Maybe I'm just not enough.

Kapitel 16

Louis:

Saturday
From Sun:
Hey Boo. Hast du heute Zeit? Habe sturmfrei und wir könnten was machen <3

To Sun:
Sorry, kann heute nicht.

From Sun:
Kein Problem, morgen? Ich vermisse dich, obwohl ich dich gestern das letzte Mal gesehen habe. Du warst übrigens großartig beim Spiel. Ich wollte es dir eigentlich noch persönlich sagen, aber du warst so schnell weg.

To Sun:
Ich dich auch, Sun. Das Wochenende ist echt schwierig. Muss auf die Mädchen aufpassen, wann anders gerne :)

From Sun:
Ich kann doch vorbeikommen, mit dir aufpassen. Ich liebe dich.

Darauf habe ich ihm nicht mehr geantwortet. Dass ich Sonntag keine Zeit hatte, stimmte nicht wirklich. Ich hatte sogar Sturmfrei aber ich wollte niemanden sehen. Als Harry mir geschrieben hat, saß ich bei Liam vor seiner PlayStation, um mit ihm ein wenig zu zocken, worauf ich nicht wirklich Lust hatte, aber in den letzten Wochen habe ich relativ wenig mit ihm gemacht, weswegen ich zugestimmt habe und den halben Tag bei ihm saß.

Tuesday
From Sun:
Alles okay? Du sahst heute nicht wirklich gut aus :(
Wenn du reden willst, ich bin für dich da. Ich liebe dich

Die Nachricht habe ich nur gelesen, jedoch nicht beantwortet. Ich weiß, es ist falsch, aber ich will ihm nicht zur Last fallen. Er hat seine eigenen Probleme, an welchen ich dran schuld bin, weswegen ich ihn nicht auch noch mit meinen belassen möchte.

Wednesday
From Sun:
Louis, antworte mir bitte. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Wenn ja, tut es mir verdammt leid. Ich mache mir einfach nur Sorgen. In der Schule bist du auch anders. Ist was passiert? Ich liebe dich, merk dir das

To Sun:
Mir geht es gut.

Danach habe ich mein Handy ausgemacht. Donnerstag bin ich nicht zur Schule gegangen, weil ich kaum geschlafen habe und jetzt bin ich kaum anwesend. Heute ist Freitag, vor einer Woche habe ich zuletzt mit Harry vernünftig gesprochen. Ich vermisse ihn, mehr als ich es mir je vorgestellt habe aber wenn ich ihn jetzt an mich ranlassen würde, würde ich es einfach nicht mehr aushalten. Mit Liam kann ich nicht sprechen, auch wenn dieser seit Montag jegliches versucht, um mich zum reden zu bringen. In dieser Woche habe ich mich so schnell zurückgezogen, dass ich selbst niemals gedacht hätte, dass sowas möglich wäre. Ich habe über die Hälfte des Unterrichts gefehlt, habe mir meine Zeit lieber mit Fußball vertrieben oder geschlafen.

Jetzt sitze ich in der Mensa, habe die letzte Stunde im Krankenzimmer verbracht, mit der Ausrede, dass es mir nicht so gut gehen würde, was grob gesehen auch gar nicht so gelogen ist. Über meine Augenringe wollen wir nicht reden und auch nicht darüber, dass ich so aussehe, als hätte ich viel zu lange keinen Schlaf mehr gesehen. Jason hat mich in der ersten Stunde gefragt, ob ich irgendwas geraucht hätte und ich glaube, er hat sich wirklich Sorgen um mich gemacht, aber er kann mich mal. Im Moment scheiße ich auf alles und jeden und ignoriere meine eigentlichen Freunde, die so langsam aus dem Unterricht in die Mensa geschlendert kommen. Da es regnet, kann ich auch nicht raus, weswegen ich hoffe, dass mich niemand anspricht, wenn ich meine Kopfhörer auf den Ohren habe, ich habe extra die großen mitgenommen, und meinen Kopf in meinen Armen vergraben. Im großen und ganzen höre ich einen Mix aus Rap, welchen ich eigentlich verabscheue, und aus Harrys und meinen Lieblingssongs, welche mich noch mehr deprimieren.

Als ich an der Schulter berührt werde, brumme ich nur und stöhne genervt auf, als mir meine Kopfhörer von den Ohren genommen werden. „Just the Way You Are, nicht schlecht. Ich habe nicht gedacht, dass du sowas hörst, Louis.", kommt es von Louisa, die mich dazu bringt sie anzuschauen. Jedoch verstummt sie, als sie anscheinend meine Tränen sieht und mich direkt in eine Umarmung zieht, welche ich nur langsam erwidere. „Was ist los, Louis? Ist irgendwas mit Harry? Der sieht nämlich genau so aus, wie du.", flüstert sie und streicht über meinen Rücken, während ich versuche, nicht so laut zu schluchzen. Es ist noch nie passiert, dass ich in der Schule geweint habe, aber irgendwann ist anscheinend immer das erste Mal. „Ich- Ich habe ihm nicht geantwortet, aber nur, weil ich ihn nicht mit meinen Problemen volllabern möchte. Ich liebe ihn, mache aber nur Probleme. Alles, was ich mache, ist falsch.", weine ich an ihrem Hals und kralle mich haltsuchend an ihr fest.