilder flackern kurz auf, verblassen dann, neue tauchen auf, ergeben alle keinen Sinn, keinen Zusammenhang kann ich erkennen. Eine andere leuchtende Gestalt kommt auf mich zu, doch bevor ich sie erkennen kann, erstrahlt sie noch heller und alles verschwindet. Nur noch finstere Dunkelheit umgibt mich. ,,Du musst dich erinnern, erinnre dich Adora." ruft eine Stimme, so vertraut, doch ich weiß nicht, zu wem sie gehört. ,,Was? Wer bist du?" frage ich, doch keine Antwort.
Schwer atmend und verschwitz wache ich in dem Bett auf. Panisch schaue ich mich vorsichtig um, nichts hat sich verändert. Vorsichtig halte ich Ausschau nach Catra, doch ich kann sie nirgends entdecken. 'Wo bist du?' frage ich in Gedanken. Langsam setze ich mich auf, schlucke meine Schmerzen runter, sowie ich es immer gelernt habe, zeige keine Schwäche, sie könnte dein Ende bedeuten. Naja, hat es ja schon, schließlich wurde ich von Prinzessinnen besiegt und überlistet. Wütend schlage ich mit meinen Fäusten auf die harte Matratze. 'Komm schon, sei keine Memme!' quälend langsam schiebe ich meinen Körper ans Ende des Bettes, setzte meine Füße auf den Boden und versuche aufzustehen, doch mein gesamter Körper streikt. Schwer atmend stoße ich mich vom Bett ab und komme endlich zum Stehen, doch meine Beine, wollen mir den Triumph nicht gönnen und drohen wieder einzuknicken, ich zittre und falle, doch zwei Arme fangen mich rechtzeitig ab. ,,Adora, was machst du denn?" sagt Catra und setzt mich sanft wieder auf dem Bett ab. Ich sollte keine Schwäche zeigen, ich habe die Hordes schon genug lächerlich gemacht, doch die Schmerzen sind auf einem anderen Level, einem anderen Niveau, als ich es gewohnt bin. Automatisch wandert meine Hand an meine Seite und drückt leicht gegen sie. ,,Geht es?" fragt Catra und kniet sich vor mir hin. ,,Es ist alles gut." ,,Oh man, du siehst echt verboten aus." ,,Was?" ,,Du bist leichenblass, durchgeschwitzt und das Blut..." kurz wandert ihr Blick durchs Zimmer. ,,Komm, wir machen dich erstmal wieder sauber." sie reicht mir ihre Hand, hilft mir hoch und stütz mich auf dem Weg. Als ich mein eigenes Spiegelbild sehe, verstehe ich ihre Worte, erschrecke mich, über mich selbst und erkenne mich nicht wieder. ,,Ach, das ist halb so schlimm, wenn das Blut weg ist, siehst du besser aus und wenn du wieder gesund bist, siehst du aus wie neu, naja so neu wie man sein kann." stichelt sie und zaubert ein Lächeln auf meine Lippen. Langsam befeuchtet sie ein Tuch mit warmen Wasser und sieht etwas verloren zu mir. ,,Vielleicht solltest du dich hinsetzten." ohne auf meine Antwort zu warten, legt sie den Lappen ins Waschbecken und bringt mich zurück zum Bett und auch wenn ich es überhaupt nicht gerne zugebe, aber ich bin froh, endlich wieder sitzen zu können. Tief atme ich ein und aus, versuche wieder gegen den Schwindel anzukämpfen. Schon steht Catra vor mir, kniet sich vor mir hin und schaut mich fragend an. ,,Also, entspann dich einfach." erklärt sie und nährt sich mit dem Tuch meinem Gesicht. Langsam und behutsam beginnt sie das feuchte Tuch auf meinem Gesicht zu tupfen. Immer mehr Blut kommt auf das Tuch. ,,Gleich haben wir es geschafft." erklärt sie mir mit sanfter Stimme. Kurz steht sie auf und geht wieder zum Waschbecken um das Tuch wieder auszuwaschen nur um danach wieder zu kommen. Und wieder beginnt sie mir mein Blut wegzuwischen, bis es endlich vollständig verschwunden ist. ,,So, du bist fertig." sagt sie wieder so verdammt sanft und lächelt mich wieder so friedlich an. ,,Danke." antworte ich ihr. Langsam bewegt sie sich nach oben und will von mir gehen, doch ich greife nach ihrem Handgelenk und ziehe sie zurück zu mir. Überrascht mit geweiteten Augen sieht sie zu mir herab. ,,Was würde ich bloß ohne dich nur machen?" spreche ich meine Gefühle aus, doch anstatt, dass sie sich zu freuen beginnt, blinkt in ihren Augen kurzzeitiger Zorn auf. Erschrocken schaue ich sie an, bis sie sich zu mir herunterbeugt. ,,Es ist so, wie du damals gesagt hast, ich passe auf dich auf und du passt auf mich auf." antwortet und lächelt, doch das Lächeln ist gespielt, ich kenne sie zu gut, um das nicht zu erkennen. ,,Du ruhst dich jetzt aus, ich muss mit unseren Kadetten reden." ,,Ich möchte mit." Anstatt mir zu antworten, beginnt sie merkwürdig zu lachen, ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter. ,,Du kannst dich nicht mal auf deinen Beinen halten." ihre Stimme klingt plötzlich so anders, jede Zartheit ist verschwunden. Ohne noch ein weiteres Wort mit mir zu wechseln, geht sie aus dem Zimmer und lässt mich wieder alleine. ,,Was habe ich getan?" frage ich in die Leere des Zimmers. 'Was soll ich jetzt machen? Schlafen will ich nicht wieder, wer weiß, was dieses Mal passiert.' Langsam lasse ich mich auf das Bett fallen und starre die kahle Decke an, versuche Catras Stimmungswechsel zu verstehen. Sie war noch nie leicht zu verstehen, hatte immer einen plötzlichen Stimmungswechsel, doch eben, das war anders. Als hätte ich etwas getan, etwas schlimmes.
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Verschwunden
FanfictionAdora und Catra eigentliche Freunde, doch nun Feinde. Adora tritt gegen Catra an, alleine ohne ihren Freunden etwas zu sagen. Doch als sie nach einem Unglück in der Schreckenszone erwacht, ist alles anders, als es sein sollte. Meine Geschichte set...