YouTube Liebe?! (izzi FF)

Ängste über Ängste...

"Ähm, Marie? Das ist dein Handy!", lachte Caty. Wie von der Tarantel gestochen krabbelte ich auf dem Boden herum und suchte mein Handy. Als ich auf dem Display izzis Namen sah, begann mein Herz wie wild zu klopfen. War das verliebt sein? Ich drehte fast durch, nur weil er mich anrief? "Na", sagte ich. Kreativ. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass Caty sich facepalmte. "Wie?", kam zurück. Ich lächelte. Kreativ. "Ich gehe heute mit Taddl und Ardy essen. Kommst du mit?", fragte er mich. "Klar, gerne!", strahlte ich, "Darf ich das restliche YouTuber Haus fragen? - Ja, okay." Stille trat ein. Caty musterte mich neugierig. Dann flüsterte ich: "Ich dich auch!" Ich wandte mich ihr zu. "Und? Gehen wir heute Essen?"

Nervös strich ich mir eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Ich sah immer wieder auf die Uhr. Neben mir saß Felix, der auf Twitter Tweets von seinen Fans las, und mir gegenüber saßen Simon und Caty und machten Fotos für Instagram. Wir waren seit bereits siebzehn Minuten und achtundvierzig Sekunden verabredet und Taddl, Ardy und vor allem izzi waren noch nicht da. Würde er etwas sagen? So was wie: "Ach übrigens, Marie und ich sind jetzt ein Paar!" Oder würde er gar nichts sagen, sich neben mich setzen und niemand würde etwas bemerken? Und was war mir lieber? Qualvolle vier Minuten und dreißig Sekunden später kamen sie endlich. Beim Anblick von izzis eisblauen Augen machte mein Herz einen Riesen Sprung. Er setzte sich neben mich und sagte: "Na." "Wie?", antwortete ich. Er ließ sich nichts anmerken und ich entspannte mich wieder. Doch als alle beschäftigt waren und über die wichtigen unwichtigen Dinge sprachen, drückte er schnell meine Hand unter dem Tisch. "Was hast du heute gemacht?", fragte er dann. "Ach, nix besonderes. Ich war bei Caty... Und mehr habe ich gar nicht gemacht!", lachte ich, "Und du?" Er seufzte. "Ich hab die Brudis zum Muskel Marley gefahren, weil die beiden neue Songs schreiben wollten, aber keinen Führerschein haben!" Den letzten Satz rief er geziehlt in die Richtung der beiden, was Taddl nur lachend mit einem "Fick dich!" kommentierte. "Hey, keine Schimpfwörter am Tisch! Das macht mich traurig!", weinte Felix. Die anderen lachten. "Perfekte Stimmung für ungefilmt!", meinte Simon dann. Ich nickte, stand auf und verließ das Restaurant. Draußen war es eiskalt, immerhin war es bereits September, und ich hatte natürlich meine Jacke drinnen vergessen. Obwohl ich es nicht wollte, war ich etwas genervt. Sie waren nun mal alle YouTuber und es war ihnen wichtig, das ich verstand ich auch, und ich fand es wirklich toll, dass sie mich da nicht ins Bild holen wollten (ha, wortwörtlich), aber irgendwie waren die Situationen komisch für mich. Zehn Minuten später holte Ardy mich wieder rein. "Alles okay?", fragte er. Ich nickte. Aber ich hatte Freunde gefunden, die sich für mich interessierten. Meine schlechte Laune verschwand wieder und ich starrte glücklich in die Runde. "Ich hab für dich mitbestellt!", sagte Felix stolz. "Oh je", kommentierte ich nur. Und alle fingen wieder an zu lachen.

"Leute, ich muss morgen in die Uni, ich geh langsam mal nach Hause! Wir sehen uns die Tage!", sagte ich in die Runde. Izzi sprang sofort auf. "Ich begleite dich! Ich muss morgen auch früh raus. Ciao!" "Perfekt, ich wollte auch gerade gehen, dann schließen Caty und ich uns direkt an!", streckte sich Simon. Doch Caty stieß ihn in die Rippen. "Nein, ich will noch etwas zu trinken bestellen!", sagte sie bestimmt. Er sah sie ratlos an. Taddl verdrehte die Augen. "Alter, bleib einfach sitzen." Wir verabschiedeten uns schnell, bevor die Situation noch peinlicher wurde und liefen in die Richtung meiner Wohnung. "Was beschäftigt dich?", fragte er mich besorgt. Ich schreckte auf. Er sah mich an. Er sah mich mit seinen eisblauen und traumhaftschönen Augen an. Doch ich wollte nicht über meine Sorgen reden. Weder über diese ganze YouTube Sache, noch über meine Unsicherheit wegen unserer Beziehung. Oder was auch immer das zwischen uns war. In meinen Gedanken vertieft, bemerkte ich nicht, dass izzi mich noch immer anstarrte. "Ähm, ich mache mir gerade Sorgen um meine... finanzielle Lage. Mein Geld reicht nur für ein paar Monate, um die Miete und die Studiengebühren zu bezahlen, und ich wohne schon länger als einen Monat hier. Ich kann meinen Vater nicht fragen, der hat selbst seine Schwierigkeiten über die Runden zu kommen! Außerdem hat er mir am Anfang schon ziemlich ausgeholfen." Izzi machte den Mund auf. "Vergiss es, Alex! Ich leihe mir kein Geld von dir!", sagte ich schnell. Er klappte ihn wieder zu. Ich lächelte. "Das ist total lieb von dir, aber das kann ich nicht annehmen! Ich hab mich schon in mehreren Cafés beworben, das habe ich damals schon mit sechzehn gemacht, um mir etwas dazuzuverdienen." Er nickte. "Das klappt schon! Jeder der dich nicht will, ist eindeutig geistig beschränkt", meinte er aufmunternd. Ich musste lachen. Wie sehr ich ihn doch liebte! Ich schloss meine Wohnungstür auf und lehnte mich gegen den Türrahmen. "Sehen wir uns morgen?", fragte ich. Doch zu meiner großen Enttäuschung schüttelte er den Kopf. "Vielleicht sehen wir uns in der Uni, aber morgen Mittag muss ich zu Mediakraft, da kann ich leider nicht." "Oh", sagte ich und senkte meinen Blick. Ich spürte, wie er zwei Finger an mein Kinn legte und meinen Kopf hochhob. Ich blickte ihn vorsichtig an. Ob er mich küssen würde? Vorsichtig lehnte ich mich nach vorne und schürzte leicht die Lippen. "Gute Nacht, Marie. Wir sehen uns sicher morgen", flüsterte izzi und ließ mich los. Er drehte sich um und ging die Treppen hinunter. Fassungslos sah ich ihm nach. Wie hatte er mich einfach stehen lassen können? Er blieb stehen. "Ich liebe dich!", hörte ich ihn noch sagen, dann ging er weiter. Schnell schloss ich die Tür. Dieser Junge war mir ein Rätsel.

*Bieeeep* *Bieeeeeeep* *Bieeeeeeeeeep* Verschlafen haute ich auf meinem Nachttisch rum. Genervt stand ich auf. Ich war ein totaler Morgenmuffel und vor dem ersten Kaffee sollte man mich besser nicht ansprechen. Ich stellte die Kaffeemaschine an und bemerkte das Blinken meines Anrufbeantworters auf. Dann fiel mein Blick auf die Uhr, die darüber hing. "Fuck!", rief ich laut. Dann begann mein Marathon. Ich sprintete ins Bad, putzte in Rekordzeit meine Zähne, die Zeit reichte nur noch um ein wenig Katzenwäsche zu machen, dann ging es weiter ins Schlafzimmer, umziehen, schließlich füllte ich den Kaffee in meine Thermoskanne um und rannte aus dem Haus. Den verpassten Anruf hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder vergessen.

"Alles klar?", flüsterte Pauline mir zu. Wir saßen in einer Vorlesung über die Einflüsse von Farben auf das menschliche Gehirn und sie musterte mich besorgt. Sie war das Mädchen mit dem ich vor gerade mal drei Tagen Essen war. Ich nickte schnell. "Ich hab ein wenig Stress und bin ziemlich müde, das ist alles.", erklärte ich ihr. "Hast du nach der Uni schon was vor?", fragte sie dann. Ich schüttelte den Kopf. "Perfekt", sagte sie.

Sie lud mich noch am selben Tag ins Kino ein. "Wollen wir noch jemanden anrufen?" Ich nickte und rief Caty an, denn ich war mir sicher, dass die beiden sich gut verstehen würden. Und ich behielt Recht. Pauline wählte einen Actionfilm aus und wir hatten eine Menge Spaß dabei, all die Sachen aufzuzählen, die total unlogisch an dem Film waren. Und ich konnte meinen ganzen Ärger wenigstens für ein paar Stunden vergessen. Gut gelaunt gingen wir aus dem Kino in eine kleine Bar, um etwas zu trinken. Als ich gerade meinen alkoholfreien Cocktail bestellt hatte, summte mein Handy. Ich wollte es ignorieren, doch es meldete sich mehrmals.
-Es tut mir Leid!-
-Wegen gerstern Abend...-
-Ich wurde schon so oft enttäuscht, ich habe Angst! Das klingt richtig albern und man glaubt es vielleicht nicht, weil ich eigentlich immer der bin, der gute Laune hat und so, aber ich brauche ein bisschen länger. Noch  nie hat mir jemand die Angst genommen...-

Ich seufzte. Caty und Pauline lagen über meinen Schultern, um mitlesen zu können. "Das ist so süß", hauchten beide gleichzeitig. "Mensch Marie!", Caty boxte mich in die Seite, "Jetzt verzeih' ihm endlich, der arme Kerl stirbt bald!" Pauline nickte mir aufmunternd zu. Also antwortete ich -Ist ja gut, ich verzeih' dir... Idiot :*- Keine paar Sekunden später kam die Antwort -Hast du morgen Zeit?- Ich überlegte kurz, dann schrieb ich ihm zurück -Ich hol' dich um 21 Uhr ab, lass' dich überraschen :)- Und kurz darauf -Okay, ich freue mich-

Ich sprang auf. "Wo willst du hin?", fragte Pauline mich verwundert. "Ich muss schnell los!" Ich zog meine Jacke an. "Ich muss ein Date organisieren!", fügte ich grinsend hinzu.

________________________________

Hier ist ein neues Kapitel :) Gibt eigentlich nicht viel zu sagen ^^

Lasst mir doch eure Meinung in den Kommentaren da :) Ich wünsche euch nachträglich fröhliche Weihnachten und falls ich bis Silvester nichts mehr hochladen sollte, wünsche ich euch einen guten Rutsch :D

Taked es izzi, nehmt das Leben nicht zu Ernst und Tschau! ❤