Kapitel 10

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Mein zusamm gekauerter Körper zuckte erneut erschrocken zusammen, als Mattheo seine Waffe an meinen Hinterkopf drückte.
Der kalte Lauf rief mir erneut schmerzhaft in Erinnerung, das ich keine Chance gegen ihn hatte.

"Mattheo!" rief eine Stimme entfernt. "Wo seid ihr? Hast du sie gefunden?"
Mattheos freie Hand schoss vor und drückte sich fest auf meinen Mund. Es war Scopes Stimme, die da gerade gerufen hatte.
Verwirrt drehte ich meinen Kopf etwas zu Mattheo. Warum wollte er nicht das Scope uns sah?!
Er zog mich fest an seinen Körper und schaute in die Richtung aus der wir gekommen waren.
"Sei still und ich werd dich nicht so hart bestraften, wie du es eigentlich nach den Aktionen verdient hättest." murmelte er dich neben mein Ohr. Ich nickte leicht. Als Antwort darauf lockerte er seinen Griff leicht.

Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und starrte in die Richtung von Scopes vermeintlicher Position.

Eine schemenhafte Gestalt mit einer Taschenlampe leuchtete einmal quer durch den Wald. Das Licht wurde allerdings nach wenigen Metern von dem Wald verschluckt und reichte nicht bis zu uns.

Die Gestalt -vermutlich Scope- fluchte leise und drehte sich dann wieder zum Eingang aus dem er zuvor gekommen war.
Mattheo rührte sich ein paar weitere Minuten nicht von der Stelle und wartete. Worauf genau, wusste ich nicht.

Ich zittertete noch immer ziemlich stark aber immerhin atmetete ich mittlerweile beinahe regelmäßig. Erschöpfung breitete sich in mir aus.
Mattheo sah sich ein weiteres Mal prüfend um und richtete sich langsam auf.
"Steh auf." zischte er und zog mich hoch. Auf wackeligen Beinen stand ich neben ihm. Er löste seine Pistole von meinem Hinterkopf um sie stattdessen gegen meine Rippen zu drücken. Seine andere Hand schlang er um meinen Oberarm.

Er setzte sich in Bewegung und zog mich mit sich. Er wirkte konzentriert und angespannt. Bei der Tür angekommen checkte er zu erst ob das Treppenhaus leer war.
Das hohle Geräusch als wir die Treppe runter stiegen hallte ewig nach.

Unten angekommen, prüfte er erneut ob jemand auf dem Gang vor der Tür zu sehen war. Das war offensichtlich nicht der Fall, denn kurz darauf drückte er mich auf den Gang und zerrte mich neben sich her.

Nach wenigen Minuten standen wir vor der Tür von seiner Wohnung.
Er hielt einen schwarzen Chip vor die Tür, um sie zu öffnen. Ein leises Surren ertönte, als sie aufging.
Seine Blicke suchten das Wohnzimmer ab. Es war leer.
Er schubste mich ins Zimmer und verriegelt die Tür.

Er selbst stiefelte an mir vorbei zur Küche. Daber verstaute er seine Pistole in seinem Hosenbund.
Er öffnete ein Regal und holte eine Flasche raus. Von weitem sah es wie Tequila aus. Er schnappte sich ein Glas und goss sich ein. Nach dem er ein paar große Schlucke genommen hatte, wandte er sich wieder zu mir.

"Geh nach oben Duschen." noch ein Schluck. "Nimm dir was neues zum anziehen aus meinem Schrank. Danach auf mein Bett. Wenn du aus meinem Schlafzimmer raus kommst, wirst du es bereuen." bellte er mich an.
Ich nickte langsam und setzte mich vorsichtig in Bewegung. "Heute noch!" knurrte er ungeduldig.
Derweil ich den Raum durchquerte ließ ich Mattheo nicht aus den Augen. Er starrte auf sein Glas, welches mittlerweile fast leer war. Schnell stieg ich die Treppen hoch, als ich sie erreichte.

"Die Badtür bleibt offen!" schrie er mir nochmal hinterher, während ich die oberste Stufe erreichte.
Oben angekommen rannte ich beinahe durch das Schlafzimmer bis zum Bad.

Dort angekommen, stieg ich -wie mir befohlen- unter die Dusche.
Ich drehte sie heiß auf. So heiß das es weh tat. Aber ich spürte das Brennen auf meiner Haut kaum. Die Angst in mir, hatte sich in Leere und Gefühlslosigkeit verwandelt.

Ich würde hier nicht raus kommen, dass hatte ich jetzt begriffen. Ich werde hier sterben, sobald Mattheo es mit mir reichte.
Und bis dahin werde ich leiden.
Je nachdem wie gut ich auf das hörte, was er mir sagte.
Vielleicht, mit Glück, dann etwas weniger schlimm, aber mehr als das konnte ich mir nicht erlauben zu hoffen.

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