Louis:
Unsicher stehe ich auf, da ich leider absolut keine Ahnung habe, wie Harry bei und nach meinen nächsten Schritten sein wird. Definitiv mindestens genau so verwirrt, wie ich. Dass mich alle in dem Kreis sitzenden beobachten und leise darüber reden, wen ich wohl küssen werde, gehe ich weiter auf Harry zu und lasse mich dann vor ihn auf den Boden sinken, bevor ich meine Hand nach seiner Wange ausstrecke und über diese streiche, bevor ich mich zu ihm vorbeuge und fast schüchtern meine Lippen auf seine lege. Das Raunen und die aufkommenden Gespräche der anderen ignoriere ich und seufze erleichtert auf, als Harry den schüchternen Kuss erwidert und seine Hand in meinen Nacken legt. Ich lehne mich nur weiter zu ihm nach vorne und kriege nur am Rande mit, wie wir nach hinten fallen, sodass ich auf Harry liege und mich mit meiner freien Hand neben seinem Kopf auf dem Boden abstütze.
Weiter, als leicht an seiner Unterlippe zu saugen, gehe ich nicht, da ich sonst nicht weiß, was danach passieren wird. Aufgrund von Harrys Händen an meiner Wange und meinem Hals muss ich ein wenig schmunzeln. Auch, wenn ich ihm das mit der Sache mit Liam definitiv noch erklären muss, bin ich erstmal froh, dass er meinen Kuss erwidert hat. „Ich hasse dich.", nuschelt er gegen meine Lippen und schaut mir genau in meine Augen, als ich diese öffne. „Es war nicht das, wonach es aussah, bitte glaub mir.", hauche ich und merke nicht, dass uns jeder beobachtet. „Du hast mich verletzt.", flüstert er und schluckt laut. „Es tut mir so leid, Haz. Ich liebe dich, nur dich. Bitte gib mir noch eine Chance. Wenn du nüchtern bist, erkläre ich dir alles, versprochen.", flehe ich ihn an und hauche einen Kuss auf seine Wange.
„Du hast dich gerade vor allen geoutet, Louis.", sagt er und hat plötzlich Tränen in den Augen, worauf ich nur schnell mit dem Kopf schüttle. Ich komme absolut nicht damit klar, wenn Harry oder meine Schwestern anfangen zu weinen. „Doch, hast du. Fuck, ich wollte dich nicht unter Druck setzen aber ich hasse es, mich zu verstecken.", weint er, doch ich schüttle wieder nur mit dem Kopf. „Ich habe es gemacht, damit jeder sieht, dass du mir gehörst, ich liebe dich, Harry.", flüstere ich und werde plötzlich an der Schulter angetippt. Ein wenig Anst habe ich schon, weswegen ich mich nur langsam auf Harrys Schoß setze, von welchem ich mich wackligen Beinen aufstehe und mich wieder in so vor Harry setze, wie ich eben für ein paar Sekunden saß. „Wollte nur gucken, ob ihr noch lebt. Dich guckt übrigens jeder an." Den letzten Teil flüstert Zayn und steht auf, um in Richtung Küche zu verschwinden.
Nur langsam setzt Harry sich wieder auf und zieht sich sein Hemd wieder an, welches er gerne wieder ausziehen kann, wenn es nach mir gehen würde. Da mich die ganzen Blicke hier ziemlich einschüchtern, setze ich mich neben Harry, da wo eben noch Zayn saß und drehe mit gesenktem Blick die Flasche. Netterweise übernimmt jemand für mich die Aufgabenstellung, da ich zu sehr von Harry abgelenkt bin, der gerade sein Hemd zuknöpft, trotzdem noch so, dass man die Schwalben auf seiner Brust noch sehen kann. „Warum ziehst du dein Hemd wieder an?", frage ich ihn leise und stütze mich hinter seinem Rücken auf dem Boden ab. „Willst du nicht wissen.", entgegnet er und schaut dann in die Runde. Definitiv hat er weniger Angst vor der Reaktion, als ich. „Doch.", grinse ich und drehe mich ein wenig zu ihm um. Mit roten Wangen lehnt er sich zu mir, dass sein Mund nur wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt ist. „Meine Nippel sind steif.", kichert er und setzt sich wieder richtig hin. Mit großen Augen schaue ich auf seine Brust, welche leider wieder von dem ziemlich schicken Hemd bedeckt sind. Ich wusste nicht, dass Harry sowas besitzt, aber es steht ihm ziemlich.
„Louis, du musst uns definitiv etwas erklären.", kommt es von Wincent, welcher mich ziemlich verwirrt anschaut. So wie es aussieht, zeigt die Flasche auf mich, was ich gar nicht so wirklich mitbekommen habe. Harry kann einen ziemlich in seinen Bann ziehen. Gerade, als ich antworten will, kommt Zayn jedoch wieder, weswegen ich mich mit einem kleinen Lächeln zu Harry drehe, bevor ich aufstehe und mich wieder auf meinen alten Platz setze. Als ich sitze, stelle ich fest, dass Harry Zayn etwas ins Ohr flüstert und dabei die ganze Zeit grinst. Leicht abgelenkt drehe ich mich wieder zu Wincent, als er seine Frage wiederholt. „Ich bin schwul.", sage ich etwas unsicher und schaue hilfesuchend zu Harry, welcher mich nur breit angrinst. „Seit wann?", fragt Dylan neben mir und scheint ziemlich schockiert zu sein. „Keine Ahnung, seit wann. Seit wann stehst du auf Frauen?", entgegne ich und zucke mit den Schultern.
„Und du stehst auf die Schwuchtel?", kommt es herablassend von Jason, worauf ich den Kopf schüttle. „Ich liebe Harry, Jason. Wir sind zusammen. Wenn du es nicht akzeptierst, ist es dein Problem, aber ich werde Harry nicht wegschmeißen, nur weil meine Freunde Probleme mit ihm haben.", traue ich mich endlich zu sagen und lächle ihn gepresst an. „Du bist sein Freund, von welchem er die letzten Wochen immer wieder gesprochen hat? Und was war mit der Wette? Hast du ihn doch rumbekommen und dich darauf in ihn verliebt?" Teile schauen uns erstaunt und teilweise schockiert an, unter anderem auch Niall, welcher sich sofort zu Harry wendet. „Jason, wir sind seit zwei Jahren zusammen. Das zwischen Harry und mir war nie eine Wette.", entgegne ich und lächle Harry an, welcher aus dem Strahlen gar nicht mehr rauskommt.
„Und ich dachte immer, dass er dir immer hinterherrennt. Ich wollte ihn von dir weghalten, du musstest dir seine Blicke anschauen. Er hat dich teilweise so angeschaut, als würde er dich durch die halbe Mensa mit seinen Gedanken ausziehen, wenn er mal da war.", erklärt Jason anscheinend gerade den Grund, wieso er Harry zwei Jahre runtergemacht hat. „Und dann schlägst du ihn einfach so? Ich habe ihn das nie geglaubt und doch ist alles wahr. Die Zettel, die Dylan und Andrew ihm immer zuwerfen, die Schläge, die er einstecken musste, die Rippe, ey ich habe dir mal vertraut, Jason.", beschwere ich mich und schaue entschuldigend zu Harry. Natürlich habe ich ihm manche Sachen geglaubt, vor allem wenn ich es selbst gesehen habe, aber Harry konnte schon immer gut etwas verstecken oder runterspielen. Ich war naiv und das wird mir gerade erst so richtig klar.
„Ich habe das alles nur gemacht, um dich zu schützen. Mir ist drei Jahre so nh Junge hinterhergelaufen und wollte sich mit mir treffen. Wegen ihm wollte sich kein Mädchen mit mir treffen. Was meinst du, warum ich mitten im Jahr auf eure Schule gekommen bin? Hier wurde ich direkt am ersten Tag viel höher angesehen, als an meiner anderen Schule. Als Dylan mir dann erzählt hat, dass Harry schwul ist, ich hatte Angst, dass er mir auch hinterherläuft, bis ich gemerkt habe, dass er dir immer hinterherschaut. Ich wollte nicht, dass dir das gleiche passiert. Anscheinend sind eure Schwestern ja befreundet, cool, aber dann muss man ja nicht direkt mit dem Bruder befreundet sein. Was ist, wenn er dich heimlich beobachtet hat?", entschuldigt Jadon sich, redet sich aber auch immer weiter in Rage.
„Unsere Schwestern sind befreundet?", fragt Harry verwirrt. „Gemma wird dieses Jahr einundzwanzig, das ist dir bewusst, oder?", fragt er mich. „Natürlich weiß ich, wie alt deine Schwester ist, Harry. Nur als Fizzy einmal mit dir und dann mit mir gesprochen hat, musste ich mir was einfallen lassen.", versuche ich so sanft wie möglich zu erklären. Doch Harry schaut mich nur ausdruckslos an, bevor er sich erhebt. Dabei schwankt er ein wenig und hält sich an Zayns Schulter fest. „Gibt es noch etwas, was du mir sagen möchtest? Noch irgendjemand, den du geküsst hast?", knurrt er und geht in Richtung Küche. Seufzend stehe ich auf und folge ihm schnell.
„Ich habe niemanden geküsst, Harry. Einzig und allein dich. Und das soll auch noch eine Zeit so bleiben. Ich liebe dich, Sun. Ich werde dich auch immer lieben aber er hat mich geküsst, nicht andersrum. Ich habe versucht, ihn von mir wegzudrücken, was aber nicht funktioniert hat. Liam ist verdammt stark und als ich dir hinterherlaufen wollte, nachdem ich Liam meine Meinung gegeigt habe, habe ich dich nirgendwo gefunden. Als Lottie mir dann den Ring gegeben hat, ich hatte und habe Angst, dich zu verlieren.", fange ich direkt an und drehe Harry zu mir. „Ich kann es gar nicht beschreiben, wie sehr ich dich liebe, Baby. Ich liebe nur dich, dich, dich, dich." Nach jedem ‚dich' hauche ich einen Kuss auf seine weichen Lippen. Ich könnte schwören, dass er seine Lippen pflegt.
„Ich liebe dich auch, Lewis.", kichert er traurig und zieht mich in eine Umarmung, welche ich direkt erwidere. „Kann ich dich jetzt immer küssen, wann ich will?", fragt er an meinem Hals, was mir eine leichte Gänsehaut beschert. „Ja.", hauche ich und spüre im nächsten Moment auch schon seine Lippen auf meinen. „Fühlt sich gut an.", nuschelt er und legt seine Hände auf meine Schultern, als ich meine auf seine Hüften lege. „Definitiv." Danach küssen wir uns wieder, bis wir plötzlich angerempelt werden. „Sorry, aber hier dreht sich alles. Merkt ihr das auch?", fragt mich jemand, den ich noch ie gesehen habe. „Nein, ich glaube, es ist besser, wenn du dich erstmal hinsetzt. Geh mal raus oder so.", schlage ich vor und halte ihn schnell am Arm fest, als er droht, umzukippen.
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Maybe I'm just not enough.
FanficEveryone who's involved in sexual content is 18+ „Und genau das war unsere Geschichte. Nicht vom Anfang bis zum Ende, aber die Zeit um Louis' Outing."