20.

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"Und was hält nun dein Master Plan vor Malfoy?" fragte ich bisschen schnippisch, nachdem wir bereits 5 min still schweigend auf dem Sofa rumgesessen hatten. Ich hätte dem Ganzen einfach nicht zustimmen dürfen, aber jetzt war es auch zu spät für einen Rückzieher.

"Gott Granger, du brauchst dringend Alkohol." "Um mich gefügig zu machen?" empört schnappte ich nach Luft. Malfoy verdrehte die Augen "Mein Plan ist nicht am Ende mit dir im Bett zu landen." Ich nickte. Natürlich war es das nicht. Allein, dass ich auf diesen Gedanken gekommen war, war absurd. Malfoy war schließlich für seine charmante Art bekannt.

Er musste wohl meinen kritischen Blick bemerkt haben, denn er seufzte und ließ sich ins Sofa sinken.
"Es ist wirklich nicht, wie ihr immer alle denkt. Ich springe nicht mit jeder ins Bett."                         
                                                                   Ich zog eine Augenbraue hoch. Ich glaubte ihm das kein bisschen. "Um ehrlich zu sein habe ich nur mal mit Pansy und-" "Argh Malfoy," fuhr ich ihm dazwischen, " ich will nicht über dein Sexleben sprechen."

"Stimmt es wäre viel interessanter über deines zu reden?" Mit offenem Mund starrte ich ihn an, zu überrumpelt von der Situation, um etwas dazu sagen zu können. Dann schien sich endlich mein Gehirn wieder einzuschalten. "Ich wusste, dass das hier eine schlechte Idee war." sagte ich und stand auf. Was hatte ich mir dabei auch gedacht? Hatte ich wirklich geglaubt er wolle mir helfen? Malfoy ist trickreich, wenn es darum geht, Mädchen in sein Bett zu bekommen, aber ich würde nicht auf seine miesen Spielchen reinfallen. Oh nein!

Malfoy packte mein Handgelenk und zog mich zurück auf seinen Schoß. "Das war ein Scherz Granger." "Ich lache jetzt noch." wütend funkelte ich ihn an und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.                                                                                                                                                                                                Doch stattdessen legte er einen Arm um meine Taille und beugte sich zu mir rüber. Zu nah. Ich wollte von ihm wegrücken, doch das ging nicht. Jegliche Reaktionsfähigkeit war aus meinem Körper gewichen.

"Also Granger, worüber möchtest du reden?" Er hauchte die Worte fast, was eine Gänsehaut bei mir auslöste.

Ich schaute direkt in seine Augen. Vom Weitem waren mir nie die blauen Sprenkel aufgefallen. Seine Augen sahen aus wie ein stürmischer Ozean. Und das war er wahrscheinlich auch. Ein stürmischer Ozean, den niemand so richtig bändigen konnte.

Malfoy schien meine Anspannung zu spüren. "Du brauchst keine Angst haben Granger, nicht vor mir." "Ich habe keine Angst," versuchte ich mit fester Stimme zu sagen, "und schon gar nicht vor dir." Er lächelte breit. "Du hast eine ziemlich scharfe Zunge."

Ich zuckte mit den Schultern. Mir war egal was er von mir dachte, oder zumindest so gut wie egal.

Er ließ sich auf die Lehne der Couch zurück sinken und lächelte breit. "Also Granger, was sollen wir mit dem Abend anfangen?"

Ich kam gar nicht erst zum Antworten, denn Ernie MacMillan ließ sich plötzlich neben uns auf die Couch fallen. "Stör ich?" fragte er mit einem anzüglich Grinsen. Fehlte nur noch, dass er mit den Augenbrauen wackelte.
"Nein." "Bisschen" antworteten Malfoy und ich gleichzeitig. Ich funkelte ihn an.

"Uhh ich spüre hier eine sehr starke Energie." er wackelte mit den Augenbrauen und entleerte dann in einem Zug sein Bier. Vermutlich nicht sein Letztes an diesem Abend.
"So Ladys, soll ich euch mal zur Bar begleiten? Kann ja nicht angehen, dass ihr heute nüchtern von meiner Party geht."

Ohne auf unsere Antwort zu warten, zog er mich vom Sofa und bugsierte mich durch die tanzende Menschenmasse. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Malfoy uns beiden folgte, wenn auch widerwillig.







"Hey Todd, mach mal zwei starke Mischen für die zwei hier." rief Ernie einem weiterem Schüler zu, der anscheinend dazu genötigt worden war, die Getränke an diesem Abend auszuschenken. "Ernie!" ermahnte ich ihn. "Ach Hermine, Todd weiß schon was er tut." Das beruhigte mich jetzt keineswegs, denn Ernie und ich hatten sicherlich ein andere Denkweise darüber, wann es bei Alkohol zu viel wurde. Bis jetzt hatte ich lediglich mit meinen Eltern zum Essen einen Wein getrunken oder mal ein Bier mit Freunden.

"Wir können dir auch eine Cola oder so ordern." flüsterte Malfoy mir durchs Ohr. "Nicht nötig." entgegnete ich prompt. Ich hatte keine Lust, dass Malfoy sich hier aufspielte und für sonst wen hielt. Entschieden nahm ich das Glas, welches Ernie mir reichte in die Hand und kippte den Inhalt in einem Zug runter. Ich hatte Mühe mein Gesicht nicht zu verziehen, denn die Flüssigkeit brannte wie Feuer in meiner Kehle.

"Du hast noch nie harten Alkohol getrunken, stimmt's?" schlussfolgerte Malfoy.                                                    "Und wenn schon." provozierend schaute ich ihn an. "Das ist die richtige Einstellung." rief Ernie begeistert und orderte ihm und mir einen weiteren Drink.












"Mensch Mine, ich suche dich schon den ganzen Abend." Ginny kam auf mich zu und ich zog sie mit in einen Tanz. "Dann hast du wohl an den falschen Ecken gesucht." Ich gluckste.                 
"Bist du betrunken?" Ginny musterte mich kritisch. "Quatsch, du kennst mich, ich würde niemals trinken. Und es waren auch nur ein, zwei Drinks. Glaube ich." ich lächelte unschuldig. "Mine was ist los mit dir ?" meine beste Freundin schaute mich besorgt an. "Du trinkst sonst von uns allen am wenigsten." Ich machte eine wegwerfende Handbewegung "Ach mir ging Malfoys überhebendes Verhalten auf die Nerven." "Was hat Malfoy damit zu tun?" Ginny hob fragend eine Augenbraue. Ich lachte unsicher, denn ich wusste nicht recht, was ich dazu sagen sollte. 

Zu meinem Glück entdeckten Harry und Ron uns in diesem Moment und kamen zu uns rüber, sodass ich einer Erklärung aus dem Weg gehen konnte.                                                                                     
Als ich Ron sah, zog sich mein Magen zusammen, was vermutlich auch ein bisschen dem Alkohol geschuldet sein könnte.                                                                                                                                                     
Vom plötzlichen Mut ergriffen, ging ich zu ihm rüber und grinste ihn breit an. Ron fing an zu lächeln und zog mich näher zu sich. "Ich hatte schon Angst, ich sehe dich heute gar nicht mehr wieder." flüsterte er, sodass nur ich es hören konnte. Meine Knie wurden weich und ich krallte mich an Rons Schultern, da ich fürchtete, sonst das Gleichgewicht zu verlieren. Es schien als würden nur noch wir zwei im Raum stehen. Sein Blick wurde verlangend und wanderte kurz zu meinen Lippen, bevor er mir wieder direkt in meine Augen sah. "Du bist mit Abstand die Schönste hier im Raum."

Dann überwand er die letzten Zentimeter zwischen uns und küsste mich. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, Achterbahn zu fahren und ich lehnte mich noch näher an ihn. Doch ehe wir unseren Kuss vertiefen konnte, wurde Ron von seinen Freunden weggerissen. "Keine Zeit für sowas." entgegnete Seamus und zerrte ihn zu einer Gruppe von Jungs. Ron lächelte mir noch entschuldigend hinter her. "Wir holen das später nach." formte er mit seinen Lippen und ich konnte nichts anderes tun als zu nicken. 

Als Ron in der Masse verschwunden war, berührte ich ungläubig meine Lippen. Ich konnte immer noch nicht das gerade Geschehene realisieren. Glücklich drehte ich mich und wurde dabei auf einen platin blonden Haarschopf aufmerksam.

Malfoy lehnte an einer Wand paar Meter entfernt. Sein Blick lag direkt auf mir. Dann schüttelte er den Kopf und verschwand durch die Tür. 

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