Kapitel 5

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Louis:

Gerade sitze ich in meinem Zimmer auf meinem Bett und versuche mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, als mein Handy klingelt. Ohne nachzusehen, wer es ist, nehme ich den Anruf ab und begrüße die Person mit einem genervten „Hallo"

„Uhm, störe ich?", höre ich Harrys nervöse Stimme, weshalb ich mich direkt aufrecht hinsetze. „Nein, auf keinen Fall. Alles okay?", frage ich und lege den Stift auf Seite. „Denke schon. Ich wollte fragen, ob du vielleicht Zeit hast, nur wenn du willst.", fragt er und hustet unbeholfen. „Klar. Willst du zu mir?", frage ich und beiße mir auf die Lippe. „Ich habe gedacht, wir könnten vielleicht an den Strand. Das Wetter ist relativ schön und ich bin gerade sowieso arbeiten. Nur wenn du willst.", murmelt er und ich höre jemanden etwas im Hintergrund rufen.

Kurz überlege ich, willige jedoch ein. Die anderen wollten übers Wochenende nach Eastbourne, weswegen das Risiko geringer ist, heute jemanden aus der Schule zu treffen. „Okay, ich habe noch fünfzehn Minuten. Bist du dann vor dem Restaurant?" Ich stimme zu und ziehe mich direkt um, da ich bis jetzt immer noch nur in einer Boxershorts auf meinem Bett sitze.

Direkt mit einer Badeshorts und einem normalen Shirt verlasse ich mein Zimmer und putze mir im Badezimmer schnell meine Zähne, bevor ich die Treppen runterlaufe und meine Mum in der Küche vorfinde, die gerade kocht. „Hey Mum.", lächele ich und lehne mich gegen den Türrahmen. „Was ist los, Boobear? Immer noch wegen Harry?", entgegnet sie und kommt auf mich zu. „Ich konnte nicht schlafen aber es geht schon. Er hat gerade angerufen.", lächele ich und fahre mir durch die Haare. „Gehst du zu ihm?", will sie wissen und ich nicke. „Er ist noch im Restaurant, aber wir wollten zum Strand. Ich weiß nicht, wann ich heute nach Hause komme, also wartet nicht auf mich, mit dem Essen.", lächele ich und umarme meine Mum kurz. „Grüß ihn von mir, ja? Ich liebe dich, ihr kriegt das schon wieder hin." Ich nicke und verschwinde nach einer kleinen Verabschiedung in den Flur, wo ich in meine Schuhe schlüpfe und mir eine Cap von der Kommode nehme, ehe ich zu meinem Auto laufe und Richtung Strand fahre.

Nicht lange muss ich nach einem Parkplatz suchen und setze mir die Cap auf, ehe ich aus dem Wagen steige und durch die Einkaufsstraße in Richtung des Restaurants laufe, vor welchem Harry schon wartet. Jedoch sieht er definitiv nicht so aus, wie ich ihn kenne. „Hey, Boo.", murmelt er, als ich vor ihm stehen bleibe und umarmt mich schnell, für unsere Verhältnisse viel zu schnell. „Hey. Du siehst anders aus. Was ist mit deinen Locken passiert?", frage ich ein wenig schockiert nach und deute auf Harrys Kopf, auf welchem er eine blaue Cap trägt. Er hasst Kopfbedeckungen im Sommer, weswegen es ein wenig komisch ist, ihn so zu sehen. „Mum hat mir vorhin geholfen, sie zu einem kleinen Zopf zu kriegen. Jetzt sehe ich am Hinterkopf so aus, als hätte ich ein kleines Hasenschwänzchen.", kichert er und dreht sich um, bevor er die Kappe abnimmt und man ein kleines Zöpfchen sieht, aus welchem sich schon einige Strähnen gelöst haben. Aber die Kappe verdeckt das alles. „Das sieht süß aus.", grinse ich und streiche ihm eine Strähne hinters Ohr, bevor er die Kappe wieder aufsetzt. Harry grinst nur und beißt sich auf die Lippe, was mich schmunzeln lässt.

„Wollen wir uns eine Stelle im Sand suchen?", fragt Harry und lächelt kurz. Ich nicke und beobachte Harry dabei, wie er zwei Sonnenbrillen aus seinem Rucksack holt und mir eine reicht. Seine zieht er direkt an und kommt einen kleinen Schritt näher, sodass sich unsere Hände ab und zu berühren. Kurz schaue ich noch zu meinem Freund und setze mir dann ebenfalls die Brille auf. „Es tut mir leid, dass ich vorgestern einfach so abgehauen bin.", murmelt er und schaut kurz zu mir. „Schon okay. Ich glaube, ich hätte auch so reagiert.", lächele ich schwach und ziehe meine Schuhe aus, als wir am Strand ankommen. Harry tut dies ebenfalls und so gehen wir ein paar Minuten schweigend nebeneinander her, bis kaum noch Menschen am Stand sind und ich meine leicht zitternde Hand mit seiner verschränke und merke, wie Harry sich erschrocken zu mir dreht. „Nicht gut?", murmele ich und will ihm meine Hand wieder entziehen, doch er schüttelt nur den Kopf und grinst mich bis über beide Ohren hinweg an. „Ich liebe dich.", haucht er und drückt meine Hand kurz. „Ich liebe dich auch.", entgegne ich und ziehe ihn noch ein wenig näher zu mir, dass sich unsere Hüften fast berühren.

Maybe I'm just not enough.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt