Plötzlich klingelte mein Handy. Während ich es aus meinem Rucksack kramte, sagte ich schnell: "Er hat sich in Alina verliebt! Also er steht jedenfalls auf sie... Ich glaube, er muss sich da selbst erstmal sortieren! Marie Strüber? - Oh, so schnell hätte ich gar nicht mit Ihnen gerechnet! - Ja, das verstehe ich natürlich! - Da richte ich mich nach Ihnen! - Ach so schnell schon? - Nein, das passt sehr gut! - Vielen Dank, ich wünsche Ihnen ebenfalls noch einen guten Abend!" Izzi hatte mich die ganze Zeit still beobachtet. "Das war das Café am Dom... Sie haben mich übermorgen zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen!" "Das ist ja klasse!", freute er sich. "Klasse?!", kreischte ich, "Ich harte noch nie ein Vorstellungsgespräch! Ich weiß doch gar nicht wie das geht! Und ich kann mich nie bis übermorgen dafür vorbereiten! Mal abgesehen davon, dass ich zu dieser Zeit in der Uni bin!" "Heeeey!", beruhigte er mich, "Ich helfe dir natürlich dabe! Alles wird gut!" Dann gab er mir einen Kuss. Ich war wirklich aufgeschmissen ohne ihn. "Können wir nochmal beim REWE vorbeifahren? Ich brauche noch Getränke und will noch etwas Obst besorgen", fragte ich schließlich. Er nickte und bog links ab.
"Ein Gentleman ist er ja nicht gerade...", dachte ich leicht genervt. Im Arm hielt ich zwei Getränkekisten und versuchte gleichzeitig, die Haustür zu schließen. Izzi war die Treppen bereits hochgelaufen und trug nur eine kleine Tüte mit Obst. Eine kleine Tüte! Diese Kisten wogen mindestens 30kg! Als ich die Treppen hochstieg, dachte ich an diesen seltsamen Moment, in dem ich einen fremden Mann kurz mit meinem Ex-Freund verwechselt hatte. Das war wirklich komisch gewesen, denn ich wusste ja, dass er zur Zeit in Lübeck Mathematik studierte! Atemlos kam ich oben an, wo er schon grinsend auf mich wartete. Natürlich, er hatte ja keinen Schlüssel. Keuchend schloss ich auf und ließ ihn herein. Ich zog die Kisten über die Türschwelle, ich konnte sie einfach nicht mehr hochheben, als auf einmal ein überraschter Schrei aus dem Wohnzimmer drang. "Marie?!", er klang wirklich panisch, "Hier sitzt ein fremder Mann auf deinem Sofa!" Wie zu Eis erstarrt, blieb ich regungslos stehen. Ein Einbrecher? Oder sogar schlimmer? Verzweifelt sah ich mich um, ich suchte einen Gegenstand, den man im Notfall als Waffe einsetzen konnte, und griff schließlich nach einem Regenschirm. Diesen hielt ich wie einen Knüppel vor meinem Körper, bereit jeden zusammenzuschlagen, der mich oder meinen Freund bedrohte und stürmte ins Wohnzimmer. "Papa?! Was machst du denn hier?!", rief ich fassungslos.
"Marie!", lächelnd stand er auf und ging auf mich zu. Er hatte wieder getrunken. "Geh weg!", fuhr ich ihn an, als er mich umarmen wollte. Erschrocken taumelte er zurück. "Wie bist du hier rein gekommen?", fragte ich ihn. "Ich hab bei Herr Wolf geklingelt! Er konnte sich noch an mich erinnern und ließ uns in die Wohnung. Ich dachte ja eigentlich, dass du uns vom Bahnhof abholst!", er war beleidigt. "Ich wusste ja nicht, dass du kommst!", rief ich. "Ich habe es dir bei unserem Telefonat erzählt! Und außerdem habe ich dir auf den Anrufbeantworter gesprochen und dir unsere Ankunftszeit mitgeteilt!" Fuck. Ich erinnerte mich. Er hatte mich an dem Abend angerufen, an dem ich mit izzi zusammen gekommen war und ich hatte ihm gar nicht zugehört! Und an dem Morgen, an dem ich den verpassten Anruf bemerkt hatte, war ich spät dran gewesen und hatte ihn danach natürlich vergessen! Verdammt! Moment mal... Was hatte er gesagt?! "Wieso redest du von "uns"?", fragte ich langsam, "Wer ist denn noch hier?" Als hätte sie auf mein Stichwort gewartet, stolzierte meine Katze aus der Küche und strich schnurrend um meine Beine. "Sonja", lächelte ich, nahm sie hoch und drückte sie fest an mich. Ich freute mich so sehr sie endlich wiederzusehen! Doch mein Vater schaffte es trotzdem, diese Freude mit einem einzigen Wort zu zerstören. "Fabian". Er hatte meinen Ex mitgebracht?! "Du kannst doch nicht einfach so Fabian mitbringen?! Was willst du denn überhaupt hier?", rief ich fassungslos. "Ich konnte mich nicht alleine um Sonja kümmern... Und als ich alleine war, habe ich wieder angefangen zu trinken." Vorsichtig kniete ich mich vor ihn und nahm seine Hände. "Und ich dachte, wir kriegen das hin!", flüsterte ich. "Als ich umgezogen bin und wir telefoniert haben, war doch alles gut, oder?" Er seufzte. "Am Anfang war ich einfach in Sorge um dich, weswegen das schon in Ordnung war, aber dann war ich alleine!" Er kramte aus seiner Jackentasche ein Päckchen Zigaretten. "Rauchst du immer noch?", stöhnte ich genervt. "Trägst du noch dein Notfallpäckchen mit dir herum?", konterte er. Mein Schweigen war Antwort genug. Ich starrte ihn wütend an, während er sich genüsslich eine Zigarette anzündete. Ich wusste, warum ich meine Heimat nicht vermisste. "Ähm", hörte ich es hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Ich hätte vollkommen vergessen, dass izzi noch da war! "Das ist Alex, mein Freund!", stellte ich ihn vor. "Freut mich sehr, Sie kennenzulernen!", sagte er und wollte meinem Vater die Hand schütteln, doch dieser ging gar nicht darauf ein. Ich fand es unglaublich süß, wie er sich bemühte, einen guten Eindruck zu machen. "Siehst du", wandte ich mich wieder an meinen Vater, "Ich finde es nicht sehr toll, wenn du Fabian, meinen Ex-Freund mitbringst, wenn ich gerade glücklich verliebt bin!" "Fabian ist ein anständiger Junge! Er hat mich sehr oft besucht, nachdem du mich verlassen hast", brummte er nur. "Wenn du mich entschuldigst, ich mache einen kurzen Spaziergang. Fabian müsste bald kommen, er ist nur schnell einkaufen gegangen." Mit diesen Worten ließ er uns zurück.
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YouTube Liebe?! (izzi FF)
FanfictionHey meine Lieben izzi-Taker (und alle, die es vielleicht werden ^-^), das ist die erste Fanfiction, die ich schreibe und ich weiß noch nicht, wie diese FF wird. Wäre nett, wenn ihr mein erstes Kapitel lesen könntet und mir auch eine Rückmeldung dazu...