Montag
"Ich muss aufstehen!"
"Ja na und ich aber nicht und jetzt halt still!"
Finn bewegte sich weiterhin unter mir, um mich irgendwie von sich zu schieben, doch ich war viel zu müde.
Dann geht er halt mal nicht zur Uni, macht auch keinen großen Unterschied.
Leider hörte mein Freund nicht auf sich zu bewegen, weshalb ich es letzten Endes aufgab und von ihm runterrollte wobei ich jetzt die Decke verloren hatte.
Ich lag auf dem Bauch während mein rechtes Bett angewinkelt lag und ich mich komisch verrenkte.
Mein nicht arbeitsfähiges Gehirn bekam nur so teilweise mit wie Finn sich aus meinem Bett bewegte und sich fertig machte. Kurz bevor er aus der Tür ging, kam er noch einmal zurück bloß, um mir mit voller Wucht auf den Hintern zu hauen, denn meine Schlafsachen bestanden aus einem langen Shirt und Tanga.
Ich war plötzlich hellwach und warf noch ein Kissen nach ihm, ehe er aus der Tür verschwand und ich weiter schlafen konnte.
Leider musste ich dann doch irgendwann aufstehen, denn heute war ein spezieller Tag. Ich würde Finns Eltern kennenlernen, wenn er von der Uni kommt. Bedeutet also ich kann dort nicht auftauchen wie ein Penner.
Mein erstes Ziel war es also zu duschen und mir die Haare zu waschen ehe ich noch Mittag kochte und auf der Couch gammelte.
Gegen 15 Uhr kam Finn aus der Uni wieder, ging auch noch schnell duschen und nahm sich dann noch etwas von dem Essen, was ich heute Mittag gemacht hatte. Es wurde langsam Zeit sich was Ordentliches anzuziehen, weshalb ich meinen Kleiderschrank durchstöberte.
Am Ende entschied ich mich für eine schwarze Hose die eher gerade geschnitten war, ein normalen beschfarbenden Sport-Bh und eine weiße Bluse zum darüber ziehen. Ich war definitiv zufrieden mit meinem Outfit.
"Wollen wir?", fragte ich den braun haarigen, der quer über dem Sofa lag und mit halb offenen Augen zum Fernseher guckte.
Dieser murrte nur, doch richtete sich letzten Endes doch noch auf und folgte mir in den Flur um sich Schuhe und Jacke anzuziehen.
Finn schnappte sich seine Autoschlüssel und wir stiegen in seinen Wagen, um loszufahren. Wir machten noch einen kleinen zwischen Stopp, um einen Blumenstrauß für Finns Mutter zu kaufen, ehe wir auf das Gelände der Firma fuhren, auf welchem gleichzeitig deren Haus stand.
Finn parkte den Wagen vor dem großen Tor, weshalb wir erst durch dieses durch mussten um auf den Hof zu gelangen. Es sah aus wie man sich so ein Gelände einer Baufirma vorstellt, nämlich voller Geräte und Utensilien, überall Fahrzeuge, Lagerhallen und sowas alles.
Ich hielt den Strauß in der rechten Hand und umklammerte ihn leicht nervös während wir auf zwei Herren zugingen. Einen von ihnen konnte ich als Finns Vater ausmachen, da er so stand, dass wir ihm uns Gesicht gucken konnten und die beiden wirklich eine große Ähnlichkeit hatten. Der andere Mann stand mit dem Rücken zu uns, er war etwas größer aber dafür auch dünner und war sehr vornehm angezogen. Er passte hier definitiv nicht rein. Außerdem sah es so als würden sie sich über etwas streiten.
Beim näher treten hörte man nur einzelne Gesprächsfetzen von wegen verkaufen, Zeit läuft ab, kein Geld und Gelände.
Finns Vater schien uns endlich zu bemerken, weshalb er aufhörte zu reden, als wir fast bei ihnen angelangt waren. Der Anzugträger drehte sich ebenfalls zu uns um als es mich wie der Schlag traf.
"Dad? Ähm Christian?!"
Was machte mein Vater bitte hier?
"Antonia was machst du denn bitte hier?" kam es überrascht von ihm, doch er zeigte keine Emotionen.
Ich wusste sowohl von meiner Grani als auch von Mum das mein Vater kein Gefühlsmensch war für ihn ging es nur uns Geschäft und Profit. Ihm sind die Menschen egal und er ist nur an ihnen interessiert, wenn sie ihm noch irgendwie nutzen.
Die Frage war aber immer noch was mein Vater hier auf dem Gelände von Finns Eltern machte, denn sie waren definitiv keine Freunde und es schien nicht so als, wenn der Besuch von meinem Dad eine freudige Sache war.
"Das ist dein Vater?" kam es nun perplex von Finn, der genauso verwirrt aussah, wie ich. Obwohl Finns Dad war, wohl derjenige der am wenigsten durch blickte.
"Was hast du mit dieser Familie zu schaffen?" unterbrach mein Vater mich unhöflich als ich was sagen wollte. Sein abfälliger Ton Finns Familie gegenüber machte mich sauer.
"Finn ist mein Freund, was hast du denn hier zu suchen?", erwiderte ich während ich versuchte weiterhin nett zu klingen.
"Dein Freund?!" kam es nur noch von ihm, ehe er irgendwas murmelte, dann ab zischte und in seinem teuren Auto wegfuhr.
"Du bist dann wohl Antonia, ich bin Dave Adams. Kommt erstmal rein, dann klärt ihr beide mich erstmal auf", sagte Finns Dad.
Wir folgten ihm ins Haus und setzten uns zu seiner Frau in die Küche. Als Erstes stellte ich mich höflich auch noch einmal bei ihr vor und überreichte ihr den Strauß Blumen.
"Antonia, jetzt erklär uns das alles mal, Christian Stuart ist dein Vater?", fragte mich Dave während er interessiert zu mir sah. Die ganze Aufmerksamkeit lag auf mir.
"So halb würde ich sagen. Er ist mein leiblicher Vater aber er und meine Mum waren nie zusammen und als sie dann schwanger wurde, wollte sie mich unbedingt. Naja mein Vater wollte mich nicht aber meine Mum meinte er braucht sich nicht, um mich zu kümmern und er war einverstanden. Ich hab ihn das letzte Mal gesehen als ich 14 war also vor fast 5 Jahren" erzählte ich schnell wie die Beziehung zwischen Dad und mir aussah. Schlecht wie man sehen kann.
"Für dein Verständnis Kindchen Mr Stuart versucht seit langer Zeit diese Gelände hier zu erwerben. Er versucht unser Viertel aufzukaufen um hier seine Bürogebäude hinzubauen. Viele konnte er leider schon überzeugen-" Amanda Finns Mutter seufzte kurz auf "- Jedenfalls versucht er mit allen Mitteln an unser Grundstück zu gelangen, aber das hier ist alles was wir haben. Unser ganzes Leben ist diese Firma!"
Jetzt machte, es klick bei mir. Als ich vor ein paar Wochen bei Grani war hatte sie davon erzählt, dass Dad versucht Grundstück hier zu erlangen. Unter anderem eben das hier aber eine Sache habe ich noch nicht ganz verstanden denn er hat ja schon so viele Gebäude hier warum will das Gelände auch unbedingt haben. Ich meine, wenn er eines nicht bekommt, dann geht doch nicht die Welt unter, oder?
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Finn
Teen FictionEs war stockdunkel, doch mit der Taschenlampe ging ich einige Schritte voran, bis ich einen unterdrückten Schrei von mir gab, als ich erst eine graue Socke sah, welche wirklich eine Ratte hätte sein können. Ein richtiger Schrei entkam meiner Kehle a...