Kapitel 4

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Ich begann zur rennen und bog um die nächste Ecke, doch ich bemerkte nicht, dass da bereits jemand stand. Ich rannte direkt in ihn rein und flog natürlich der Länge nach hin. Meine ganzen Papiere segelten in die unterschiedlichsten Richtungen. "Oh nein! Entschuldigung, es tut mir schrecklich Leid, ich hätte nicht rennen sollen!", rief ich, während ich auf dem Boden rumkrabbelte, um meine Blätter einzusammeln. Ich hörte ein Lachen. "Kein Ding", sagte eine angenehme, männliche Stimme. Auf einmal sah ich eine Hand vor meinen Augen. Beschämt ergriff ich sie und ließ mich nach oben ziehen. Da sah ich meinen Gegenüber zum ersten Mal... Und mir stockte der Atem.

Ich wünschte, ich könnte von seinem traumhaften Körper erzählen, der zwar schlank, doch trotzdem trainiert war. Oder von seinem perfekten Gesicht und den Haaren, in denen ich mich vergraben wollte, diesem leichten Bartwuchs, den ich ziemlich sexy fand, den Lippen, die zu einem leichten Grinsen verzogen waren oder den Lachfalten, die sich immer bildeten, wenn er lachte und die ich noch so sehr lieben würde. Doch all das nahm ich gar nicht wahr. Ich verlor mich komplett in seinen wunderschönen Augen. In diesen unbeschreiblich blauen Augen.

"Ein Neuling also", meinte er lächelnd und hielt einen Teil meiner Blätter hoch, die er scheinbar für mich eingesammelt hatte. Doch ich starrte ihn noch immer an. Er räusperte sich: "Ähm hallo? Alles okay?" Ich erwachte aus meiner Starre und alles was ich sagen konnte war: "Du kommst mir bekannt vor!" Da verschwand das Funkeln aus seinen Augen und er schien leicht angespannt. "Oh shit! Was hab ich getan?! Ich muss mir was einfallen lassen!", dachte ich verzweifelt. "Du siehst aus wie der Sohn des Bäckers!", log ich schnell. Wie blöd konnte man eigentlich sein? Der erste, der mir einfiel, war der Sohn des Bäckers?! Doch der Junge entspannte sich wieder und schüttelte lachend den Kopf. "Krass, du studierst Psychologie? Cool!", meinte er, nachdem er meinen Stundenplan betrachtete. "Jaah, aber ich studier' bald gar nicht mehr, wenn ich nicht in meiner Vorlesung auftauche!" Er nahm mir meinen Stapel ab und grinste: "Ich bring dich natürlich hin! Hey, wir haben ja zusammen Mathe! Du kannst mir sicher helfen, ich bin nämlich ein hoffnungloser Fall!" Ich lachte, aber innerlich tobte ich wie ein kleines Kind. Ich würde ihn wiedersehen! Leider ging der Weg zum Unterricht nicht ewig und schon bald hielt er vor einer Tür an. Dankend nahm ich meine Unterlagen entgegen. Er lächelte unheimlich süß, ging rückwärts von mir weg und rief: "Wir sehen uns, Marie!" Schnell schlüpfte ich in den Hörsaal und suchte mir ein freies Plätzchen in der letzten Reihe. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich ihn nicht mal nach seinem Namen gefragt hatte.

Den restlichen Tag in der Uni erlebte ich wie in einem Rausch. Ich versuchte mich zwar auf die Professoren zu konzentrieren, doch eigentlich dachte ich nur an ihn. An seine Augen. Seine wunderschö- "Erde an Marie?", riss eine Stimme mich aus meinen Gedanken. "Felix?", fragte ich verwundert. Felix stand grinsend vor mir, nahm mir die Papiere ab und führte mich zu einem Auto. Wieder diese alte Kiste. "Ich dachte mir, zur Feier des Tages lade ich dich ein! Worauf hast du denn Lust?" "Ach man, Felix!", seufzte ich, "Ich hatte nur meinen ersten Tag an der Uni und hab nicht den Friedensnobelpreis gewonnen! Ich möchte nur nach Hause, in meine Jogginghose und dann diesen ganzen Kram hier lesen!" Felix nickte. Als ich aus dem Fenster sah, entdeckte ich einen Bäcker und musste sofort wieder an meine Begegnung. Still lächelte ich vor mich hin. "Was ist los?", fragte Felix misstrauisch. "Nichts!", sagte ich schnell, "Ich hab einfach gute Laune! Ist doch ein schöner Tag heute!" Er grinste. "Ich glaube ja eher, du hast jemanden kennengelernt. Ist er heiß?" "Man, Felix!", lachte ich und boxte ihn fest in die Seite. Ich konnte ihm einfach nichts vormachen!

Ich lag in meiner Jogginghose auf der Couch, umgeben von verschieden hohen Papierstapeln und stöhnte. "Schokolade?" Felix stand auf der Treppe. "Sehe ich so verzweifelt aus?", fragte ich gespielt traurig, "HER DAMIT!" 15 Minuten später und eine Tafel weniger fühlte ich mich tatsächlich besser. Dann legte ich meinen kopf auf seinen Schoß und lächelte. Doch dann klingelte es und er schob meinen Kopf beiseite. "Das ist Alex, wir wollen jetzt ramble drehen!" rief Felix und rannte die Treppe zwei Stufen auf einmal nehmend runter. Ich hörte unten die Tür aufgehen. Alex? Der Name kam mir bekannt vor. Da fiel es mir schlagartig ein: izzi! Alex war sein richtiger Name! Ich sprang von der Couch auf und ging die Treppe hinunter.

"Du?!", riefen Alex und ich gleichzeitig. Alex war der Junge mit den blauen Augen...

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Das versprochene zweite Kapitel an einem Abend! :D

Lasst mir doch eine Bewertung da, ich freue mich über jedes Lob, jede Kritik <3 Und immer noch gilt: Habt ihr Vorschläge wie die Story weiter gehen soll? Oder Wünsche? Anregungen? Schreibt sie mir! :)

Taked es izzi, nehmt das Leben nicht zu Ernst und Tschau!

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