5) Wenn ein kleines Feuer das ganze Haus in Brand setzt

327 9 0
                                    

Vogelgezwitscher weckte mich am nächsten Morgen. Durch den kleinen Spalt im Rollladen kam helles Tageslicht hinein. Ich drehte mich auf den Rücken und streckte mich.

Feli schlief noch. Vorsichtig und leise stand ich auf und ging aufs Klo. Als ich zurückkam und mich wieder ins Bett gelegt hatte, war Feli immer noch nicht wach.

Da ich mir sicher war, selbst nicht mehr schlafen zu können, versuchte ich es erst gar nicht. Ich griff mir mein Handy und schrieb meinen Eltern eine E-Mail. Ich schrieb, dass es mir gut ging, dass ich viel unternahm und ein paar Leute kennen gelernt hatte.

Als ich fertig war, schrieb ich Daniel ebenfalls eine E-Mail, obwohl ich nicht mal wusste, wie viel Uhr es in Amerika war. Dann legte ich das Handy weg und drehte mich zu Feli um. Sie schlief selig und atmete leise und gleichmäßig. Sie lag mit dem Gesicht mir zu gewandt.

Ihr Gesicht war zur Hälfte von ihren Haaren bedeckt. So aus der Nähe sah ich, dass ihre Haut nicht ganz so rein war, wie ich dachte. Ein paar Pickel auf der Stirn und den Wangen. Aber das störte mich nicht. Sie war einfach unglaublich hübsch, und ein kleiner Makel machte sie nur menschlich, dachte ich mir.

Feli atmete tief ein, ein Zeichen dafür, dass sie dabei war aufzuwachen. Kurze Zeit später gähnte sie herzhaft und rieb sich die Augen. Als sie die Augen öffnete, schaute sie mich verdutzt an.

„Guten Morgen", sagte sie verschlafen und schaute mich verwirrt an.

„Guten Morgen", gab ich zurück und grinste.

„Was ist?", wollte sie gespielt genervt wissen.

„Nichts." Mein Grinsen wurde breiter. „Du sahst nur so friedlich aus, das ist alles!"

Sie lächelte, sagte aber nichts. Sie drehte sich auf den Rücken und strich die Decke zurecht.

„Wie hast du geschlafen?", fragte sie mich und sah mich an.

„Gut", log ich kurzerhand, um ihr nicht von meinem Traum erzählen zu müssen.

„Ich auch", sagte sie zufrieden und schaute nach oben. Sie steckte die Arme unter die Decke und zog sich die Decke bis fast zu den Augen hoch. Sie war nun fast gänzlich unter der Decke verschwunden.

Sie tastete unter Decke nach etwas. „Hmm", machte sie und runzelte die Stirn.

„Was?"

„Ach nichts, hab geschaut, ob... na du weißt schon." Sie lief leicht rosa an.

„Ach so", sagte ich und schaute sie an. „Und?"

„Nass." Sie grinste beschämt. „Ich will gar nicht aufstehen, und du?", meinte sie und blinzelte mehrmals.

„Ich find's auch bequem", gab ich zu.

Feli räkelte sich und drehte sich wieder zu mir.

„Kaum zu glauben, dass wir uns erst seit zwei Tagen kennen."

„Zwei-einhalb Tage, aber stimmt schon", korrigierte ich sie, woraufhin sie mich anstupste.

„Werd bloß nicht frech, so früh am Morgen", lachte sie. Sie machte eine Pause und schwieg. „Zwei-einhalb Tage und schon zusammen im Bett." Sie kicherte und ich wurde rot. „Oh ist dir das unangenehm?", neckte sie mich.

Ich schüttelte den Kopf, aber es war offensichtlich.

„Wollen wir aufstehen und frühstücken?", fragte ich sie.

„Ja, ich denke so langsam wird es Zeit. Willst du zuerst ins Bad?"

„Okay, ich mach mich schnell fertig."

Felicitas - Urlaub, Berge und die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt