Kapitel 18: Gefühle

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-Sicht von Nick-

Mein Entschluss stand fest. Ich wollte unbedingt zu Miri und das mögichst schnell. Ich wusste zwar, dass sie nicht sonderlich weit weg war, aber dennoch viel zu weit um sie zu erreichen. Das war schon komisch alles. Ich wusste nicht wo sie genau wohnt, aber habe einen ganzen Tag mit ihr verbracht und war im Krankenhaus bei ihr.

Sie tat mir leid. Allein wegen der Sache mit dem Tumor. Das war damals eine so schreckliche Sache, als ich das mit ansehen musste. Das konnte ich nicht noch einmal durchmachen, aber vielleicht musste es einfach sein. Wen hat sie außer dir? Freunde, Familie... Red keinen Scheiß. Das meine ich ernst. Sie bedeuten ihr sehr viel. Du bedeutest ihr mehr. Niemals.

Diese nervige Stimme in meinem Kopf sagte sowieso immer genau das Gegenteil von dem, was ich wirklich dachte. Wie soll man bitte auf sein Herz hören, wenn das Herz sich nie zeigt? Das werde ich vermutlich nie verstehen, aber ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht.

Ich kam wieder von meinen Gedanken ab, als draußen fast in ein Auto gelaufen wäre. Ich bin wirklich kein aufmerksamer Mensch, muss man sagen. Seltsamer Weise ist das Schicksal immer auf meiner Seite und mein Todestag sollte wohl auch heute nicht gekommen sein. Ich überlegte, wie ich an Miri's Adresse kommen sollte, ohne sie persönlich zu fragen, aber mir fiel nichts besseres in, als ihr eine Nachricht zu schreiben. Hoffentlich lehnt sie den Besuch nicht sofort ab...

-Sicht von Miri-

Ich hörte durch den Raum mein Handy auf dem Schreibtisch. Ich wusste, dass es eine Nachricht von einer meiner Freundinnen sein würde also beschloss ich nicht sofort danch zu sehen, weil ich einfach nicht reden wollte. Ich lag also weiterhin auf meinem Bett und hörte Musik, um mich irgendwie zu entspannen, was nicht gerade einfach war. Kai war so lieb gewesen und hatte seine Musik etwas leiser gedreht und beschallte so nicht mehr das ganze Haus. Darüber war ich zutiefst dankbar.

Das Blinken meines Handys hörte allerdings nicht auf und somit wuchs meine Neugierde, da die Nachricht ja auch von Nick sein könnte. Also stand ich auf und schaute auf mein Handy. Die Nachricht war tatsächlich von Nick und ich konnte meinen Augen nicht trauen.

Hey Miri Mausi :* Ich würde gerne mal vorbeikommen und einfach nur mit dir reden. Keine Sorge, mir geht's nicht um den Tumor. Mir geht's um dich... Würdest du mir deine Adresse schreiben? Biiittteeee... :* Bis später, Nick <3

Wie süß er doch ist. So liebe Nachrichten habe ich in meinem ganzen Leben vorher noch nie bekommen! Ich schrieb ihm zurück und freute mich wie ein Honigkuchenpferd, dass er vorbei kommen würde.

Danach lief ich die Treppe runter und sagte Mum, dass er kommen würde und hatte dabei ein breites Grinsen im Gesicht. Meine Mutter grinste nur zurück und war sehr dankbar mich glücklich zu sehen. Denn wenn es eins gab, was sie über alles hasste, war es ihre Kinder unglücklich zu sehen.

Ich setze mich in die Küche und starrte auf die Uhr, um auch genau zu wissen, wann genau er da war. Mit der Zeit breitete sch in mir eine Welle von Gefühlen aus und mein Herz schlug schneller. War ich etwa nervös? Ich war mir so sicher, dass wir nur Freunde sind und es niemals zu einer Beziehung kommen würde und trotzdem hatte ich dieses verkrampfende Gefühl im Magen.

Dann klingelte es und mein Herz machte einen Aussetzer. Wie im Traum lief ich zur Tür und öffnete sie. Ich konnte meine Augen nicht mehr von der Person reißen , die da vor mir stand...

hopeless lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt