Dienstag
Es war so weit der Tag der Tage. Heute musste ich alles geben und wenn das nicht reichte, war ich verloren. Okay vielleicht nicht ganz so dramatisch aber heute war wirklich ein wichtiger Tag.
Meine Geschichtsprüfung stand an.
Ich war pünktlich in der Schule und begab mich mit den anderen Schülern, die jetzt Prüfung hatten, in die Turnhalle.
Hinten in der linken Seite der Turnhalle stand ein Pult mit Stuhl an welchem sowohl mein Direktor als auch meine Geschichtslehrerin lehnten und den Saal abscannten. Dahinter standen um die 40 Tische mit Stühlen, wobei an manchen schon Schüler saßen, die so wie ich nun ihre Abiprüfung schrieben. Auch ich suchte mir schon mal ein Platz und platzierte meine Sachen auf ihm und später nicht alles aus meinem Rucksack herausholen zu müssen.
Um halb neun saßen alle Schüler auf ihren Plätzen und die Prüfungspapiere wurden von den Lehrern verteilt. Die Uhr wurde gestartet, nachdem alle ihre Blätter hatten und nun hatten wir 6 Stunden Zeit alles zu erledigen.
Das Thema der Prüfung war die Französische Revolution. Also gar nicht so schwer.
Die Este Aufgabe war Anforderungsbereich 1 also recht einfach. Ich nahm mir die Quelle, die ich untersuchen musste vor und studierte sie genaustens bis ich anfing zu schreiben. Nach gut 1,5 Stunden war ich fertig und konnte mich der zweiten Aufgabe widmen. Anforderungsbereich 2 also etwas schwieriger, doch auch die Aufgabe war innerhalb von zwei Stunden gemeistert.
Für die dritte brauchte ich wie geplant am längsten, doch ich wusste, ich würde es schaffen, denn ich bin nicht umsonst gestern drei Stunden mit Finn alles noch mal durchgegangen.
Nach einer kurzen Pause, in der ich noch was gegessen hatte, schrieb ich meine letzten Gedankenzüge nieder und war wahrscheinlich noch nie so stolz auf mich selber.
Mit einem guten Gefühl legte ich die sieben beschriebenen Blätter vorne aufs Pult und machte mich aus dem Staub. Einige Schüler saßen noch in der Turnhalle, während die anderen in der Cafeteria saßen und sich ausruhten.
Auch ich lief in die Cafeteria um mich zu Liz und Emma zu setzen, welche jetzt gleich wieder in den Unterricht mussten, da sie die Prüfung ja nicht schreiben mussten. Bedeutet ich darf jetzt nach Hause laufen, weil ich ja jetzt freihabe.
Ich lief noch schnell zu meinem Spind, um meine Sachen für morgen zu holen, bis ich dann endlich aus dem Gebäude raus konnte. Meine Prüfung lief zwar recht gut, doch trotzdem wollte ich nicht länger an die letzten sechs Stunden denken. Die Aussicht jetzt nach Hause zu laufen waren zwar gering, aber meine Laune war zu gut, um sie mir verderben zu lassen.
"Mitfahrgelegenheit gefälligst?"
An der Straße vor der Schule stand Finn mit seinem Auto und lächelte mich an.
Ungläubig sah ich ihn an, ehe ich direkt in sein Auto hopste.
"Müsstest du nicht in der Uni sein?"
"Meine Vorlesung ist ausgefallen und nachdem Liz mir geschrieben hat wie sehr du dich darüber beschwerst nach Hause laufen zu müssen, dachte ich mir ich nehm dich mit"
"Du edler Ritter in der Rüstung" Wir beide mussten lachen ehe Finn losfuhr.
"Wie lief es denn überhaupt?"
"Echt gut, denke ich. Außerdem wollte ich mich noch mal bei dir bedanken ohne dich hätte ich die Prüfung zu 100 % vermasselt und mein Abi wahrscheinlich auch"
"Kein Ding"
Ich dachte eigentlich, dass wir nun nach Hause fahren würden, doch anders als gedacht fuhr Finn zum Drive-In von McDonalds und bestellte etwas für uns beide und fuhr dann weiter zum See.
Wir hatten hier in New Haven einen See mit einer Badestelle und Kiesstrand welcher im Sommer immer sehr beliebt war, doch jetzt wo der Sonne fast ganz um war ging kaum noch jemand dorthin. Höchstens mal ein altes Pärchen oder Leute die mit ihren Tieren spazieren gingen.
"Was genau machen wir jetzt hier?", fragte ich den braun haarigen.
"Essen zur Feier deiner gelungenen Prüfung"
Finn holte aus der Tüte für jeden was zu Essen heraus und wir setzen uns an den Steg. Die Sonne schien noch und ab und zu quakte ein Frosch im Seegras.
Es war ansonsten sehr ruhig hier und man konnte sich sehr gut in seinen eigenen Gedanken verlieren. Ich sah zu Finn hinüber und stellte fest, dass auch er in seiner eigenen kleinen Welt war. Meine Augen scannten jeden kleinen Millimeter seines Gesichtes ab, über die braunen Augen bis zu seiner Stupsnase und den vollen Lippen.
Er hatte eine winzig kleine Nabe über der rechten Augenbraue, welche aber kaum auffiel.
"Lust nh Runde zu baden?"
Finns sah mich erst ungläubig an, doch kaum hatte er es sich überlegt zog er sich schon das schwarze Shirt über den Kopf. Auch ich entledigte mich meiner Jacke und dem schwarzen Top welches ich darunter hatte. Finn hatte seine Hose zu den anderen Kleidungsstücken geschmissen und auch meine landete dort, ehe wir ins Wasser sprangen.
Es war wirklich Arsch kalt aber das Adrenalin pumpte durch meine Adern und ich spürte die Kälte des Wassers kaum. Wir schwammen hin und her, einige Bahnen, sprangen in komischen Positionen vom Steg und ließen uns wie Seesterne auf dem Wasser treiben.
Irgendwann wurde es dennoch zu kalt und wir entschieden uns doch noch aus dem Wasser zu gehen ehe wir uns noch was weck holen. Wir hatten erst überlegt wie wir uns jetzt umziehen, doch dann zogen wir, weg gedreht voneinander, einfach die nasse Unterwäsche aus und die trockenen Sachen wieder normal drüber. Ich band meine Haare zu einem Dutt zusammen und Finn schüttelte sie wie ein Hund einfach aus.
Wieder im Auto stellte er die Heizung etwas an und fuhr uns nach Hause.
"Was hast du am Samstag vor?", fragte mich Finn während er konzentriert auf die Straße blick.
"Noch nicht wieso?"
"Ich muss zu einem Uni-Seminar etwas weiter weg und dort findet ein Bankett statt. Da wollte ich wissen, ob du mit willst. Kate kommt auch mit"
Wait a second. Ich würde seine Schwester kennenlernen? Okay, ruhig bleiben, so besonders ist das doch gar nicht. Aber sie ist einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben, was, wenn sie mich nicht leiden kann? Na gut sie ist nur zwei Jahre jünger als ich aber dennoch.
"Klar ich freu mich sie kennenzulernen"
Hoffentlich sie sich auch mich.
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Finn
أدب المراهقينEs war stockdunkel, doch mit der Taschenlampe ging ich einige Schritte voran, bis ich einen unterdrückten Schrei von mir gab, als ich erst eine graue Socke sah, welche wirklich eine Ratte hätte sein können. Ein richtiger Schrei entkam meiner Kehle a...