5. Blicke

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(Noch nicht ganz Korrigiert^^)

„Was machen Sie hier?" Ich musste mich beherrschen nicht los zu schreien. Das unheimlich grelle Licht blendete mich. Das Licht, das dieser ekelhafte Typ, der an meinem Schreibtisch sass eingerichtet hatte. Und das in meinem Zimmer. „Was fällt Ihnen eigentlich ein?", donnerte ich ausser mir vor Wut und schlug mit voller Wucht die Tür hinter mir zu. Da, an meinem Schreibtisch, sass niemand anderes als Lucifer Prince. Wer denn sonst? Wäre ich mir nur nicht so sicher gewesen das er bereits weg war.

Mit einem süffisanten Grinsen erhob sich Mr. Prince und schaute mir mit so einem kalten Blick in die Augen, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Doch ich liess mir nichts anmerken. Dieser Typ soll nicht noch das Gefühl kriegen er jage mir Angst ein, auch wenn er das irgendwie tat.
Wie eine Furie knallte ich meine Tasche auf den Tisch. Wenn Blicke töten könnten, dann würde Mr. Prince jetzt in diesem Moment Tod umfallen.

Der junge Mann setzte sich wieder lässig auf meinen Stuhl und grinste mich weiterhin einfach nur ekelhaft an. „Guten Tag Miss Scott. Wissen Sie, mir war langweilig, da Sie ja zu spät kamen. Da dachte ich, eine Aufhellung könnte unser Zimmer schon noch ertragen.", meinte er mit einer ruhigen und tiefen Stimme.
„Ach so ist das. Und weshalb denken Sie das ich erst jetzt komme?", erwiderte ich mit einem sarkastischen Grinsen auf meinen Lippen und einem hasserfüllten Funkeln in meinen Augen. Das er sagte „unser Zimmer" ignorierte ich erst einmal.
„Sie haben verschlafen, dass liegt doch auf der Hand. Es sei denn, Sie kamen absichtlich zu spät, was ich aber bezweifle. Ihr Job ist Ihnen wichtig." Gerade würde ich dem Arschloch vor mir am liebsten eine verpassen. Wie konnte man denn bitte nur so bescheuert sein?

Ich schnaubte verächtlich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. „Mr. Prince, gestern Abend fuhren Sie mich nach Hause und ich schlief in Ihrem Auto ein. Danach wachte ich nicht wieder auf bis zum nächsten Morgen. Also müssen Sie oder der Autofahrer mich hochgetragen haben. Ich vermute mal, dass nicht der Autofahrer mich in meine Wohnung getragen hatte. Ich gehe davon aus Sie wollten, dass ich verschlafe.", meinte ich dann und schaute mein Gegenüber mit einem durchdringenden Blick an.
Mr. Prince schüttelte jedoch bloss belustigt den Kopf. „Was sollte mir das bringen? Ich bin nur hier, weil ich ein Buch meiner Geschichte will.", gab er dann von sich mit einem süssen Lächeln. Es war ganz klar in seinem Gesicht zu erkennen, ich hatte recht. Doch das brachte mir gerade noch nichts, ich könnte ihn nicht einmal so loswerden. Jeder dachte er sei nur für sein Buch da, was ja auch das Einzige war das Sinn ergab. Nun stellte ich mir die Frage, was wollte er wirklich?

Ich stützte mich mit den Händen auf den Schreibtisch ab und lehnte mich nach vorne, so das ich mit Mr. Prince auf Augenhöhe war. „Mr. Prince, was wollen sie von mir? Seien sie ehrlich, ich weiss das ich recht habe.", meinte ich durchdringend, doch dieser Typ vor mir wirkte weder beeindruckt noch sonst irgendwas. Er behielt sein süssliches Grinsen, das einfach nur widerlich war.

Gerade als ich jedoch wieder ansetzen und etwas sagen wollte, hörte ich wie hinter mir die Tür relativ grob aufgestossen wurde. Ich drehte mich langsam um, in der Hoffnung das meine Befürchtungen nicht wahr waren, doch sie waren es. In dem Türrahmen stand mein Chef, na toll. „Miss Scott, was ist hier los? Können Sie mir erklären weshalb es hier klingt als ob ein Gewitter ausgebrochen wäre? Sie sind nicht die Einzige die hier arbeitet."
Toll gemacht Lyra, jetzt ist dein Chef auf dich sauer und es hat niemandem was gebracht, dachte ich. Mir war klar das es nichts bringen mich zu verteidigen. Es würde mir sowieso niemand glauben. Und selbst wenn mir mein Chef glauben würde, er würde es nicht sagen. Mr. Prince war schliesslich eine Berühmtheit. Niemand wäre so dumm wie ich und würde an einer Berühmtheit zweifeln und schon gar nicht mein Chef.

Gerade wollte ich mich entschuldigen, als eine Stimme hinter mir ertönte. Es war die kalte Stimme von Mr. Prince die ich so hasste und die mir das Blut in den Adern gefrieren liess, jedes mal aufs neue. „Daniel, schön dich zu sehen.", meinte Mr. Prince. Ich hörte wie der Stuhl auf dem er gerade sass zurückgeschoben wurde und dann sah ich auch schon aus dem Augenwinkel heraus wie er sich neben mich stellte. „Ich denke Miss Scott", sprach er weiter und sah dabei zu mir, „hat sich nur ein wenig darüber geärgert, dass ich hier ein Licht installiert habe." Angestrengt versuchte ich nicht zu ihm zu sehen, auch wenn sein Blick mich von der Seite durchbohrte. Ich war heil froh als er wieder zu Mr. Harper sah. Vorsichtig schaute ich zu den beiden Männer auf. Ihre Blicke trafen sich, doch es war kein normaler Blick wie unter Geschäftsleuten. Mr. Harper sah den Mann neben mir eher durchdringend und warnend an und Mr. Prince erwiderte diesen Blick keineswegs anders. Naja, vielleicht täuschte ich mich auch einfach.

Eine Weile lang herrschte toten Stille. Die beiden Männer unterbrachen den Blickkontakt nicht und etwas verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her. Endlich wandte sich Mr. Harper ab und drehte sich räuspernd zur Tür um. „Nun gut. Miss Scott ich weiss sie arbeiten gerne im Dunklen, doch ich bitte Sie, solange Lucifer hier ist, diese Lampe zu akzeptieren. Sie wird schon nicht so schlimm sein.", meinte er bloss und verschwand dann schliesslich, ohne auf eine Antwort zu warten.

Ich warf Mr. Prince einen schnellen Blick zu, ehe ich zu meinem Schreibtisch lief und mich auf den Stuhl setzte. Diese Blicke die sich Mr. Harper und Mr. Prince zuwarfen gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Schliesslich kam auch Luciefr Prince zu meinem Schreibtisch und setzte sich auf einen zweiten Stuhl. Vermutlich hatte er ihn vorher noch besorgt. Ich sah direkt  in seine Augen. Ich wollte nicht dass er nur schon auf die Idee kommen würde hier die Oberhand zu ergreifen. Doch da war etwas was mich verwirrte. Es war sein Blick. Er war ein wenig wärmer, aber genau konnte ich nicht erkenne was anders war. Ich verstand diesen Typ jetzt schon nicht mehr.

Ich räusperte mich leicht und ergriff dann das Wort. „Nun gut, ich bitte Sie mich das nächste mal um Erlaubnis zu bitten bevor sei etwas in meinem Arbeitszimmer verändern.", meinte ich so professionell wie es für mich in diesem Moment nur möglich war. Doch bevor ich weiter reden konnte unterbrach mich meine Gegenüber.
„Meinen Sie nicht dieses Arbeitszimmer gehört für eine Weile uns beiden? Ich werde hier schliesslich auch einige Tage arbeiten."
Unbekümmert sprach ich weiter, ich ging gar nicht erst darauf ein, auch wenn ich direkt wieder hätte losschreien können. „Ich bitte Sie, mich auch nicht mehr zu unterbrechen. Also, ich bräuchte einige Informationen dazu wie Sie sich das Ganze hier vorgestellt hatten. Was soll zum Beispiel alles in Ihr Buch. Ihre ganze Kindheit, oder doch erst ab einem gewissen Alter?"
„Meine ganze Kindheit soll darin erzählt werden, bis zu dem Punkt als ich berühmt wurde.", erklärte er. Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass mein Gegenüber eine so spektakuläre Kindheit hatte.

Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, dass er mir erklärte wie genau er sich das Ganze vorstellte, wie der Titel lautetet und was grob bei der Beschreibung geschrieben sein sollte. Auch seine Vorstellung bezogen auf den Einband konnten wir besprechen. Das Buch sollte heissen „A Demon Trapped In His Own Prison" und auf dem Einband soll ein kleiner Junge sein der da sitzt und hinter ihm sollte ein schwarzer Schatten sein. Wieso genau Dämon oder wieso ein Junge mit einem Schatten wusste ich nicht genau. Auf jedenfall sah es so aus als ob seine Kindheit nicht gerade so heilig und langweilig war. Vielleicht würde das ganze ja doch noch interessant werden...

Unknown Love *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt