14. Das Date

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Unschlüssig stand ich vor meinem Spiegel und strich mein Kleid glatt. Es war ein dunkelrotes Kleid, passend zu meinen Haaren, welches mir bis knapp unter die Knie ging. Abgesehen von dem Stoff des Rockes, der im Licht schimmerte, war es schlicht, ohne Auschnitt und mit etwas breiteren Träger. Es war das einzige was in meinem Schrank auch nur etwas edel war und da ich bei Lucifer mit einem schicken Restaurant rechnete, wollte ich nicht in Jeans und einer Bluse auftauchen. Wobei mir der Hinweis, ich solle mich warm anziehen, doch schon sehr verwirrte. Schliesslich war es Sommer und in einem Restaurant war es schon gar nicht kalt.

Nach dem ich zugestimmt hatte, mit deutlichem Hinweis, dass ich ihm nur den Wunsch erfüllen wollte, verschwand er schon relativ bald wieder. Ich konnte nicht gkauben, dass ich das ernsthaft machte. Allerdings konnte er ja offensichtlich doch relativ lieb sein, aber konnte ich ihm trauen?

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Hastig schlüpfte ich in meine schwarzen Turnschuhe die noch am ehesten schön aussahen, denn in hohen Schuhen, würde ich mir bloss das Genick brechen oder sowas in der Art. Ich griff nach meiner Tasche und einer dünnen Jacke und öffnete die Tür. Lucifer begrüsste mich mit einem Kuss auf meine Hand, welcher sich anfüllte, als würde man mit der Hand eine Schneeflocke auffangen. Er war in einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd gehüllt. Und achtung, um seinen Hals hing eine schwarze Krawatte. Gab es eigentlich noch eine andere Farbe in seinem Kleiderschrank als schwarz? Wohl eher nicht.

Mit einem kräftigen Zug, zog er mich zu sich. Ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut. Der Stoff seiner Kleidung war genauso kalt wie sein Atem. "Sie sind wunderschön, Miss Scott", flüsterte er direkt an meinem Ohr. Ich zuckte leicht zusammen, diese Kälte, was stimmte mit ihm den bloss nicht? War er noch beim Arzt um das abzuklären? Doch ch schob diese Gedanken zur Seite und bedankte mich mit einem Lächeln.

"Wollen wir?", drängte ich, gespannt darauf wo er mich hinführen würde. Ich war noch nie wirklich in einem schicken Restaurant, ich war mir nicht einmal sicher, ob es sowas in diesem kleinen Dorf überhaubt gab.
"Haben Sie es etwas so eillig?", erwiderte er mit einem grinsen auf den fast farblosen Lippen. Doch bevor ch noch was erwidern konnte, zog er mich mit.

Am Strassenrand, öffnete er mir die Tür einer schwarzen Limousine. Wie angewurzelt blieb ich stehen, ich kannte diese Limousine. Ein Schauer lief mir über den Rücken und Erinnerung dieser Nacht kamen mir zurück. Ich hörte wieder den Regen der alle anderen Geräusche übertönten, ich sah die dunklen, fnsteren Augen von Lucifer. Erst als Lucifer mich mit Worten bat, einzusteigen verwschte ich aus meiner Trance und stieg ohne weiter nachzudenken ein.

Die Fahrt über, herrschte Stille. Ich fühlte mich äusserst unwohl in dem Gefährt, nur schon weil der Fahrer in einen schwarzen Kapuzenpulli gehüllt war und sich kein einziges Mal bewegte. Höchstens seine Arme, wenn er das Lenkrad wendete, allerdings blieb sein Kopf immer an der selben Stelle. Ziemlich schnell begann ich zu frieren. Es fühlte sich an, wie wenn man im Winter ohne Jacke umher stiefln würde. Nur schon deshalb war ich frohr, als der Wagen stoppte und Lucifer ausstieg. Blitzschnell und zitternd, huschte ich ebenfalls aus dem Wagen, ohne zu warten bis er mir wieder die Tür aufmachen konnte. Zum ersten Mal war ich glückcih darüber, dass die Sonne auf uns niederbrannte. War das mit seinem Hinweis gemeint? Vermutlich hätte da nicht einemal eine warme Winterjacke geholfen.

Ich hörte wie die Limousine mit einem Rauschen wegfuhr, während ich mir die Hände rieb. Die Kälte drang bis in mein Herz ein, so fühlte es sich zumindest an. Für einen Moment bekam ich Panick, als ich auf einmal nichts mehr sah. Es fühlte sich an, als ob mir jemand ein Tuch um die Augen band. "Vertraust du mir? Wenigstens für heute?", raunte eine Stimme, die mein pochendes Herz sofort wieder beruhigte. Dafür wusste ich nicht, was ich antworten sollte.

"Ich kann es versuchen", murmle ich dann nur, aber offensichtlich genügte das Lucifer, denn er legte einen Arm um meine Hüfte und nahm meine linke Hand in seine. So begann er mich langsam zu führen. Am Anfang begann ich wieder zu frieren, doch mit der Zeit wurde es angenehm. Die Hitze erdückte mich auch so schier und seltsamer Weise führte unser Weg nach oben. Irgendwann hörte ich knackende Äste unter meinen Schuhen und atmete waldluft. Von einem schicken Restaurant auf einem Berg in einem Wald hatte ich schon gar nicht gehört.

"Lucifer, wo führst du mich hin?", fragte ich nach einer gfeühlten Ewigkeit. Ich fühlte mcih schon beinahe blind und hatte zwischendurch tatsächlich das Gefühl, ich würde nichts mehr sehen.
"Lassen Sie sich üeberraschen. Wie heisst es so schön, Neugier ist der Katze Tod." Ich konnte förmlich sein Grinsen hören, wehsalb ich einen Schmollmund zog und beleidigt den Kopf etwas von ihm weg drehte, zumindest glaubte ich das, denn die Orientierung verlor ich schon lange. Ich versuchte mich einzig an seiner Kälte zu orientieren. Jedoch fühlte sich mein Körper so Taub an, dass ich kaum erkennen konnte woher die Kälte kam.

"Lucifer, ich glaube, ich kann nicht mehr", hechelte ich schweratmend, als es besonders steil nach oben ging und mir durch die fehlende Orientierung und durch die einbrennende Kälte schwindelig wurde. Es fühlte sich so an, als würde sich der Boden unter meinen Füssen auflösen.
"Wir sind gleich da, noch ein paar Schritte", meinte er beuhigend und dann, tatsächlich. Der Boden wurde gerade und wicher.

Lucifer führte mich noch ein wenig nach vorne, dann liess er mich los. "Bereit?" Ich nickte erschöpft. Keine Sekunde danach, entfernte er das Tuch von meinen Augen. Ich blinzelte kurz, war die Welt schon immer so hell? Als ich wieder etwas erkenen konnte, erstarrte ich augenblicklich zu Stein. "Oh mein Gott", waren die einzigen Worte, die ich zustande kriegte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 10, 2024 ⏰

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Unknown Love *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt