Ein immerzu heller werdendes Licht drang durch meine geschlossenen Augenlieder. Mürrisch grabschte ich nach dem zweiten Kopfkissen, das normalerweise auf der rechten Seite neben mir lag, wo noch ein freier Platz war. Somit müsste es eigentlich vor mir liegen, da sich das Fenster, durch dass das Licht sehr wahrscheinlich kam, ebenfalls auf der rechten Seite befand. Meine Hand tastete sich über die Matratze, doch das Kissen war nirgends zu finde. Unfreiwillig blinzelte ich ein paar mal, um zu sehen ob es wirklich nicht da lag. Schnell drehte ich mich auf die andere Seite. Weshalb schien die Sonne bitte schon um 7 Uhr morgens so grell? Moment mal, wie viel Uhr war es überhaupt wenn ich nicht durch meinen Wecker geweckt wurde?
Ich schlug meine Augen auf und rappelte mich hastig auf. Mein Blick fiel zuerst auf die andere Seite des Bettes, auf der ich normalerweise schlief und dann auf meinen Nachttisch, auf dem eigentlich mein Handy liegen müsste. Hektisch stand ich auf und schaute in meinem Zimmer umher. Auf der Kommode gegenüber meines Bettes lag es ebenfalls nicht, genau wie es auch nicht im Regal neben dem Fenster zu finden war. Immer noch komplett aus dem Häuschen, lief ich schnellen Schrittes in mein Wohnzimmer, wo ich auch schon meine Tasche erblickte. Schnell begann ich damit die Tasche zu durchwühlen.
Da war es, endlich. Doch die Aufregung war noch nicht vorbei, denn es war bereits 11 Uhr. Um 8 Uhr hatte ich mich mit Mr. Prince verabredet. Und was hatte ich noch zugleich gesagt? Seien Sie pünktlich? Natürlich. Es war doch klar das ich zu spät kommen würde, doch so spät?
Jetzt brachte es auch nichts mehr, vermutlich war er schon wieder weg. Seufzend ging ich zurück in mein Zimmer und liess mich auf mein Bett fallen. Das würde ärger geben. Mein Blick schweifte in meinem Zimmer umher. Der grosse Kleiderschrank neben der Tür nahm ein grosser Teil meines Zimmers ein, genau wie mein grosses Doppelbett. Ich lebte hier alleine, doch ich mochte grosse Betten und viel Kleidung hatte ich auch. Ansonsten blieb nicht mehr viel Platz. Alles war eher dunkel und vieles war blau. Die Farbe blau beruhigte mich immer. Sie sorgte dafür, dass ich besser schlafen konnte.
Mein Blick schweifte zum eher grösseren Fenster. Hinter der Scheibe war ein kleiner Balkon zu sehen mit vielen Pflanzen. Moment mal. Es fiel mir erst jetzt ein, doch zu viel war anders. Der Vorhang war nicht zu, mein Handy lag vorher nicht auf dem Nachttisch, ich schlief auf der rechten Seite und nicht wie gewöhnlich auf der linken, weshalb ich auch auf dem falschen Kissen schlief und meine Tasche lag im Wohnzimmer auf der Couch, nicht auf dem Stuhl neben der Couch. Ausserdem ging der Wecker nicht ab, was ich auf dem Handy gesehen habe. Ich war ein Gewohnheitstier, bei mir war nicht einfach auf einmal etwas anders.
Blitzschnell fuhr ich hoch, mit den Händen hinter mir auf der Matratze um mich hoch zu stossen. Ich legte meine eine Hand an meine Stirn, schloss meine Augen und versucht mich zu beruhigen. Irgendwas war hier nicht richtig. Ich versuchte mich krampfhaft daran zu erinnern was Gestern Abend geschehen war, doch alles was ich noch wusste, war das ich bei Mr. Prince ins Auto gestiegen war und einschlief. Dann müsste er mich ja ins Bett gebracht haben, oder etwa nicht?
Ein unbehagliches Gefühl machte sich in mir breit. Wenn er mich wirklich ins Bett getragen hätte, hätte er mich erstens schlafen gesehen und zu dem hätte er mein Zuhause gesehen. Ich hoffte bloss das er nichts mit genommen hatte. Dieser Gedanke war zwar irgendwie merkwürdig und dennoch traute ich diesem Typ irgendwie alles zu.
Das alles war jetzt eigentlich auch egal. Ich musste mich bereit machen und zur Arbeit fahren. Eigentlich hatte es auch was gutes das er jetzt sehr wahrscheinlich weg war. Jetzt konnte ich mich auf meine geplanten Werke konzentrieren und musste nicht über das Leben eines berühmten Kerl schreiben, den ich nicht mal kannte. Was sollte an seinem leben überhaupt besonders sein? Vermutlich nichts. Oder die Geschichte war nur erfunden und total übertrieben. Berühmtheiten stellten sich ja für gewöhnlich gerne in den Mittelpunkt.
Seufzend erhob ich mich und lief zu meinem riesigen Schrank um diesen zu öffnen. Und wie jeden Morgen stand ich vor dem offenen Mutanten, in dem ich viel zu viel Kleidung lagerte und hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit entschied ich mich für einen einfachen schwarzen Rock und schwarze Schuhe mit einem kleinen, dicken Absatz. Auf High Heels mit diesen dünnen Hacken konnte ich einfach nicht gehen. Wie Liora das jeden Tag hinkriegte würde ich wohl nie verstehen können. Ich spürte immer noch das Gefühl auf der Haut das ich verregnet wurde. Ausserdem steckte ich die ganze Nacht in der Kleidung, in der ich draussen war, deshalb stieg ich schnell noch unter die Dusche. Unter Dusche blieb mir eine Menge Zeit in der ich nachdenken konnte. Nachdenken über diese Nacht, nachdenken über Mr. Prince. Es war mir irgendwie alles zu viel. Dieser Typ war mir zu viel.
Mit immer noch nassen Haaren und meiner frischen Kleidung am Körper trat ich ins Wohnzimmer. Ich war zu faul um sie zu föhnen, aber sie würden dann schon irgendwann trocknen. Es war ja auch warm draussen. Ich schmiss mein Handy, welches an einer Powerbank angeschlossen war weil es bei 30% Akku war, in meine Tasche. Da immer noch alles was ich brauchte in dieser war, musste ich nichts mehr zusammen suchen. Vor meiner Haustür schlüpfte ich noch schnell in meine Schuhe und lief auch schon los.
Ich machte noch einen kleinen Abstecher zum Bäcker, um mir ein Frühstück zu besorgen. Die Frau hinter der Theke musterte meine noch feuchten Haare missbilligend, als ich mir ein leckeres Brot mit Schoko Stücken drin holte. Sie war wohl neu hier, denn ich kannte sie nicht und ich kannte jeden hier, da ich jeden Morgen hier vorbei kam. Und ausserdem waren es sich alle anderen gewohnt mich oft am Morgen mit feuchten Haaren zu sehen. Ich ging danach weiter meines Weges und begann schon mal auf dem Weg zu meiner Arbeit mein Brötchen zu essen. Und wieder blieb mir Zeit über das alles nachzudenken.
Angestrengt versuchte ich mich an den Innen Raum des Autos zu erinnern und daran wer das Gefährt fuhr. Da war diese Wärme die mich benebelt hatte. Mit der Zeit kamen immer mehr Bilder. Da war in Fahrer, komplett in schwarz gehüllt. Da war diese Kälte, mitten in dieser benebelnden Wärme die von Mr. Prince und dem Fahrer ausgingen. Ich vergass schon fast auf die Strassen zu achten wo doch ab und zu Autos durch fuhren. Und da, mit einem mal kam mir en Bild. Mr. Prince Gesicht und ich spürte dazu seine kalten Armen die mich aufhoben. Er sagte etwas, doch ich verstand nicht was und danach schlief ich wieder ein.
Also musste es er gewesen sein. Aber weshalb hatte er mich denn nicht geweckt? Was ich auch noch nicht verstand, war das ich meinen Wecker nicht gehört hatte. Es zeigte mir nicht einmal eine Nachricht das er abgegangen war. Sprich jemand müsste ihn abgestellt haben. Nein, wie sollte er meine Code auch wissen. Vermutlich war ich Gestern so durch den Wind das ich ihn irgendwann versehentlich abgestellt hatte.
Ich war so vertieft in meinen Gedanken, dass ich wie automatisch den Fahrstuhl betrat und auf den obersten Knopf drückte. Schlagartig wurde ich wieder in die Realität geholt als der Lift einen Ruck machte und dann nach Ben fuhr. Vor Schreck klammerte ich mich direkte and die Stange dieses Ungetüms. verdammt hat mich das erschreckt.
In dem obersten Stock angekommen war ich heil froh endlich wieder auf sicherem Boden stehen zu können. Jetzt fiel mir auch weder das Brötchen in meiner Hand ein, weshalb ich auch wieder weiter Ass, während dem ich den Gang zu meinem Arbeitszimmer entlang schlenderte. Als ich jedoch am Ende des Ganges ankam, aufsah und gerade meine Tür öffnen wollte, riss ich entgeistert meine Augen auf und vergass zu kauen. Denn das was ich sah, liess mich alles vergessen...
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Unknown Love *Pausiert*
RomanceWie ich befürchtet hatte, begann es schon bald zu regnen. Am Anfang waren es kleine Regentropfen die auf meine roten Haare niederprasselten, doch mit der Zeit begann es immer heftiger zu regnen. Ich spürte wie meine Schuhe die Nässe hindurch liessen...