Kapitel 11

1.7K 36 17
                                    

Mattheo achtete gar nicht auf die Lache am Boden. Er hob mich wieder in seine Arme und trug mich raus aus dem Bad. Ich erwartete, dass er mich zurück in meine Zelle brachte, doch er setzte mich auf sein großes Bett. Er hob die Decke vom Boden auf, die er vorhin so wütend davon gezogen hatte, und schüttelte sie einmal kräftig. Schlussendlich ließ er sie über mich sinken.

"Ich bin gleich wieder da." Sagte er, schloss die versteckte Tür im Bücherregal und verließ den Raum durch die andere zur Treppe.

Einige Minuten vergingen und ich begann mich zu fragen, wo er hingegangen sei.

Mir fielen vor Erschöpfung beinahe die Augen zu, als ich hörte, wie er die Treppen hochkam.

Er trug einen Teller mit einem Sandwich in der einen Hand und in der anderen ein Glas mit Wasser.

Den Teller stellte er auf meinen Schoß ab und den Becher auf den Beistelltisch neben ihm. Von irgendwo her holte er eine kleine Packung mit Tabletten und legte diese neben das Glas.

"Auf leeren Magen Medikamente nehmen wäre nicht besonders klug, ", gab er erklärend von sich. "Also iss etwas."

Ich nickte langsam und biss wie befohlen nach und nach von dem Sandwich ab.

Er wandte sich derweil von mir weg und holte etwas aus seinem Kleiderschrank.

Dann lehnte er sich an den Türrahmen zum Bad und beobachtete mich beim Essen. Nachdem ich aufgegessen hatte, trat er näher und griff nach den Tabletten. "Die helfen dir gegen die Schmerzen und beim Schlafen.", erläuterte er und öffnete die Packung. Unterschiedliche Tabletten-Blister kamen zum Vorschein. Anscheinend waren es verschiedene Medikamente, die nur gemeinsam in diese Packung gesteckt wurde, mutmaßte ich.

Er löste insgesamt drei Tabletten aus zwei unterschiedlichen Blistern und reichte sie mir. Ich nahm sie entgegen und ließ sie in meinen Mund fallen, nahm das Glas und trank das Wasser in einem Zug leer.

"Sehr gut. Ich geh jetzt duschen. Versuch du zu schlafen, das tut dir gut. Wenn etwas sein sollte, ruf mich einfach." Damit drehte er sich um und verschwand im Bad.

Ich saß noch einen Moment aufrecht im Bett und starrte zum Bad. Beschloss dann aber mich hinzulegen, so wie Mattheo es wollte. Es dauerte nicht lange, da wurden meine Augenlider schwer und ich schlief ein.

Nach einer Weile bewegte sich das Bett unter mir und ich wurde wach, hielt meine Augen aber geschlossen.

Mattheo legte sich neben mich und zog meinen zierlichen, zusammen gerollten Körper zu sich. Er strahlte eine unheimliche Wärme aus und kuschelte sich an mich. Die Schlaftabletten begannen ihre volle Wirkung zu entfalten, doch bevor ich tief im Schlaf versank, spürte ich noch, wie er seinen Arm unter meinen Kopf schob.

----

Ich drehte mich auf die Seite und wachte durch brennende Schmerzen auf. Ich spürte jeden einzelnen Zentimeter meines Rückens.

Mein Gesicht hatte ich automatisch vor Schmerzen ganz verzogen.

Ich öffnete die Augen und schaute mich um.

Ich war allein im Schlafzimmer. Kein Mattheo weit und breit. Er war fort.

Ich versuchte mich aufzusetzen. Aber anstatt das hinzubekommen, stöhnte ich nur gequält auf und ließ mich wieder ins Bett sinken.

Die große Spannung meiner Haut fühlte sich an, als würde sie jeden Moment zerreißen.

Ich wimmerte vor mich hin.

Warum musste ich ständig leiden?

Ich starrte zum Bücherregal und versuchte mich nicht zu bewegen. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Tür hatte sich geöffnet und Mattheo kam herein.

Niemals Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt