Deadshot is back in the game

Kapitel 1

P.o.v Jacky
Seit circa einem halben Jahr lebe ich jetzt in der WG. Es ist echt cool auch wenn ich die einzige Frau bin. Naja, man kann ja nicht alles haben. Mein Vater fliegt immer noch durch die Weltgeschichte und übt oder ist im Einsatz. Ab und zu ist er immerhin mal für einen Tag da. Dann gehen wir meistens Eis essen und reden ganz viel. Das Jugendamt kommt alle zwei Monate und schaut nach dem Rechten. Auch wenn sie nur ihren Job macht ist Frau Anderson die Pest in Person. Ich frage mich wie sie an diesen Job gekommen ist. Die Schule fing zwei Wochen später an als normal. Warum wollten sie uns nicht genau sagen aber ich glaube sie wollten sicher gehen, dass alle halbwegs psychisch stabil sind. Nachts sehe ich manchmal noch den toten Körper meiner Freundin aber ich lasse es mir nicht anmerken. Wegen der ganzen Deadshot Sache hat sich keiner gemeldet. Ich glaube die wollen mich im Auge behalten, weil sie mir rechtlich nichts nachweisen können. Ich habe auch mit der ganzen Sache abgeschlossen. Wenn es irgendwie geht fasse ich keine Waffe mehr an. "Jacky! Dich scheint ja das Thema zu langweilen. Dann komm mal nach vorne und löse für uns die Gleichung." Mein netter Mathelehrer unterbricht mich in meinen Grübeleien. Seufzend stehe ich auf und gehe nach vorne zur Tafel. "Seht mal da kommt der kleine Loser ohne Freunde." "Will die jetzt ein Junge sein oder so?" Seit wir zwei neue in die Klasse bekommen haben nerven mich alle Jungs. Ich lasse alles an der kalten Schulter abprallen. Mich nervt es einfach nur. Vorne an der Tafel angekommen blicke ich mir kurz die Gleichung an. Ganz einfach. Mit den Gleichsetzungsverfahren ist sie in Null Koma nichts gelöst. Als ich alles fertig gelöst habe blicke ich mir das Ergebnis nochmal kurz an und gebe meinem Lehrer den Stift zurück. Ein bisschen enttäuscht bittet er mich mich wieder zu setzen. Wahrscheinlich wollte er mich zusammen stauchen und jetzt hat er keinen Grund dafür. Besser für mich. Die letzten zehn Minuten blicke ich gelangweilt aus dem Fenster. Gleich haben wir noch 45 Minuten Klassenlehrerstunde. Warum die uns an einem Freitag noch eine siebte Stunde aufs Auge drücken mussten weiß ich nicht. Hoffentlich haben die einen guten Grund dafür.
Nach der Pause, die ich allein verbracht habe, gehe ich zurück zum Klassenraum. Wir immer weiche ich den Beinen der Jungs aus. Warum haben die mich auf einmal auf den Kicker? Genervt warte ich vor dem Klassenzimmer. Die Gespräche der anderen verfolge ich nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen unsere beiden Klassenlehrer und schließen den Raum auf. Wir setzen uns auf unsere Plätze und blicken genervt nach vorne oder aus dem Fenster. "Wir haben zwei Sachen. Da in zwei Wochen das Praktikum ist." "Was für ein Praktikum?!" "Sie haben uns noch nichts davon erzählt." "Was macht man da?" "Jetzt lasst uns doch erstmal ausreden. Falls ihr euch noch erinnern könnt habt ihr in Deutsch mal eine Bewerbung geschrieben. Das macht ihr bitte als Hausaufgabe und schickt es uns dann bis Sonntag per Iserv. Um es euch etwas einfacher zu machen haben wir hier ein par Broschüren was ihr machen könnt. Ihr könnt sonst auch bei euren Eltern das Praktikum machen. Die zweite Sache ist das unsere Klassenfahrt am Ende des Jahres um eine Woche verschoben wird. Wohin wissen wir noch nicht aber wahrscheinlich findet sie noch vor den Herbstferien statt. Da die meisten von euch eh nicht mehr zuhören könnt ihr gehen. Fragen bitte nur per Mail." Freudig stehen wir alle auf. Endlich Wochenende. Am Ausgang drückt uns allen Herr Müller noch einen Flyer in die Hand. Neugierig schaue ich ihn mir an. Ich bin den Weg nach draußen schon so oft gegangen, dass meine Füße mich so nach draußen bringen. Nur auf der Treppe muss ich aufpassen. Im Flyer stehen nur die typischen 0815 Praktika drinnen. Kindergarten, Pflege, Krankenhaus, Handwerker und noch ein par langweilige mehr. Schade, dass ich einen von denen nehmen muss. Bei wem aus der WG kann ich zu 100% nicht mitkommen. Jetzt schon genervt stecke ich den Flyer in den Rucksack und gehe zu den Fahrrädern. Ich schließe mein Fahrrad ab und mache mich auf den Weg nach Hause. Als der Verkehr weniger wird trete ich richtig in die Pedalen. Da es keinen Radweg gibt fahre ich auf der Straße. Mit geschätzten 25 km/h fahre ich auf die Kreuzung zu. Die Ampel ist grün und ich lege noch einen Zahn zu. Kurz vor der Kreuzung höre ich plötzlich das Martinshorn hinter mir. Ich fahre an die Seite und sehe zu das ich schnell über die Kreuzung komme. Als mich das Auto nicht überholt drehe ich mich um. Ein Polizeiauto mit leuchtender Anzeigetafel. Bitte rechts ranfahren. Deren Ernst? Wollen die jetzt ne Verkehrskontrolle an mir durchführen. Da ich keinen Ärger haben will suche ich einen geeigneten Platz und fahre rechts ran.