Kapitel 5

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Jakob POV

Ich war erstmal schnell ins Bad gegangen um mich und meinen kleinen Freund ein wenig abzukühlen. Luca unten abzuweisen, ihn nicht auszuziehen und zu nehmen war mir wirklich schwer gefallen, aber ich wusste, dass es sich lohnen würde zu warten.

Er war in dem Moment überwältigt von Allem, er war verliebt, er war aufgeregt wegen all dem Neuen in dem Keller euphorisiert und ich wollte wirklich sicher gehen, dass er mit dem Herzen dabei war und nichts bereute was wir taten. Deshalb hatte ich mich für diese Pause entschieden.

Würde er aber danach noch immer wollen, dass ich ihn anfasste, würde ich mich ihm sicher nicht mehr verweigern.

"Ich, ich war so frei und habe schon einmal das Brot getoastet und Eier in die Pfanne gehauen, die draußen stand.", Luca stand am Herd und rührte die weißgelbe Masse hin und her.

"Das ist lieb.", sagte ich, lächelte und ging an den Kühlschrank aus dem ich Salat, Käse, Wurst und Butter holte. 

"Gibt es etwas, was du nicht auf deinem Sandwich magst?", fragte ich und holte ein Messer aus der Schublade.

"Hmh, eigentlich?", er überlegte. "Nein, ich mag eigentlich alles ausser rohem Fleisch.", seine Nase wurde leicht rot und ich lachte bei dem Gedanken an unseren ersten Restaurantbesuch.

"Es war auch dumm von mir, dich nicht zu fragen.", sagte ich und begann das Brot zu schmieren.

"Na ja, eigentlich mal sowas ja jeder.", versuchte er meinen Fehler abzumildern, doch ich war ein Mensch der Fehler zugeben konnte.

"Es ist süß von dir, dass du es sagst, aber ich habe mir meinen Fehler eingestanden.", ich zwinkerte ihm zu und er sah mich fragend an.

"Teller?", ich deutete auf den Schrank über ihm und er fischte zwei große Teller heraus, auf denen er das Ei drapierte.

XXX

Wir hatten uns ins Wohnzimmer gesetzt, aßen die Sandwiches und ich sah den jungen Mann an, der sich immer wieder die Majonäse von den Lippen leckte.

"Erzähl mir von deiner Familie.", sagt ich unbedarft und sah wie er inne hielt, aufhörte zu kauen.

Ich schluckte, als er mit traurigen Augen zu mir sah. "Meine Familie...", fing er an, stellte den Teller auf den Tisch. "Meine Familie hat mich verstossen, als ich mich geoutet habe." Er senkte den Kopf und ich sah, dass ihn die Tatsache unfassbar stark mitnahm.

"Oh Luca.", sagte ich sanft, stellte meinen Teller ebenfalls ab und ging zu ihm zum Sessel hinüber, setzte mich auf den Rand.

"Das tut mir leid!", ich legte meinen Arm um seine Schultern und er ließ sich direkt an meine Brust ziehen.

"Sie, sie wollten es nicht hören. Mama und Papa haben ein großes Unternehmen, sie sind sehr vermögend und bekannt in der Highsociety. Ich war für sie eine Schande, als ich mich geweigert habe, mit den Mädchen auszugehen, die sie mir versucht haben aufzudrängen. Als ich dann gestanden habe, dass ich nur auf Jungs stehe, da hat mein Vater mich rausgeschmissen. Er hat gesagt ich dürfe wiederkommen, wenn ich normal geworden wäre.", er begann zu weinen und ich drückte ihn noch näher an mich.

"Ich war gerade 19 und hatte meine Ausbildung angefangen. Ich, ein Freund hat mich aufgenommen. Ich hatte nichts als die Sachen an meinem Leib. Alles habe ich mir selbst erarbeitet. Inzwischen habe ich eine kleine Wohnung die ich mit meinem Gehalt finanzieren kann. Aber es ist schwierig.", seine Hände krallten sich in meine Hose und ich küsste ihn auf den Kopf, versuchte ihm die Nähe und Wärme zu geben, die ihm vermutlich all die Jahre so sehr gefehlt hatte.

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