Kapitel 6

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»Hast du mir einen Schrecken eingejagt!«
Hand in Hand schlenderten sie die Straße entlang, vorbei an bunten Geschäften, Cafés und Werbeplakaten.
Fabio lächelte sie an.
»Dachtest du wirklich, ich wäre so einer?«
Máxima musste ebenfalls lächeln. Fabio konnte sie nie lange böse sein.
»Wollen wir noch in ein Café gehen? Ich lade dich auf ein Stück Kuchen ein!«
»Ich weiß nicht...«
»Ach, komm schon, Maxi! Das haben wir uns nach dieser Aufregung verdient!«
»Na gut!«
Die beiden machten vor einem kleinen Café halt. Die Mittagssonne brannte heiß auf den Platz nieder. Die beiden setzten sich an einen Tisch unter einem Baum, der ein bisschen Schatten spendete in der Hitze.
Fabio studierte die Speisekarte.
»Hm, ich glaube, ich nehme ein Stück Schokoladenkuchen.«
»Ich nehme nur einen Kaffee.«
Máxima nestelte an ihren Armbändern herum.
»Dieses Mädchen war mir irgendwie nicht ganz geheuer.«
»Evelia Ruiz?« Fabio sah auf.
»Genau. Sie war seltsam. Ich habe das Gefühl, dass sie etwas im Schilde führt. Diese ganze Geschichte ist zu merkwürdig.«
Fabio lachte auf.
»Vergiss sie, Maxi. Evelia Ruiz Jiménez hat in unserem Leben nichts zu suchen, mi princesa!«
»Das hoffe ich doch«, sagte Máxima düster. Fabio legte seine Hand auf ihre.
»Jetzt hör auf, dir die ganze Zeit Sorgen zu machen. Es war einfach ein Missverständnis, das sich jetzt geklärt hat. Niemand kann uns mehr etwas anhaben!«
»Wirst du die Einladung annehmen?«
 »Quatsch. Das haben die doch nur so gesagt. Als ob sie jemanden wie mich in ihre Villa einladen würden!«
»Meinst du?« Máxima war immer noch nicht überzeugt.
»Na klar. Wer verbringt schon freiwillig Zeit mit mir?«
Er hatte es mal wieder geschafft, sie zum Lachen zu bringen. 

***

»So, Zara, was sagst du?«
Evelia kämmte sich ihr lockiges Haar und lächelte sich zufrieden im Spiegel an. Als keine Antwort kam, fuhr sie fort:
»Das läuft wie geschmiert! Wir werden Fabio zum Essen einladen, er wird mich nett finden...«
»Er hat bereits eine Freundin, diese Máxima!«
»Ja, und? Hast du die mal gesehen? Die ist doch total durschnittlich und langweilig! So ein Traumjunge wie Fabio hat etwas anderes verdient.«
»Sie sahen glücklich aus.«
 »Was ist los mit dir, Zara? Du hast dir die Sache doch mit ausgedacht!«
»Ich weiß, aber... Ich finde es nicht richtig, das Glück der beiden zu zerstören.«
Evelia seufzte.
»Jetzt hör mir mal zu. Ich habe nicht vor, das Glück der beiden zu zerstören. Ich werde ganz normal und nett zu Fabio sein. Und wenn er sich dann in mich verliebt... Das ist doch seine Entscheidung. Wenn er mich seiner Máxima vorzieht, wenn er sein Glück lieber mit mir teilen will...«
»Aber wieso sollte er denn Augen für dich haben, wo er doch seine Máxima hat?!«
»Wir werden es ja sehen.«
Evelia wandte sich wieder ihren Haaren zu.
»Evelia, versteh mich bitte nicht falsch. Du bist sehr hübsch, intelligent, hast einfach alles, was ein Mann will. Ich wünsche dir vom Herzen, dass du mit Fabio glücklich wirst. Aber ich glaube nicht, dass er Máxima für dich verlässt.«
»Und wenn sie ihn verlässt?«
»Wieso sollte sie das tun?«, fragte Zara überrascht. Evelia antwortete ihr nicht, sondern grinste nur schelmisch ihr Spiegelbild an.

Máxima y FabioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt