Kapitel 6: Gefühle

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Ich sah Nick an. Seine blauen Augen leuchteten wunderschön und seine Haare waren durch die Baumaktion durcheinander. Er war generell sehr hübsch. ,,Alles in Ordnung?'', fragte er und ich nickte schnell. ,,Klar. Nur ein bisschen...sagen wir gespannt.'', antwortete ich und musste lachen. Ein schönes Lächeln umspielte seine Lippen, als er verstand, dass ich Angst hatte.

,,Ich auch.'', gab er zu. Ich hatte noch nie einen Typ erlebt, der zugab, Angst zu haben. Selbst mein Bruder, den ich schließlich schon 14 Jahre kannte, würde nie zugeben, dass er Angst hatte. Was war an Nick anders? Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten und ich schaute aus dem Fenster. In dieser Gegend kannte ich mich noch gar nicht aus.

,,Weist du wie lange wir noch fahren?'', fragte ich ihn immer noch aus dem Fenster schauend. ,,Nicht wirklich. Ich kenne mich nicht aus.'', sagte Nick. ,,Wie du kennst dich nicht aus?'', fragte ich sehr neugierig.

Nick erklärte mir, dass er ebenfalls gerade erst hergezogen war und die Stadt genauso wie ich, hasste. Ich fand es seltsam, dass ich ihn so mochte. Wir kannten uns nicht und hatten nicht viel gemeinsam. Er war musikalisch und ich war eher der sportliche Typ. In der Schule hatten wir vollkommen unterschiedliche Lieblingsfächer, wie sich im Gespräch herausstellte. Aber war das schlimm?

Ich war der Meinung, dass es egal war. Ich mochte ihn wirklich sehr gerne, aber ich dachte keinesfalls an Liebe. Er doch hoffentlich auch nicht. Ich sah ihn wieder an und versuchte in seinen Augen etwas zu finden, was mir weiterhelfen konnte, aber da war nichts, außer wunderschönem blau.

Ohne mich anzusehen fragte Nick: ,,Was möchtest du wissen Miri Mausi?'' Schon wieder dieses Wort. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gedanken. Und dann war da dieses Gefühl im Bauch. Es kribbelte und alles fühlte sich an wie auf einer Achterbahn. Er spürte offensichtlich, dass irgendetwas mit mir nicht in Ordnung war und er nahm meine Hand. ,,Wir schaffen das schon.'', flüsterte er mir ins Ohr und er zwinkerte mich an.

Was war das denn bitte? Und warum hält er meine Hand?

Es war ein komisches Gefühl, dass er meine Hand hielt, weil ich das einfach nicht gewohnt war. Welcher Typ wollte denn bitte etwas mit mir zu tun haben? Ich war unbeliebt und was die Liebe angeht, ein hoffnungsloser Fall.

In diesem Moment aber, wollte ich meine Hand nicht wegziehen. Es fühlte sich unheimlich gut an und er gab mir Sicherheit. Dann stoppte das Polizeiauto und mein Herz machte einen Satz. Meine Atmung wurde schnell. Nick drückte noch einmal meine Hand, bevor wir ausstiegen.

Ich sah ihm an, dass er wirklich nervös war, aber er versuchte nach außen hin cool und gelassen zu wirken. Ich tat es ihm gleich und schon fühlte ich mich besser. Alles eine Frage der Einstellung!

Wir wurden in den Raum, wo wir wohl befragt würden, hineingebracht, als wären wir Schwerverbrecher. Wir hatten doch nur auf einem Baum gesessen. Was war denn schon dabei?

Der Polizist ging aus dem Raum und sagte wir sollten uns noch einen Moment gedulden. Ich hasste es zu warten und Nick wohl auch, denn der klopfte die ganze Zeit mit seinen Fingern auf den Tisch, was mich nicht wirklich beruhigte. Dann betrat ein anderer Polizist den Raum...

Gebt mir bitte Feedback ;) Soll das Buch weiter geschrieben werden? :)

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