A world full of clichés

Gleiche Bezeichnung wie immer - Böser Junge eben

"Guten Tag."

"Was soll das denn? Entschuldige mal?! Du kannst hier nicht einfach auftauchen! Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin?"

"Schon Konfuzius sagte: Wer auf Partys herumvögelt, sollte seine Tür auch abschließen. Stell dir mal vor, nicht ich, sondern jemand anderes wäre hier hereingekommen!"

"Und jetzt hast du auch noch die Frechheit, mir die Schuld daran zu geben, dass du jetzt hier bist?! Bist du irgendwie bescheuert oder so?"

"Ziemlich, ja. Aber das habe ich erst gemerkt, als ich mit Typen wie dir gesprochen habe; ihr habt im Gegensatz zu mir nämlich tatsächlich einen Knacks weg. Da ich nicht bei dir Zuhause war, konnte ich dir zwar keine Tasse aus dem Schrank klauen, aber ich gebe beim nächsten Mal mein Bestes. Darf ich fragen, wer deine Gespielin ist?"

"Das geht dich gar nichts an!"

"Entschuldige, junge Dame. Ich wechsele eigentlich nicht mitten im Interview meinen Gesprächspartner."

"Du führst gerade ein Interview? Kannst du mich bitte auch interviewen?"

"Ja und nein."

"Warum muss ich interviewt werden? Ich bin halb nackt!"

"Nein, du bist halb angezogen. Sei mal nicht so pessimistisch! Also: Wie oft wechselst du so in der Stunde deine Sexualpartner? Viermal? Fünfmal?"

"So etwas fragt man einfach nicht!"

"Normalerweise nicht, nein. Aber ich sehe ja wohl auch nicht aus, wie normalerweise. Würde es dir etwas auszumachen, dir etwas anzuziehen? Klar, so einen Adonis-Körper würde ich in der tatsächlichen Welt nicht verschmähen, aber deine Zukünftige wird es sicherlich nicht gutheißen, wenn du so im Bett mit einer anderen liegst."

"Ich bin jetzt zu betrunken, um mich damit zu beschäftigen. Ich gehe. Ruf mich an, Tyler."

"Ruf sie nicht an, Tyler. Nur eine Empfelung des Hauses."

"Du hast sie verschreckt, Alter. Echt nicht cool."

"Die braucht eh kein Mensch. Danke, dass du dir etwas angezogen hast. Sehr kulant."

"Du sagtest, dass du mir Fragen stellen willst?"

"Genau. Ich erwarte eine ausführliche und weitestgehend ehrlich Antwort. Das ist kein Verhör, du kannst dich also nicht selbst belasten. Wobei du das wahrscheinlich sowieso nicht würdest. Was kannst du schon schlimmes in deinem Leben getan haben?"

"Da würde mir einiges einfallen."

"Zum Beispiel?"

"Einbruch, Diebstahl, eine Kombination daraus, Erregung öffentlichen Ärgernisses ... Soll ich noch weiter machen?"

"Ich wollte nicht wissen, dass du deine Geschlechtsteile in der Öffentlichkeit gezeigt hast, vielen Dank. Nein, ich bin versorgt und außerdem vollkommen verstört. Aber danke, dass du in deinem vollen Terminkalender Zeit für mich einplanen konntest. Soll ich das nächste Mädchen hereinlassen? Sie hat schon vor der Tür gewartet."