»Und was machen Sie beruflich, Señor Pérez?«
»Ich gehe zurzeit bei einem Bootsbauer in die Lehre.«
Evelia lächelte ihn an. Fabio wischte sich seine Finger an der Servierte ab.
»Vielen Dank für die Einladung, Señor. Es hat mich sehr gefreut und das Essen war vorzüglich.«
»Wollen wir Señor Pérez nicht noch einmal einladen, Vater?«, fragte Evelia beiläufig.
»Wieso nicht«, sagte Señor Ruiz und neigte den Kopf.
»So leid es mir tut, aber ich muss gehen«, sagte Fabio. Evelia sprang auf.
»Ich begleite dich zu Tür!«
Die beiden gingen hinaus, gefolgt von Zaras und Señor Ruiz’ Blicken.
»Wann sehe ich dich wieder?« fragte Evelia unvermittelt. Fabio zuckte mit den Schultern. Evelia steckte ihm einen Zettel zu.
»Melde dich mal, okay?«
»Okay«, Fabio lächelte ihr noch einmal kurz zu und trat nach draußen. In seinem Kopf schwirrten die Gedanken umher. Máxima, Evelia, Máxima... Er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Irgendetwas hatte nicht mit Máxima gestimmt, und anstatt nach dem rechten zu sehen, hatte er sich mit Evelia Ruiz vergnügt ... Das musste er sofort wieder gut machen. Fabio schlug die Richtung zu Máximas Haus ein.***
»Und?«, fragte Zara erwartungsvoll, sobald sie alleine waren.
»Es war grandios!«, sagte Evelia. Ihre Augen leuchteten immer noch.
»Wir haben uns geküsst!«
»Im Ernst?«
»Ja. Es war ... ich kann es gar nicht beschreiben! In meinem Bauch sind nur noch Schmetterlinge!«
Zara blickte nachdenklich drein.
»Bist du etwa neidisch?«
»Ach quatsch! Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass es so einfach gegangen ist. Bist du sicher, dass er sich noch einmal meldet?«
»Klar. Das wird er!«***
»Du«, sagte Fernando und verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. Fabio mahnte sich, ruhig zu bleiben.
»Ich möchte zu Máxima.«
Fernandos Grinsen wurde breiter.
»Sie ist nicht da.«
»Wo kann ich sie finden?«
»Sie ist bei diesem... Wie heißt er? Juan.«
Fabio wurde unsicher.
»Wer ist Juan?«
»Hat sie dir nicht von ihm erzählt? Das sieht ihr ja ähnlich!«
»Ich glaube dir nicht!«, sagte Fabio. Sein Gesicht lief rot an. Fernando lachte.
»Glaube mir, oder tu es nicht. Ich gebe dir nur einen Rat: Lass deine Finger von meiner Schwester!«
Sein Lächeln verschwand abrupt. Fabio wollte noch etwas erwidern, doch die Tür knallte vor seinem Gesicht zu. Wütend spuckte er auf den Boden. Wie er diesen Großkotz hasste! Wieder rasten die Gedanken durch seine Kopf. Juan, Juan... kannte er eine Person mit diesem Namen? Vielleicht einer von Máximas Arbeitskollegen? Gab es ihn überhaupt´? Er sollte nicht viel Wert auf die Worte ihres Bruders legen, schließlich hatter dieser ihn schon immer loswerden wollen. Aber andererseits, hatte Máxima ihm nicht genau dasselbe erzählt?Fabio drückte die Taste. Nur Tuten kam aus dem Hörer. Verdammt, Máxi, geh ran!
Máxima hielt den Hörer fest umklammert. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Du darfst nicht ran gehen, mahnte sie sich. Oh Fabio, hör doch auf, anzurufen. Du quälst mich nur. Aber irgendwie hoffte sie auch, dass das Telefon doch nicht aufhören würde, zu klingeln. Denn damit würde auch ihre letzte Hoffnung schwinden, dessen war sie sich sicher.
Fabio legte auf und stöhnte. Wenn Máxima nichts mehr von ihm wissen wollte ... bitteschön, dachte er bitter. Er lies sich auf sein Bett fallen und starrte die Wand an.
Máxima lies ihren Tränen freien Lauf. Wieder einmal vergrub sie ihren Kopf unter dem Kissen. Ihr einziger Trost war, dass Fabio viel besser ohne sie dran sein würde. Und das war schließlich das Wichtigste. Sie liebte ihn doch.
Fabios Blick fiel auf den Anzug, den er gestern Abend einfach nur auf den Stuhl geworfen hatte. Nun gut, Máxima, dachte er grimmig, ist nicht so, als ob ich niemanden hätte. Er fischte einen Zettel aus der Tasche.
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Máxima y Fabio
RomanceZwei kleine Menschen. Eine große Liebe. »Was ist?« »Ach, nichts. Mir ist nur gerade ein verrückter Gedanke gekommen.« »Erzähl!« »Nun ja... Ich stellte mir vor, du würdest ein Phantombild von deinem Traummann erstellen und nach ihm suchen lassen.«