"Um Vergebung muss man kämpfen" Ich weiß nicht, ob es einen Philosophen gibt, der dies einmal sagte, aber falls nicht, habe ich es nun gesagt. Und ich musste wirklich hart kämpfen. Nachdem izzi den Raum verlassen hatte, hatte ich ihn an diesem Abend nicht mehr gesehen. Doch seine letzten Worte hatten in mir wieder etwas wie Hoffnung geweckt. Ich liebte diesen Jungen und ich hätte alles für ihn getan. Doch die Situation zwischen uns blieb weiterhin schwierig. Er war noch sehr abweisend zu mir, war oft verschwunden und schlief weiterhin auf der Couch. Doch es besserte sich. Wir lernten zusammen für die Uni und fuhren auch gemeinsam dorthin. In den Mittagspausen gingen wir manchmal zusammen Essen und abends kochte ich oft für ihn. Fabians Name oder der meines Vaters fielen dabei kein einziges Mal. Es war am darauffolgenden Montag, an dem sich alles etwas änderte.
"Marie?", tönte es durch die Wohnung. Ich war gerade in der Küche und kochte eine Suppe, als izzi den Raum betrat. Ich sah etwas, das ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er lächelte. "Was ist los?", fragte ich. "Der diesjährige Roadtrip geht durch die USA!", jubelte er. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach, doch ich rief: "Das ist ja klasse!" Er strahlte mich an, lief auf mich zu und wirbelte mich im Kreis herum. Ich quietschte laut auf, bis er mich absetze und unsere Nasenspitzen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. Langsam näherte er sich mir und als ich unsere Lippen fast berührten, hielt er inne. Als hätte er sich erinnert, dass er sauer auf mich war, verschwand sein Lächeln wieder und er wich ein paar Schritte zurück. "Ja, das wollte ich dir nur kurz mitteilen!", sagte er leise und ging aus der Küche. Enttäuscht sah ich ihm hinterher. Lohnte es sich denn überhaupt zu kämpfen? Hatte ich auch nur den Hauch einer Chance? Mein Blick fiel auf meine Jackentasche. Ich dachte an mein Notfallpäckchen. Ich überlegte nicht lang, sondern schnappte es mir und rannte, so schnell ich konnte, auf den Balkon.
izzi P.O.V.:
"Du ignorierst sie immer noch?!" Felix' Stimme klang ungläubig. Ich nickte trotzig, bis mir einfiel, dass er das durch den TS nicht hören konnte und sagte schnell: "Ja." "Mensch izzi!", stöhnte er, "Was ist denn los mit dir? Du bist doch sonst nicht so nachtragend!" Ich wurde langsam sauer. Wozu hatte man einen besten Freund, wenn dieser nicht zu einem hielt? Ich seufzte. "Es ist ja nicht so, als wäre es das erste Mal, dass wir uns streiten! Überleg' doch mal Felix! Wir sind jetzt seit genau 15 Tagen zusammen und wir haben uns in dieser Zeit DREIMAL heftig gestritten!" -"Üaaaah"- "Alter Manu!", schrie Felix, "Du kannst uns doch nicht so erschrecken!" "Um was geht's?", fragte Manu. "Darum, dass izzi ein Arsch ist, weil er seiner Freundin nicht verzeiht!" Und schon war Manu wieder aus dem TS verschwunden. "Außerdem", fuhr ich fort, als sei nichts gewesen, "War sie nicht ehrlich zu mir. Was ist, wenn sie wieder etwas mit Fabian anfängt? Ich hab da echt keinen Bock drauf!" Schweigen. "Ich verstehe dich wirklich nicht...", seufzte er, "Was soll sie denn tun?" Ich senkte meinem Blick. Das wusste ich selbst nicht. Ich wollte mich eigentlich nicht mehr streiten, aber ich wusste, dass ich sie eben verletzt hatte. Zuerst hatte ich sie umarmt und sie dann fallen gelassen. "izzi...? Du bist auf einmal so ruhig.", fragte Felix vorsichtig. "Verdammt!", flüsterte ich, "Ich habe sie verletzt und allein gelassen..." "Geh sie sofort suchen! Was ist, wenn sie sich was antut?!", er schrie fast. Ich sprang vom Schreibtisch auf und lief in die Küche, doch da war Marie nicht mehr. Ich konnte sie auch nicht im Schlafzimmer finden und auch im Bad war sie nicht. Ich durchsuchte das Wohnzimmer und wollte gerade schon aufgeben, als ich sie auf den Balkon sitzen sah. Ich atmete erleichtert aus. Erst jetzt wurde mir bewusst, welche Sorgen ich mir um sie gemacht hatte. Doch was machte sie auf dem Balkon?Marie P.O.V.:
Ich saß mit geschlossen Augen gegen das Fenster gelehnt und drehte unschlüssig eine Zigarette hin und her. Plötzlich wurde die Balkontür aufgerissen und izzi stolperte hinaus. "Nicht rauchen!", schrie er. Dann fiel sein Blick auf meine Hand. "Oh...", sagte er leise. Er setzte sich neben mich. Schweigen. "Marie...", wollte er schließlich zu einer Erklärung ansetzen, doch ich unterbrach ihn. "Lass' es einfach, Alex." Er sah mich erschrocken an, aber ich lächelte ihm einfach zu. "Ich weiß, dass es keinen Sinn mehr macht. Ich habe mir eingebildet, dass das zwischen uns etwas besonderes ist. Ich dachte, wie wären füreinander bestimmt. Aber dazu gehören zwei! Ich liebe dich wirklich, aber du darfst dir selbst nicht vormachen, dass du mich liebst. Ich werde damit schon fertig, aber ich will dein Leben nicht komplizierter machen, als es schon ist! Es ist wahrscheinlich besser, wenn wir auseinander gehen." Er starrte mich an. Mit diesem leeren Blick sah er aus, als wäre in Trance. "Nein!", er stand auf und stampfte auf den Boden, wie ein Kind, das kein Eis bekam. Ioch wollte ihn nicht ansehen. Ich wollte keine leeren Versprechungen mehr hören. Seufzend nahm ich ein Feuerzeug ihn die Hand. Doch ich hatte die Rechnung ohne izzi gemacht. "Ich gebe verdammt nochmal nicht kampflos auf!", rief er, schnappte die Zigarette, brach sie entzwei und schmiss sie vom Balkon. "Es tut mir Leid!", es klang fast so, als würde er weinen. Er kniete sich vor mich und nahm meine Hände. "Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe, aber gebe mir wenigstens noch die Chance, es zu erklären!" Er wertete mein Schweigen scheinbar als Zustimmung, denn er fuhr einfach fort. "Ich liebe dich. Ich habe noch nie in meinem Leben ein Mädchen wie dich gefunden! Weißt Du, warum ich so ausgeflippt bin, als ich dich mit Fabian gesehen habe? Weil es mich verletzt hat, dass ein anderer dich küssen wollte! Weil ich den Gedanken mögt ertragen konnte, dass du jemand anderen lieben könntest. Deswegen bin ich so auf Abstand gegangen. Ich wollte mir selbst nicht eingestehen, dass ich so abhängig von dir bin. Doch es hat mich fertig gemacht. Und jetzt habe ich es verbockt. Ich kann nicht ohne dich leben!" Mir liefen die Tränen in Bächen über die Wangen. "Woher weiß ich, dass du es ernst meinst?", schluchzte Ich, "Woher weiß ich, dass du nicht genug hättest, wenn wieder mal eine Situation wie diese passiert? Woher weiß ich, dass du zu mir hälst, egal was passiert?" Er wurde still. Da wusste ich, dass ich ihn verloren hatte. Er stand auf, zog mich hoch und zerrte mich förmlich ins Auto. Wütend fuhr er los.
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YouTube Liebe?! (izzi FF)
FanfictionHey meine Lieben izzi-Taker (und alle, die es vielleicht werden ^-^), das ist die erste Fanfiction, die ich schreibe und ich weiß noch nicht, wie diese FF wird. Wäre nett, wenn ihr mein erstes Kapitel lesen könntet und mir auch eine Rückmeldung dazu...