Deep Inside

Black And A Bit Of Turquoise

1st December

I walked down the road on Christmas Eve

It was the same day That you leave

Eine leise Melodie ertönte von Taemins Handy. Es war sein Klingelton 'STARSTRUKK' von 3OH!3. Genervt nahm er sein Handy in die Hand. Der Name seiner Schwester erschien auf dem Display. Diesen Anruf sollte er wohl besser annehmen. Taemin war schon vor langer Zeit von seinem zu Hause weggezogen, aus privaten Gründen. Eine Zeit lang hatte er den Kontakt zu seiner kleinen Schwester abgebrochen, doch sie fand vor einiger Zeit die Telefonnummer ihres Bruders wieder. Taemin hatte gewusst, er würde nicht ewig vor ihr wegrennen können. Er konnte uns wollte es nicht länger. Als seine Assistentin damals reinkam und ihm von einer gewissen Sumi Kim berichtete, konnte erst nicht glauben, dass seine Schwester es war. Es gab bestimmt viele Frauen mit dem Namen.

Damals, als er den Anruf entgegen nahm, war er geschockt. Die liebliche Stimme seiner Schwester hatte ihn aus der Fassung gebracht. Sumi war in der Zeit, in der die beiden keinen Kontakt hatten verheiratet gewesen und Taemin Onkel geworden. Sumis Mann war allerdings bei einem Autounfall umgekommen. Das war einer der Gründe, warum Sumi wieder Kontakt wollte. Sie brauchte Erinnerungen. Es ist ein Jahr her, dass er wieder mit seiner Schwester Kontakt aufgebaut hatte.

,,Sumi, du weißt doch, dass ich um diese Zeit arbeite.", erinnerte Taemin seine Schwester. Er hörte ein Seufzen auf der anderen Seite.

,,Selbst zur Weihnachtszeit?", fragte sie genervt.

,,Ja, gerade dann. Die Geschäfte laufen besser und wir verdienen mehr. Ich brauche das Geld und das weißt du.", erklärte Taemin. Sumi brummte nur. ,,Aber an Weihnachten hoffentlich nicht. Wir wollen ja Zeit mit dir verbringen und nicht nur in deiner Luxus-Wohnung sitzen, während wir auf dich warten!"

Taemin hielt inne. Wieso sollten die beiden in seiner Wohnung an Weihnachten sitzen? Bevor er jedoch den Gedanken fortsetzten konnte, wurde ihm schon alles erklärt. ,,Du hast vergessen, dass wir über die Festtage kommen, oder?", fragte Sumi enttäuscht. Natürlich! Das war es. Sumi und sein Neffe Jae hatten vor wenigen Wochen geplant zu kommen und er war so blöd es zu vergessen! Seine Schwester und seinen Neffen.

,,Nein, nein, ich habe es natürlich nicht vergessen! Nur... wollt ihr wirklich extra aus Seoul kommen?", versuchte Taemin das Thema zu wechseln. ,,So, wie es sich anhört willst du uns nicht bei dir haben. Außerdem hatten wir das Thema schon, Tae! Jae freut sich so sehr dich zu sehen. Ich mich übrigens auch.". Taemin nickte, obwohl ihm bewusst war, seine Schwester würde es nicht sehen können.

,,Ich rufe dich später nochmal an. Sarangheyo, Tae. (Ich liebe dich)", verabschiedete sich Sumi. Taemin mochte es gar nicht an seine Herkunft erinnert zu werden. Seit Jahren sprach er nur noch Englisch und Sumi tat es für ihn. Sie hatte selbst Jae Englisch beigebracht. Dennoch sagte Sumi immer noch die Standards auf Koreanisch, wie 'Hallo', 'Tschüss' oder 'Ich liebe dich'.

,,Ich dich auch. ", flüsterte Taemin. Doch Sumi hatte bereits aufgelegt. Ein Seufzen kam aus seinem Mund. Er stellte sich an die Fensterfront seines Büros. Sein Blick glitt über die vielen Menschen und Autos auf den Straßen. Alles wirkte grau und dunkel. Sommer war ihm um einiges lieber. Ein Klopfen ertönte an seiner Tür. Taemin bat die Person rein, ohne sich umzudrehen.

,,Ich habe Ihren Kaffee, Sir. Mr Backfield erwartet Sie in einer halben Stunde zu einem Interview über unser neustes Projekt und danach ist noch ein Meeting über das Projekt.", seine Assistentin Maria stellte den Kaffee auf den Tisch. Taemin drehte sich um und nickte ihr dankend zu. ,,Danke, Maria. Du darfst gehen. Ich komme sofort.". Maria nickte und verließ den Raum. Taemin nahm die warme Tasse in die Hand und blickte erneut aus dem Fenster. Vorsichtig trank er aus der Tasse. Die Wärme, die der Kaffee in seinem Bauch auslöste brachte ihm zum lächeln. Ab an die Arbeit.