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Freitag

"Finn, kannst du mal helfen?", rief ich vom Badezimmer die Treppen nach oben.

Der Braun haarige kam die Treppe runter gepoltert und half mir im Bad das Rohr der Dusche wieder richtig hinzurichten.

Heute war der legendäre Abiball der 12 Klassen und ich musste mich endlich Duschen. Finns Haare waren schon frisch gewaschen, doch, nachdem er eben duschen war, hatte die Dusche wieder ihren Geist aufgegeben und kein warmes Wasser mehr laufen lassen.

Ich musste also erst einmal wieder für Wasser sorgen, das nicht eisig ist, ehe ich mich endlich waschen konnte.

Nach meiner üblichen Prozedur vor wichtigen Veranstaltungen gab es was zu essen für mich und Finn, das meine Mum uns gekocht hatte. Sie hatte meinen mittlerweile festen Freund sehr ins Herz geschlossen und mochte ihn total. Um ehrlich zu sein hat es mich sehr erleichtert als ich es Mum endlich sagen konnte.

"Musst du dich nicht bald fertig machen?" warf meine Mum so in den Raum ehe mein Kopf automatisch zur Uhr schaute.

Shit sie hat Recht!

In Windeseile war ich wieder im Bad, föhnte meine Haare trocken und huschte in mein Zimmer in welchem Finn auf meinem Bett saß und tauschte meinen kuscheligen Bademantel gegen frische Unterwäsche ein.

Ich wollte mir gerade das Kleid schnappen, was über meinem Stuhl hing, als ich sehen konnte, wie Finn zu mir rüber starrte. Naja eher auf meine Brüste den in diesem Kleid brauchte ich keinen Bh weshalb ich jetzt auch keinen anhatte.

Er schien wie gefangen, weshalb er gar nicht merkte als ich auf ihn zu kam und mich quer über seinen Schoß setzte.

"Du hast da ein bisschen Sabber" grinste ich ihn frech an, wobei ich auf die imaginäre Spucke an seinem Mundwinkel zeigte.

"Sie haben mich eiskalt erwischt", sagte er und tat so, als wenn er sich ertappt fühlen würde, indem er sich die Hand theatralisch auf die Stirn legte und die Augen schloss.

"Du spinnst" lachte ich und wollte eigentlich aufstehen, doch seine Hände legten sich schnell auf meine Hüften, um mich weiter an ihn ran zu ziehen.

Ein Grinsen schmückte seine Lippen ehe er diese auf meine legte und mich küsste. Davon konnte ich nie genug bekommen.

Nach einer Weile ließ Finn mich doch noch los, denn die Zeit drängte und ich musste wirklich hinmachen.

Das Kleid aus New York war rot und hatte einen relativ weiten Ausschnitt. Am linken Bein war ein Schlitz eingearbeitet der fast bis zum oberen Ende meines Oberschenkels reichte. Es saß wie angegossen und war unglaublich angenehm.

In der Zwischenzeit, in der ich mich endgültig fertig gemacht hatte, war Finn zu sich rübergegangen, um sich seinen Anzug anzuziehen, den er noch von vor ein paar Jahre hatte. Kurze Anmerkung im Anzug sah er zum Anknabbern aus.

"Looks good!", sagte ich zu ihm, als er im Spiegel hinter mich trat und sein Kinn auf meiner Schulter platzierte. Er liebkoste meinen Hals ganz sanft weshalb ich ihn schräg legte, um ihm mehr Spielfläche zu geben.

"Du siehst wunderschön aus, aber ohne alles gefällst du mir noch besser, kleine", flüsterte er in mein Ohr, wobei sein heißer Atem eine Gänsehaut hinterließ.

"Na komm, wir müssen los!"

Ich schnappte mir Finns Hand und schleifte ihn die Treppenstufen hinunter. Meine Jacke klemmte ich mir unter den Arm ehe Mum in ihr Auto und Finn und ich in sein Auto stiegen.

Der Abiball fand im gleichen Hotel statt wie auch die Zeugnisausgabe, nur dieses Mal war alles anders dekoriert.

Es gab eine Fotowand mit Fotografen, Neonschilder und Girlanden, Tische mit Stühlen, ein Riesenbuffet in der Ecke und natürlich eine riesengroße Tanzfläche mit Pult.

Zuallererst gesellte sich meine Mum zu einigen anderen Elternteilen, die auch hier waren, während Finn und ich uns zu unseren Freunden bewegten. Bevor der förmliche Teil anfing, machten wir sowohl einige Gruppen als auch Einzel oder zweier Fotos an der Ecke mit dem Fotografen bis Cassie sich das Mikrofon schnappte und uns alle willkommen hieß.

Sie erzählte etwas vom Programm heute Abend und sonstiges Zeug doch wirklich zuhören tat ich nicht. Allerdings war sie nach ungefähr 15 oder 20 Minuten fertig und der DJ fing an Musik zu spielen. Die ersten begaben sich auf die Tanzfläche und bewegten ihren Körper zur Musik.

Wir hatten sehr viel Spaß und doch war ich traurig bei dem Gedanken in vier Monaten nach New York zu müssen. Ich hatte es allen bereits mitgeteilt, wobei sie sowohl traurig waren als auch stolz, dass ich mich entschieden hatte und das machen würde, was mich glücklich macht.

Ich schob den Gedanken bei Seite als ich mich von meinem Stuhl begab und Liz an der Hand auf die Tanzfläche schleifte. Es wurde gerade 'Dance with somebody' von Mando Diao gespielt Liz und mein absolutes Lieblingslied.

Leider war nach einiger Zeit die komplette Luft aus mir heraus und ich sprang förmlich auf das Essen als das Buffet eröffne wurde.

Das Essen ist definitiv nh 10 von 10

Wir saßen zusammen am Tisch, ich hatte mich bis eben noch mit einer Lehrerin unterhalten ehe sie sich verabschiedet hat da die meisten Erwachsenen jetzt auf dem Weg nach Hause waren. Mein Bauch war voll und ich lehnte mich gemütlich in den Stuhl hinein als Finn sich mit einem Teller voller Brot zu mir setze.

Er kannte mich wirklich.

Sofort schnappte ich mir ein Stück und auch, wenn ich kurz vor dem Platzen war, ging Brot immer noch.

"Wie gefällt dir dein Abschluss?", fragte mich der braun haarige mit essen im Mund.

"Super, obwohl ich immer im Hinterkopf habe, dass es das letzte Mal sein wird, dass ich so mit meiner Stufe zusammen bin", antwortete ich, ehe mein Blick über die Menge schweifte und ich lächeln musste.

"Es wird nicht leicht, wenn du nach New York gehst, aber wir werden dich oft besuchen kommen!"

Ich weiß nicht, wieso, doch es erwärmte mein Herz, ihn das sagen zu hören. Mir ist vollkommen bewusst, dass mein Umzug so einiges verändern wird, doch ich bin schließlich nicht die einzige die geht. Caleb und Ginny wollen nach Toronto, also in ein komplett anderes Land, Naja Kanadas Stadt Toronto ist nicht weit weg doch wir werden immer über die Grenze müssen. Luke und Liz würden auch nach New York ziehen, allerdings in eine andere Gegend als ich und Emma würde hier in New Haven an die Uni zu Finn, Tyler und Ben gehen.

"Glaubst du wir schaffen das?", fragte ich ihn verzweifelt. Ich meine was, wenn wir uns auseinander leben oder er jemand neuen kennenlernt?

"Definitiv, wenn ich fertig mit der Uni bin, komme ich erst einmal zu dir und wenn du auch fertig gucken wir mal wo wir hin wollen"

Es war überraschend, dass er alles schon so in Gedanken hatte, doch ich fand es gut, sogar super, denn es zeigte mir, dass auch er daran glaubt, dass wir das schaffen. Immerhin haben wir erst einmal noch vier Monate zusammen.

"Die Dame" kam es von vorne als Finn mir seine Hand hinhielt und ich sie grinsend entgegennahm.

Er führte mich auf die Tanzfläche und legte behutsam seine Hände auf meine Taille, während ich meine in seinem Nacken verschränkte. Im Moment lief ein langsames Lied, zu welchem wir verträumt hin und her tanzten.

Ich beugte mich vor um Finn einen kurzen Kuss auf die Lippen zudrücken, ehe ich ihm wahrscheinlich komplett verliebt in die Augen sah. Ein schöner Moment.

"Ich liebe dich" kam es von meinem Gegenüber, der sich zu mir runtergebeugt hatte und mir ins Ohr flüsterte.

"Ich liebe dich auch."

FinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt