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"Postkarten?" Peter hielt sie verwundert an einer Ecke nach oben.
"Unser Wegweiser. Wir besuchen diese Orte." sagte ich stolz, nahm ihm die Karten ab und überreichte sie Natasha.
Natasha schmunzeltet, schaute sich die Karten an und suchte mit der anderen Hand ihren Riegel in der Tüte.

"Oh, lasst uns Dear Evan Hanson am Broadway ansehen?" fragte Peter aufgeregt als Natasha die Karten durchging und bei einer mit erstaunlich hohen Gebäuden und vielen Theatern ankam.
"Natürlich nur wenn ihr wollt." fügte er hinzu und sah verlegen zu Natasha rüber.

Im Endeffekt entschieden wir uns für den Broadway, Brooklyn Bridge und dem Central Park, in dessen Nähe es das beste Eis der Stadt geben sollte. Da wir eher am Rande der Stadt waren, mussten wir länger laufen. Natasha und ich probierten den Riegel, der mit Peanut Butter und Karamell gefüllt war. Ich fand ihn gut, aber für Natashas Geschmack war er etwas zu süß. Daraufhin begann eine 15 Minuten lange Diskussion darüber, ob etwas überhaupt zu süß seien könne. Peter nannte Beispiele für Sachen, die süß sind, aber welche, kombiniert mit extra Zucker, tausend mal besser schmecken würden. Wie zum Beispiel Erdbeeren mit Zucker. Eine Kombination, die er von Thor hatte, der es wiederum von einem Midgarianer hatte, den er mal getroffen hatte, als er mit seiner Ex unterwegs war. Ich hatte die beiden mal in der Küche erwischt, als sie mit der Packung Erdbeeren und einem Teller voll Zucker verschwinden wollten, ehe sie Steve sehen konnte. Da ich der Idee nicht abgeneigt war, ging ich mit, und tatsächlich war die Kombination genial. Wir aßen alle Erdbeeren in Thors Zimmer und wurden beim Abräumen von Steve erwischt, der gerade dabei war die Erdbeeren zu suchen. Der Teller und die vielen Reste der Erdbeeren in unseen Händen machten es uns unmöglich zu lügen. Danach gab es eine Ellen lange Standpauke von Steve, von wegen wie ungesund und gefährlich Zucker nur sei, wie das fast schon ein Suchtverhalten wäre, was für Schande und Verschwendung  es sei, die Erdbeeren so gegessen zu haben und schlussendlich was für einen schlechten Einfluss Thor und ich sein. Verständlicherweise freute es uns, als Tony reinkam, fragte was nur los sei und anschließend anfing mit Steve zu diskutieren, denn ihm gefiel die Kombination auch, und wir uns vom Acker machen konnten.

Mittlerweile lief Peter rückwärts vor Natasha und mir umher, grün im Gesicht und flatterte aufgeregt mit seinen Händen rum. Wenn es um Süßigkeiten ging, verstand er keinen Spaß, wieso er nun auch begann seine Hand vor Anspannung vor den Mund zu hallten.

„Soweit ich weiß kann man davon süchtig werden." lachend stieß ich Natasha an, die zwar nicht wusste, dass der Spruch von Steve kam, aber dennoch lachte.
„Ja, eben." entgegnete Peter müde, „es kann einen sogar süchtig machen. Biologisch unmöglich es nicht zu mögen!" schnaufend ließ er seine Hände fallen. „Ich zieh dich doch nur auf." sagte ich bevor Natasha sich dazu entschied, dass wir Peter genug gequält hatten und das Thema wechselte „Also Dear Evan Hanson, huh? Worum geht es da?" Und so leidenschaftlich wie über Schokolade sprach Peter nun über das Musical.

Der Weg war gefüllt mit Lachen, in erster Linie weil Natasha und ich es süß fanden, wie Peter zwischen den Gefühlen Wut und Freude wechselte. Mehr als die Hälfte des Weges lief Peter vor uns her und bremste manchmal abrupt ab, was uns beide zum stolpern brachte.

Es war ein winziger Moment, der hervorstach in diesem Getümmel guter Momente. Kaum merkbar, außer man würde expliziert darauf warten, danach suchen. Kaum spürbar, ohne die Hoffnung, dass es geschehen würde. Es sollte das erste mal seit Monaten sein, dass ich mir das Gefühl gestattete. Und es überraschte mich, dass ich dazu überhaupt noch in der Lage war. Gerade war Peter dabei uns das Musical im Detail zu erklären, wobei es ihm wirklich schwer fiel uns nicht alles vorweg zu nehmen: „Naja, und dann starb der Typ, aber er musste nun beweisen, dass sie Freunde waren. Ihr wisst schon, wegen der ganzen Außenseitergeschichte" führte Peter fort und wir beide schmunzelten, woraufhin Natasha interessiert zu einem Actionfigurenladen schaute und meine Hand nahm, um mich dahin zu zerren. Beim berühren ihrer Hand geriet ich in Panik, bis ich merkte, wohin sie wollte, und ihre Hand noch fester hielt, frustriert als sie sie los lies um Peter her zu winken.
Im inneren schrie ich ihr zu, sie sollte sich erinnern, an das was wir haben konnten, an das was wir haben sollten. Aber dass sie verschwinden soll, wegrennen soll, so schnell es geht. Dass wir mehr sind als Freunde, aber auch das nicht sein sollte. Dass ich daran Schuld bin, dass sie vergas und das vielleicht für immer. Trotzdem wusste ich für den Bruchteil einer Sekunde, dass wir es schaffen können, dass wir eine reelle Chance haben. Gedanken, die mir so lange verwehrt blieben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 20, 2022 ⏰

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Remember Me || Natasha Romanoff x Female ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt