24.

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~~~Draco Malfoy~~~


Ich lag auf meinem Bett, als sich die Tür öffnete und Blaise ins Zimmer eintrat. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen. "Du glaubst nicht, wen ich gerade im Flur gesehen hab." Fragend hob ich eine Augenbraue an. Er setze sich auf sein Bett und grinste mich an. "Die kleine Miss Granger."

Ich tat möglichst uninteressiert.
Ich konnte Blaise jetzt noch nicht unter die Nase reiben, dass ich die Wette gewonnen hatte. Denn noch hatte ich sie nicht in mein Bett bekommen, auch wenn ich glaubte, dass ich auf einem guten Weg dahin war. Blaise würde das auch wissen und so wie ich ihn kannte, würde er durch seine Tricks versuchen, das zu verhindern. Nein, erst wenn ich mir hundert Prozent sicher war, das mein Plan funktioniert, wollte ich Blaise meinen Triumph unter die Nase reiben und dann wäre es für ihn schon zu spät.

"Hast du etwas damit zu tun." Blaise musterte mich, so als versuche er anhand meiner Mimik zu analysieren, ob ich mich verriet. "Glaub mir, wenn Granger sich wegen mir hier unten herumtummelt, dann hätte ich dir das schon längst unter die Nase gerieben."

Blaise musterte mich immer noch. "Im Gegenteil, ich hab das Gefühl, dass du mich an deinem Erfolg nicht teilhaben lässt, weil du Angst hast ich könnte dir dazwischen funken." Mist, er kannte mich einfach zu gut.

"Es ehrt mich, dass du wie selbstverständlich davon ausgehst, dass ich Erfolg habe" grinste ich.
"Ich weiß sehr wohl die Zeichen einer Frau zu lesen." Blaise zwinkerte. Ich wurde stuzig. Zeichen einer Frau? Was zur Hölle wollte er mir damit sagen? "Was genau ist da draußen vorgefallen?" fragte ich und musterte ihn dabei.

Genüsslich ließ sich Blaise in seinem Bett nach hinten fallen und stützte sich mit seinem Arm ab. "Ich wusste doch, dass du mir was verheimlichst." Ich verdrehte die Augen. Lügen machte jetzt eh keinen Sinn mehr.
"Ich muss schon sagen, ist nicht gerade ehrenvoll mir deine Erfolge vorzuenthalten, schließlich geht es hier um etwas Wichtiges."
Ja und zwar um meinen Besen!

"Jetzt rück einfach raus." Seine Spielchen fingen an mich zu nerven. Blaise schien das eher zu belustigen. Er genoss es richtig, mich jetzt zappeln lassen zu können. "Ich weiß sehr wohl die Zeichen einer Frau zu lesen." wiederholte er seine Worte, ohne das Grinsen auf seinen Lippen verschwinden zu lassen. "Ich hab sie dabei erwischt, wie sie an einem Slytherinschal gerochen hat. Und ich denke wir wissen beide was es heißt, wenn sie an deinem Schal riecht." sagte Blaise zwinkernt. Ich richtete mich auf "Sie hat an meinem Schal gerochen?"

Sollte meine Chance, die Wette zu gewinnen, doch größer als erwartet sein ? Eigentlich hatte ich die ganze Zeit eher den Eindruck, dass Granger ziemlich abgeneigt von mir war. Um ehrlich zu sein, hatte es mich überrascht, dass sie nach wie vor die Sache durchziehen wollte. Sollte sie tatsächlich Gefühle für mich haben, würde mir das ganz neue Türen öffnen. Und wenn es stimmte was Blaise sagte, musste ich an die Sachen jetzt ganz anders rangehen.










~~~Hermine Granger~~~


Ich stand vor dem Spiegel im Bad und betrachtete den Schal um meine Schultern. In einer halben Stunde war das Spiel und bis dahin musste ich mich entschieden haben. Eigentlich hatte ich mich schon entschieden. Es war nur die Angst vor der Reaktion meiner Freunde, die mich abhielt, den Schal zu tragen. Wie konnte es nur sein, dass ein einzelnes Kleidungsstück so eine enorme Auswirkung haben konnte?

Ginny klopfte an die Tür. "Mine bist du fertig? Wir müssen langsam los." "Ähm geht schon mal vor, ich brauche hier noch ein bisschen."
Ich hörte wie sie seufzte "Beeil dich ja. Das ist das erste Spiel dieses Schuljahr und ich will nicht alleine zugucken, wie Slytherin platt gemacht wird." Sie lachte. Dann hörte ich wie sie die Stufen nach unten ging.

Eine Weile noch stand ich reglos da. Mein Herz hämmerte vor Aufregung in meiner Brust und innerlich versuchte ich mich auf die Konfrontation mit meinen Freunden und vermutlich mit jedem aus meinem Jahrgang oder gar meinem ganzen Haus vorzubereiten.

Es half doch alles nichts. Ich hatte mich dazu entschlossen, bei dem ganzen mitzumachen, dann musste ich da jetzt nun auch einmal durch.

Sofort umhüllte mich Malfoys Duft, als ich mir den Schal umlegte und ich hatte das Gefühl, mich ein kleines bisschen ruhiger zu fühlen. Aber sehr wahrscheinlich redete ich mir das einfach nur ein.









Als ich bei den Tribünen ankam, war ich eine der Letzten. Mitten im Getümmel konnte ich die anderen kaum ausmachen. Doch schließlich sah ich einen roten Haarschopf in der Menge aufblitzen und quetsche mich zu ihnen durch. Die meisten beachteten mich gar nicht, sondern waren zu sehr darauf fokussiert, die letzten Wetten abzuschließen, doch die die mich sahen, warfen mir nur irritierte Blicke zu.
"Die Slytherins sitzen da drüben." rief mir ein Hufflepuff zu. Ich nickte nur und ging einfach weiter.

Bei meinen Freunden angekommen, ließ ich mich auf den freien Platz neben Ginny fallen. "Na endlich, dachte schon du tauchst gar nicht mehr auf." begrüßte mich meine Freundin.
"Ginny hat schon gewitzelt, dass sie dich persönlich hier her zerren muss." lachte Harry und drehte sich zu mir. Sein Lächeln verschwand als er mich sah und ein irritierter Blick lag auf seinem Gesicht.
"Hab ich gar nicht." Ginny knuffte ihren Freund in die Seite, doch Harry starrte immer noch auf den Schal um meine Schultern. Noch nie hatte ich so sehr den Wunsch verspürt, dass sich unter mir der Boden aufmachen und mich einfach verschlucken würde.

Ginny folgte Harry's Blick. Erst schien sie verwirrt, doch dann verfinsterte sich ihre Miene. "Sag nicht, dass es das ist was ich denke." "Kommt drauf an was du denkst." Ich versuchte möglichst gelassen zu wirken, als wäre das nichts besonderes für mich, doch ich spürte selbst, wie gepresst meine Stimme wirken musste.

"Sag mir bitte nicht, dass der Malfoy gehört." "Wäre das denn so schlimm?" Ginnys Augen weiteten sich und Harry sah mich emotionslos an. Ich schaute auf den Boden, weil ich den Blick von meinen Freunden einfach nicht ertragen konnte.

Ich hatte ja gewusst, dass ihre Reaktion nicht gerade positiv ausfallen würde und trotzdem fühlte ich mich jetzt nochmal viel unbehaglicher.

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