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Black Widow Film Spoiler !!!!!

Stunden später war es Bucky, der vor der Tür stand und sich noch dafür entscheiden musste, ob er rein gehen oder draußen bleiben sollte.

„Das Anstarren der Tür wird sie nicht öffnen." rief ich ihm zu, während ich auf der Bettkante saß und seinen langen Schatten beobachtete, der unter der Tür vorkam. Ich vergrub meine Finger in die weißen Laken meines Bettes, der einzige Teil meines Arms, welches nicht im Handschuh umhüllt war.
Schließlich öffnete er die Tür, lehnte sich in den Türrahmen und schaute mich mit müden, aber zufriedenen Augen an.

„Du siehst schrecklich aus." sagte ich.

„Du sahst auch mal besser aus." er schmunzelte.
Seine Haare waren länger als normalerweise und große Augenringe prägten sein Gesicht.

Seitdem ich verschwunden war und Natasha ihr Gedächtnis verloren hatte, bekam keiner von ihnen mehr genug schlaf. Wochen lang versuchten sie mich zu finden, gingen an jeden potentiellen Ort, durchsuchten jedes Dorf und bauten jede Maschine, die mich vielleicht ausfindig machen könnte. Tony wurde unruhiger, mürrischer, ängstlicher als er sowieso schon immer war. Pepper war oft zuhause, kümmerte sich darum, dass Tony genug schlaf bekam und sich der Rest mit Natasha abwechselte. Die ersten Tage wusste sie gar nichts. Dann aber erinnerte sie sich nachdem Clint den Namen ihrer Schwester erwähnte, Yelena. Es war nicht viel, ein paar Momente ihrer Kindheit, dass sie ihre Eltern nicht kannten und sie adoptiert wurden, wie sie spielten und wenige Ausschnitte aus der Zeit im roten Raum. Schwere Erinnerungen, die sie bedrückten. Aber es waren nicht genug Momente, nicht genug für das ganze Bild. Eine Woche verging und wegen dem Erfolg beim Erwähnen ihrer Schwester machten sie sich auf die Suche nach Yelena, ohne Erfolg. Mit Gesprächen hatten sie schlussendlich wenige, aber aufmunternde Fortschritte. Meinen Name nannten sie einmal, ihre Reaktion darauf war schwach. Danach erwähnte mich Natasha nicht mehr, weshalb sie annahmen, dass sie sich nicht wirklich erinnern würde.

„Sie hat gestern gut und ruhig reagiert, zwar hat Natasha sich nicht an mich erinnert, aber zumindest war sie nicht panisch." sage ich und erwarte ein Zeichen der Verwunderung in seinem Gesicht, aber es tauchte nicht auf.
„Ihr wisst es also. Wie kommt es, dass die Wakandianer keine Ahnung hatten?"

„Thor konnte sich das denken nachdem du freiwillig mitkamst und dich Nat nicht genähert hast. Loki nutzte dieselbe Magie." er machte einen Schritt auf mich zu, wobei die Tür zu knallte.
„Wieso hast du dich nicht gemeldet? Trotz der Tatsache, dass du alles mitverfolgen konntest. Wir haben dich hier gebraucht."

„Nein. Zumindest nicht bis jetzt. Nat-"

„Du wirst sie nicht retten indem du sie dich vergessen lässt." unterbricht er mich.

„Bucky, du weißt wieso das nicht stimmt." langsam hob ich beide meiner Arme, sodass er die massiven Handschuhe sehen konnte. „Deshalb"

Er starrte sie an, in Gedanken an all den Sachen, die in den letzten Woche vorgefallen waren.

„Du bist jetzt hier und wir müssen uns über die Situation beraten. Um 14Uhr treffen wir uns mit Steve und Bruce unten." sagte er und schloss beim Rausgehen die Tür.

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Mittlerweile steckten wir mitten im Oktober . Die Wälder verwandelten sich in orangene Landschaften. Es war 13:30 Uhr und ich beschloss kurz raus zu gehen, bevor ich mich mit den anderen Treffen würde. Ich zog mir eine Trainingshose, einen großen pullover und Stiefel an und machte mich auf den Weg nach draußen. Die kalte Herbstluft bohrte sich in meine Lunge und brachte mich dazu zu husten. Der Herbst und Winter waren mit Abstand meine liebsten Jahreszeiten.Viele fanden sie trüb oder traurig, aber für mich war es die Zeit des zu Ruhe Kommens. Etliche Tiere im Winterschlaf, aber auch Feste, die die Städte in allen Ländern der Welt in Freude und Gemeinschaft tränkten.

Nachdem ich ein paar Schritte von der Eingangstür ging, setzte ich mich auf eine kalte Bank und zog einen Handschuh aus. Mit Leichtigkeit konnte ich die Blätter mithilfe des Windes in jede beliebige Form formen, sie schon fast fühlen. Meine Kräfte wurden stärker.
Nach einer Weile schaute ich auf die Uhr und merkte, dass wir 14 Uhr hatten, weshalb ich aufstand und reinging.

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„Könntest du Yelena finden?" fragte mich Bruce verzweifelt, nachdem wir eine halbe Stunde über unser weiteres Vorgehen gestritten hatten.

„Theoretisch ja, aber es dauert seine Zeit. Ich müsste den Zauber erstmal ausfindig machen." sagte ich und nahm mir Stift und Blatt , um es aufzuschreiben.

„Hatten ihr einen besonderen Ort, besondere Momente zusammen?" fragte Bucky mich.

„Ich weiß nicht." antwortete ich und sah mir das fast leere Blatt vor mir an. Die Situation verschärfte sich mit jeder Minute, alle waren unruhig.

„Das einzige ,was wir bis jetzt haben ist -Yelena ausfindig machen - und noch 5 durchgestrichene Ideen, die niemals aufgehen werden." sagte Steve und drehte sich gereizt zu mir „Du liebst sie doch. Denk nach anstatt die ganze Zeit die Decke anzustarren und nach jeder Idee mit den Schultern zu zucken."

Jetzt wurde ich wütend. Was dachte er wer er war, dass er mir sowas vorwerfen konnte?

„Du hast kein Recht das zu sagen." ich spuckte ihm förmlich die Worte entgegen.

„Und du hattest kein Recht zu verschwinden und erst wiederzukommen, wenn es dir passt." sagte er und stand auf.

„Du kannst dir nicht vorstellen was ich durchgemacht habe." sagte ich und stand auch auf, um ihm den Ausgang zu versperren.

„Und uns ging es gut? Wir haben nicht gelitten?" Der Ton wurde lauter und er versuchte mich zur Seite zu schieben.

„Beruhigt euch." mischt sich schließlich Bruce ein und kommt auf uns zu.

„Ich ertrag es nicht sie zu sehen, Steve." sagte ich und ging aus dem Weg. Steve blieb stehen und schaute mir in die Augen.

„Krieg das lieber schnell auf die Reihe, weil wenn du ihr nicht nach all dem hilfst, werde ich dich nie mehr sehen wollen."

„Steve!" Bucky schaute ihn entsetzt an.

„Wehe du verschließt dich wieder in deinem Zimmer, Y/N." sagte Steve noch im Vorbeigehen.

„Er meint das nicht so." Bucky legte mir eine Hand auf die Schulter, Bruce schwieg.

„Versprecht mir, dass es eine gute Idee ist, dass sie sich an mich erinnert?" fragte ich und wich Buckys Aussage aus.

„Da gibt es nicht unbedingt irgendwelche Alternativen" antwortete Bruce.

„Dann will ich mir ihr reden. Draußen wenn das möglich ist."

„Klar" antwortete Bruce.

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Draußen setzte ich mich auf die Bank und wartete auf Natasha.

Remember Me || Natasha Romanoff x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt