Harry:
Schlecht gelaunt, da ich diese Nacht kaum geschlafen habe und dementsprechend ziemlich müde bin, betrete ich die Schule und wünsche mir direkt den Winter herbei. Es ist viel zu warm und es hat sich als praktischer erwiesen, sich unter einem dicken Hoodie und einer Winterjacke zu verstecken, als nur im Shirt oder in einem dünnen Pulli durch die Schule zu laufen. Aber was will man machen? Zum Glück regnet es heute, weswegen ich mich bis zur ersten Stunde noch in der Regenjacke verstecken kann.
Da ich jetzt Kunst habe, lege ich alle Bücher für die anderen Fächer in meinen Spind und mache mich schnell auf den Weg in den Kunstraum, ohne von Jason oder seinen Leuten gesehen zu werden. Jedoch habe ich nicht gesehen, wie plötzlich zwei Jungs vor mir stehen, in welche ich mit leicht gesenktem Blick hineinlaufe. „Sorry, ich-", will ich mich entschuldigen und hebe verängstigt den Blick, ehe ich merke, dass ich in Louis und seinen besten Freund hineingelaufen bin, wobei mich letzterer böse anschaut, was ein wenig witzig aussieht, da er ein wenig kleiner ist, als ich. Dazu kommt, dass er irgendwie gar nicht angsteinflößend aussieht. Und nachdem Louis mir ein paar Mal von ihm erzählt hat und ich dabei erfahren habe, dass er gar nicht so kalt, wie in der Schule ist, sehe ich ihn irgendwie in einem anderen Licht. Auch, wenn er mich manchmal beleidigt. Louis meint, dass ich mir seine Worte nicht zu Herzen nehmen soll, da Liam eigentlich gar nicht so ist. Nur in der Schule.
„Was gibt es zu grinsen, mh?", knurrt er und kommt einen Schritt auf mich zu, worauf ich einen nach hinten mache. Seitdem ich ein paar Mal geschlagen wurde, mache ich automatisch ein paar Schritte zurück, wenn jemand mir zu nahe kommt. Es sei denn, es ist Louis, vor ihm habe ich absolut keine Angst, auch wenn er mich in der Schule so gut wie ignoriert. Ich verstehe ja, warum er dies macht. „Guck mich gefälligst nie wieder so an, Schwuchtel.", faucht Liam und schubst mich nach hinten, worauf Louis ihn an der Schulter packt und auf ihn einzureden scheint. Dankend schaue ich ihn an, kriege jedoch ein eher emotionsloses, fast schon kaltes Lächeln als Antwort, ehe die beiden an mir vorbeigehen und Liam es sich nicht nehmen kann, mich nochmal an der Schulter anzurempeln.
Murrend mache ich mich auf den Weg zum Kunstunterricht und lasse mich auf den Platz fallen, auf welchem ich letztes Jahr schon gesessen habe. Kunst war das letzte Schuljahr relativ entspannt, laut Louis wird dieses jedoch härter, was mir ein bisschen Angst macht, denn in Kunst war ich noch nie sonderlich gut. Ich bin froh, wenn ich eine drei auf dem Zeugnis habe.
„Hey, ist da noch frei?", fragt plötzlich jemand und als ich nicht antworte, wird mir auf die Schulter getippt. Vorsichtig hebe ich den Blick und schaue in das Gesicht von einer von Louis' Freundinnen. „Du meinst neben mir?", frage ich verwirrt und deute auf den linken Platz neben mir. „Klar, erstaunt?", grinst sie, worauf ich kurz nicke. „Die meisten setzen sich extra weit weg von mir. Das ist ein bisschen neu für mich, dass sich jemand freiwillig neben mich setzen möchte.", erkläre ich und merke, dass ich schon wieder viel zu schnell und zu viel rede. Louis findet das ziemlich süß, aber mir ist es ziemlich unangenehm. Kurz schaut sie mich nur schweigend an, scheint zu überlegen und deutet auf den Platz. „Also?", fragt sie und ich nicke schüchtern. „Dankeschön.", grinsend setzt sie sich neben mich und holt einen Block aus ihrer Handtasche. „Ich bin übrigens Louisa.", lächelt sie lieb und dreht sich zu mir. „Harry, aber das weißt du wahrscheinlich schon." Sie nickt und hebt den Blick, da anscheinend jemand auf uns zugekommen ist. „Hey mate, kann ich hier sitzen?", fragt Zayn, als ich mich langsam umdrehe. „Klar.", lächele ich und stelle meine Tasche unter den Tisch, damit der Stuhl frei wird. „Danke.", grinst er und klopft mir auf die Schulter, ehe er einen leicht verführerischen Blick zu Louisa wirft. „Zayn, ich bin schwul.", murre ich, da das eigentlich ziemlich bekannt auf dieser Schule ist. Augenverdrehend nickt er und setzt sich rechts neben mich. „Zayn und du bist?", begrüßt er Louisa über mich hinweg, worauf ich mich ein wenig zurücklehne, damit sie sich besser sehen können. „Louisa.", lächelt sie und schaut kurz zu mir, ehe auch schon unser Kunstlehrer den Raum betritt und sämtliche Gespräche eingestellt werden.
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Maybe I'm just not enough.
FanfictionEveryone who's involved in sexual content is 18+ „Und genau das war unsere Geschichte. Nicht vom Anfang bis zum Ende, aber die Zeit um Louis' Outing."