Malfoy schien für einen kurzen Moment tatsächlich überrascht, doch dann wandelte sich sein Blick in Mitleid, was mich sichtlich irritierte.
Er kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter, so als wolle er ein kleines Kind trösten, dessen Eis gerade auf den Boden gefallen war.
"Deine Naivität ist langsam echt Mitleids erregend Granger. Aber gut, es ist dir überlassen. Und wenn du dich bis zu deinem Lebensende von dem Wiesel verarschen lassen willst, bitte. Aber beklag dich nicht wenn ich am Ende Recht behalte."
Er tätschelte mir noch einmal die Schulter und verließ dann seelenruhig die Bibliothek.
Etwas verwirrt stand ich auch noch nach weiteren Sekunden an Ort und Stelle und wusste nicht, ob Malfoy am Ende sogar Recht behalten sollte.
Doch sobald mir auch nur der Gedanke in den Kopf getreten war, schüttelte ich ihn wieder ab.
Ich würde es nicht zulassen, dass ich auf Malfoys Trick reinfallen würden. Denn mehr war es nicht, als ein fieser Trick, wodurch er versuchte mich doch noch dazu zu bringen, seinem Deal einzustimmen. Aber soweit würde ich es nicht kommen lassen. Denn alles, womit Malfoy verwickelt war, konnte nichts Gutes verheißen.
Ich nahm meine Tasche, welche mir von den Schultern gerutscht war und verließ ebenfalls die Bibliothek.
Obwohl mein Magen, bei dem Gedanken an das Date mit Ron gleich, anfing Purzelbäume zu schlagen, bedrückte mich dennoch eine Sache.
Ich konnte mich Malfoy gegenüber nicht so bissig verhalten. Immerhin hatte ich McGonagall versprochen, mich mit Malfoy anzufreunden. Und so wie die Dinge zur Zeit standen, waren wir noch Meilen weit davon entfernt.
~~~~Draco~~~~~
Ich presste meine Zähne zusammen. Das mit Granger gestaltete sich tatsächlich schwieriger als gedacht. Ich konnte nur hoffen, dass das Wiesel sie sitzen lassen würde, ansonsten hätte ich ein Problem.
Wieso war sie überhaupt so verbissen an Weasley. Er ist noch nicht mal halb so intelligent wie sie. Was sagte er da. Weasley war dumm, da brauchte man gar nicht erst um den heißen Brei reden. Dumm und verfressen, so wie er immer alles in sich hineinschlang. Man könnte meinen, er würde jedesmal vor seiner letzten Mahlzeit sitzen.
Er hatte erwartet, dass Granger ein bisschen mehr Niveau hatte, was ihre Partnerwahl anging. Sie war doch sonst so klug. Eigentlich müsste sie doch wissen, dass sie jemand besseren, als Weasley, verdient hatte. Jemand der ihre Interessen teilte, jemand der auch etwas im Kopf hatte, jemand mit dem sie sich auch mal über ernstere Themen unterhalten konnte.
Da würde ich ja sogar noch besser geeignet sein, als Weasley.
Kurz erschrak ich über meinen eigenen Gedanken. Ich sollte mich nicht so mit Granger beschäftigen. Der einzige Grund, warum ich überhaupt gerade einen Gedanken an sie verschwendete, war diese blöde Wette mit Blaise, welcher ich nie hätte zustimmen dürfen.
"Hey Träumerchen!" Blaise, welcher sich von der Wand abstieß, an welcher er gerade noch gelehnt hatte, kam auf mich zu. Etwas erschrocken, da ich ihn zuvor nicht gesehen hatte, fuhr ich hoch. "Wo warst du die ganze Zeit ?"
"Hab in der Bibliothek noch etwas für Zaubertränke nachgeschlagen. "
"Ehhm" Blaise zog eine Augenbraue hoch, aber sagte nichts weiter dazu."Naja wie dem auch sei," fiel er ein, nachdem weder ich noch er etwas gesagt hatten, "Theo und Crabbe sind zu den drei Beisen und ich wollte dich fragen, ob wir auch hin sollen."
"Ich weiß nicht, in zwei Tagen ist das Quidditchspiel"
"Ja und? Es ist doch erst in zwei Tagen wie du sagst."
"Ja schon, aber ich wollte den Abend heute nochmal zum Üben nutzen."Blaise verdrehte die Augen. "Spann mal selbst deine Ketten nicht so fest Draco. Du bist gut genug. Wir machen Ravenclaw am Samstag platt, dass garantiete ich dir."
Ich grinste "Gut, wehe wenn nicht!"
Blaise lachte "Was dann? Schmeißt du mich dann aus der Mannschaft.""Vielleicht." Ich knuffte Blaise in die Seite, woraufhin dieser mich gegen die Brust boxte. "Auf jedenfall kannst du dann unserer Mannschaft erklären, warum wir verloren haben."
"Mit größtem Vergnügen!" Der Dunkelheutige lachte und zwinkerte mir fröhlich zu. Belustigt über seine gespielte Eifer verdrehte ich die Augen.Lachend betraten wir einige Minuten später den drei Besen. Als Theo und Crabbe uns sahen, winkten sie uns zu sich rüber.
Ich ließ mich auf die hölzerne Bank fallen und sah wenig später schon ein Butterbier vor meiner Nase.
"Auf einen unterhaltsamen Abend" sagte Theo und reckte sein Glas in die Luft.
"Oh ja, unterhaltsam ist gut" entgegnete Crabbe, woraufhin wir lachen mussten.Ich nahm einen Schluck vom Butterbier und lehnte mich genüsslich zurück. Für einen kurzen Moment, gelang es mir die blöde Wette zu vergessen und den Abend mit meinen Freunden zu genießen.
Wie lange war es her, dass wir vier uns getroffen hatten, um einfach mal einen entspannten Abend zu verbringen?
"Keine Party ohne die Queen." wandte Blaise eine gute Stunde später ein und deutete mit seinem Kopf in Richtung Tür.
Pansy und Daphne steuerten wie selbstverständlich auf unseren Tisch zu. Ich sah, dass wir nicht die einzigen waren, die den zwei Mädchen entgegen blickten, was wohl ihren engen Kleidern geschuldet sein musste, welche ihre Rundungen betonten.
Pansy sah eigentlich nicht mal so schlecht aus, besonders in diesem schwarzen Kleid. Vermutlich, wenn ich schon ein paar Butterbier mehr getrunken hätte, würde ich mich heute Abend mit ihr vergnügen. Obwohl ich jetzt schon das Gefühl hatte, mit dem Alkohol ein bisschen über die Strenge geschlagen zu haben.
"Ist hier noch frei?" fragte Pansy, als sie und Daphne bei unserem Tisch ankamen.
"Natürlich ist hier noch frei" grinste Blaise und machte Platz, damit Daphne sich neben ihn setzen konnte. Pansy rutschte, wie zu erwarten, neben mich.
"Na dann die Damen," fragte Blaise, ganz der Gentlemen ", was darf es denn für euch sein?"
Wenig später, kam er zurück und überreichte sowohl Pansy als auch Daphne ein Butterbier.
Während mein Blick zu der Brünetten glitt, welche mir spitzbübisch zulächelte, wusste ich, dass der Abend tatsächlich noch unterhaltsam werden sollte.
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Involved
FanfictionDass Hermine und Draco sich über alles hassen, ist kein wirkliches Geheimnis. Und dass diese Feindschaft durch den Krieg verstärkt wurde, war auch zu erwarten. Doch nun wird Hermine vor eine gar unmögliche Aufgabe gestellt, in der der blonde Slyther...