Kapitel 12

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"Es reicht, Scope, du gehst zu weit!" Schritt der Doc ein. "Wir sollen nur seinen Bericht abholen und seine Wohnung durchsuchen. Also los. Wir haben schon genug Zeit verschwendet."

"Was sollt ihr?!" Schnaubte Mattheo.

Wohnung durchsuchen? Fuck.

Ich sprang auf und huschte zum Bücherregal rüber. Die versteckte Tür öffnete sich, ohne das ich irgendwas angefasst hatte.

Ich glaube, Mattheo hatte irgendwann mal erwähnt, dass er das alles per Handy von Weitem steuern kann. Kaum war ich durch, schloss sich das Bücherregal wieder. Erleichtert atmete ich aus. Hier wurden sie mich nicht finden.

Jetzt stand ich im Vorraum meiner Zelle. Dort, wo die verschiedenen Waffen an den Wänden hängen und auf den Tischen liegen.

Mein Blick schweifte über die scharfen Messer, die Wurfsterne und die anderen schmerzhaften Dinge.

Meine Hand schob sich langsam nach vorne und griff nach einer großen Schublade. Vorsichtig zog ich dran und tatsächlich öffnete sie sich.

In ihr kamen drei perfekt aufgereihte schwarze Pistolen zum Vorschein.

Ohne das ich es realisiert hatte, war meine Hand weiter auf die Mittlere der Pistolen zu gewandert.

Meine Fingerspitzen trafen auf das kühle Metall und schlangen sich um der Griff von ihr. Bewundernd hob ich sie näher zu mir und betrachtete sie.

Sie war schwerer, als ich vermutet hätte, aber sie lag gut in der Hand. Ich hatte zwar noch nie eine Waffe in der Hand gehabt, aber ich nahm einfach an, dass es eine ziemlich hochwertige Pistole war.

Ich zuckte zusammen, als in meiner Zelle plötzlich ein Licht an ging. Erschrocken drehte ich mich um und starrte durch die Glasscheibe auf den Bildschirm, der gerade angegangen war. Auf ihm tauchten nacheinander Buchstaben auf, die erst ein Wort und dann einen Satz ergaben.

'LEG SOFORT DIE PISTOLE WEG.'

Ich hielt den Atem an. Woher wusste er..?

Mattheo beobachtete mich offenbar.

Ich ließ die Pistole beinahe panisch in die Schublade zurückfallen und entfernte mich von ihr.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht?!

Angst machte sich immer mehr in mir breit. Ich wollte nicht, das Mattheo wieder sauer wurde. Er soll liebevoll sein und mich in den Arm nehmen.

Ich war in meine Zelle getaumelt und hatte mich auf das Bett sinken lassen.

Irgendwann rollte ich mich auf meiner unverletzten Seite zusammen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber die Schmerzen von meinem Rücken wurden minütlich schlimmer.

Ich fühlte mich immer benommener und mein Kopf glühte auch irgendwie. Mir war heiß und gleichzeitig kalt, als könnte mein Körper nicht sagen, welche Temperatur die richtige sei.

Irgendwann fielen mir endlich die Augen zu und ich versank in meiner Angst und der Dunkelheit.

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"Fay?" Eine entfernte Stimme versuchte mich wachzurütteln, derweil mich zwei Hände tatsächlich schüttelten. Ich wollte nicht wirklich aufwachen, deswegen ignorierte ich sie einfach.

"Mach deine Augen auf.", befahl die Stimme mir. Ich dachte nicht mal daran! Hier in der Dunkelheit war es besser, als wenn ich wach wäre. Hier gibt es kein Schmerz und kein Leid.

Die zwei Hände hörten auf, mich zu schütteln. Frieden und Erleichterung machte sich breit.

Kurz darauf durchzuckte mich Schmerz. Mein Körper verkrampfte sich und ich wimmerte mal wieder kläglich auf.

Niemals Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt