Like A Princess

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4th December

You kissed her underneath the mistletoe

to show me the way you want to go

without me...


Elvy streifte sich ihre Ofenhandschuhe über die Finger. In der Küche der Bäckerei war es heiß und Emily riss das Fenster auf. Sofort strömte kühle Luft hinein, während Elvy den Ofen öffnete. Sie wurde von Hitze umhüllt und beeilte sich das Blech herauszuholen. Sobald sie das Blech in ihrer Hand hatte versuchte sie es auf nur einer Hand zu balancieren, um den Backofen auszumachen. Beinahe verlor sie das Gleichgewicht. Langsam spürte sie die Hitze, die vom Blech ausging.

Sie stellte das Blech zum Abkühlen auf den Tisch in der Küche. Überall lag Mehl. Doch die nicht nur auf dem Boden oder dem Tisch war er zu finden, sondern auch auf den Schürzen, Haaren und Gesichtern von Elvy, Lisa, Emily und Raphael, den sie beim Backen besser kennengelernt hatte.

Raphael war ein großer und dünner junger Mann, mit schwarzen lockigen Haaren. Vor allem in diesen erkannte man das Mehl. Seit fast fünf Jahren war er in einer Beziehung mit seiner Freundin Linn. Auf einem Foto, das er Elvy gezeigt hatte, besaß sie blonde - fast weiße - Haare und blaue Augen. Elvy hatte bemerkt, sie könne einen Engel sein. Tatsächlich arbeitete sie, neben ihrem eigentlichen Job, Ingenieurin, als Engel in einem Einkaufzentrum. Sie verteilte Schokolade und machte Fotos mit den Kindern. Außerdem versuchen die beiden seit einem Jahr ein Kind zu bekommen. Beide liebten Kinder und jetzt wollten sie endlich welche bekommen. Bisher jedoch ohne Erfolg.

Auch über Lisa hatte Elvy mehr herausgefunden. Sie war Single. Das war das erste, was sie sagte, als Raphael mit Linn fertig war. In den Ferien fuhr sie immer in ein Dorf, wo sie Pferde ritt und ihren künstlerischen Begabungen freien Lauf lies.

Die vier hatten viel Spaß beim Backen der Kekse. Wie auch sonst sollte das Mehl in die Haare gekommen sein?

Draußen an der Theke verzierten Lisa und Raphael gerade einige Kekse. Emily schickte Elvy zu ihnen, um zu helfen. Die alte Frau wollte in der Küche währenddessen aufräumen.

Nach einiger Zeit waren alle Plätzchen verziert. Lisa blickte gierig auf die Kekse und betete sie förmlich an. Ein paar von ihnen waren übrig geblieben. Diese paar wollten sie noch verkaufen. Doch die anderen zweihundert sollten an Seong&Co. gehen.

,,Was ziehst du eigentlich an?", fragte Raphael Elvy. Sofort musste diese an das Gespräch mit Taemin denken.

,,Sie sollten sich für Morgen etwas elegantes anziehen!"

Sie hörte seine Stimme deutlich. Doch was konnte man unter elegant verstehen? Als Antwort zuckte sie nur mit den Schultern. Auch Lisa wusste es nicht, als Raphael sie fragte

,,Du hast keine Ahnung? Klar, Lisa, dass habe ich erwartet. Aber gleich zwei Frauen, die sich nicht mit Klamotten auskennen? Das ist neu. Ich rufe Linn an. Ich kann euch das auch nicht helfen.", meinte er und holte sein Handy raus. Nach einer Weile legte er es ans Ohr und ging in den Lagerraum, um in Ruhe telefonieren zu können.

Etwas später kam er heraus.

,,Geht klar! Sie holt euch gleich ab und ihr geht shoppen!", meinte er und lächelte. Elvy blieb stumm. Sie hatte kaum Geld. Wie sollte sie den Einkauf bezahlen?

,,Vielleicht gehe ich auch nicht hin.", winkte sie ab. Lisa machte große Augen. ,,Du gehst! Er hat dich eingeladen! Genauso, wie uns!", meinte sie. Elvy seufzte. ,,Aber ich habe kein Geld für teure Sachen. Er wollte etwas elegantes!", Elvy schob einen Stuhl vor und setzte sich hin. Sie stütze sich mit ihrem Arm auf dem Tisch ab.

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