Kapitel 8

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"Nenn' mich ruhig izzi! Jeder nennt mich so. Klar, Felix will privat ungern Dner genannt werden, aber ich mag es irgendwie!" Dieser Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich rollte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. Es war inzwischen Nachmittag. Wir waren lange auf dem Spielplatz gewesen und ich hatte Alex Mathe erklärt. Versucht zu erklären. Er gab sich auch wirklich Mühe, etwas zu verstehen, doch es gelang ihm nicht komplett. Danach fuhren wir wieder zur Uni und ich konzentrierte mich wieder auf mein Studium. Und während Felix seinen neuen Vlog schnitt, hing ich meinen Gedanken nach. Izzi war auf alle Fälle der Junge, der ständig Witze machte, mit dem man auf einem Spielplatz Wettrennen machte und der verzweifelt versuchte, Mathe zu verstehen. Doch wer war der Junge, der meine Hand nahm, als ich vor der Kamera saß oder der mir zuflüsterte, dass ich ein Kind sein könne, wann immer ich wolle? War das Alex? Oder interpretierte ich zu viel in diese Momente hinein? Ich stöhnte. Ich brauchte jemanden zum Reden! Jetzt sofort! Ich klopfte an Felix' Arbeitszimmer an und verabschiedete mich von ihm. Dann klaute ich seinen Pullover, schnappte mir mein Longboard und verließ die Wohnung. Ich wusste, zu wem ich wollte, doch warum, das wusste ich nicht.

"Marie? Was kann ich für dich tun?", fragte mich Taddl überrascht. "Zeit und Lust zu longboarden?", fragte ich zurück. Er lächelte und rief über seine Schulter: "Ardy?" Zurück kam ein vollkommen undefinierbares Geräusch. "Ich gehe!", brüllte Taddl und nahm sein Longboard. Ich lachte. "Vollkommen normale Konversation zwischen uns", grinste er. "Wo willst du hin?" - "Zeig mir einfach einen schönen Ort!", meinte ich. Er nickte und wir gingen gemeinsam nach draußen.
Entspannt fuhr ich neben ihm her. Wir mieden die großen Straßen, damit er nicht andauernd erkannt wurde. "Wohin fahren wir?", fragte ich neugierig. Meine Orientierung war noch immer ziemlich schlecht. "An eine schöne Stelle am Rheinufer! Perfekt zum Reden. Dann kannst du deine Sorgen bei mir rauslassen!" Er lächelte. "Wer sagt, dass ich mich ausheulen will?", stammelte ich. Ich wollte nicht, dass Taddl dachte, ich käme nur zu ihm, wenn ich Probleme hätte. "Hey, das ist doch nicht schlimm!", beruhigte er mich, "Die Leute kommen gerne zu mir und ich höre gerne zu! Ich weiß, dass du nicht nur zu mir kommen wirst, wenn du Probleme hast!" Da verstand ich, dass ich Taddl wirklich sehr mochte.

Auf dem Weg zum Ufer kamen wir noch an einem kleinen Markt vorbei, an dem er Trauben für uns kaufte. Dann saßen wir auf einer Wiese, aßen Trauben und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Und ich erzählte ihm alles. Er hörte mir die gesamte Zeit schweigend zu und nickte an den genau richtigen Stellen. Ab und an schämte ich mich etwas, immerhin kannten wir uns kaum. Aber es war richtig, das wusste ich.
Als ich fertig war, räusperte sich Taddl. "Der werte izzi hat eine sehr romantische Seite! Das klingt ein wenig seltsam aus meinem Mund... Naja, auf jeden Fall zeigt er diese »Seite« nicht sehr oft. Ich weiß es auch nur, weil ich schon lange mit ihm befreundet bin! Er vertraut nicht jedem sofort alles an, verstehst du?" Ich nickte langsam. "Ich dachte, er mag mich nicht, weil er wirklich wenig von sich erzählt. Oh man... Kompliziert." "Die Liebe ist leider immer kompliziert!", lachte er, "Sei ihm einfach eine gute Freundin!" Ich nickte wieder. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, beugte mich zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke", lächelte ich ihn an. Taddl drückte mich kurz und lehnte sich zurück. "Oh Junge, jetzt wird es echt sentimental!" Ich musste lachen. Eine Weile saßen wir schweigend da, bis sein Handy die Stille unterbrach. "Aaaaaaaah!", brüllte er ins Handy. Ich grinste. "Joo, ich chille am Rhein. -Ne, mit Marie. -Ja genau. -Ne, noch nicht. Wir haben gepicknickt. -Später vielleicht? -Ach, fuck. -Ja, lass machen. Tschau!" "Wer war das?", fragte ich neugierig. Taddl lachte: "izzi. Er wollte mit uns Essen gehen." Ich legte mich ins Gras. Er legte sich neben mich. Perfekt.
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Hej liebe izzi-Taker :D Ich hatte Lust mal ausnahmsweise zwischendurch ein Kapitel hochzuladen. Es ist etwas kürzer geworden, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem <3
Wenn ihr Vorschläge oder Wünsche habt, wie die Geschichte weitergehen soll, schreibt sie in die Kommentare!
Ich setze mich mal ans nächste Kapitel :)

Taked es izzi, nehmt das Leben nicht zu Ernst und Tschau!

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