-Sicht von Miri-
Immer noch völlig abwesend lief ich hinter Mum her. Ich setzte mich ins Auto und bald fuhren wir dann auch los. Mir war schon wieder unheimlig schlecht, aber dieses Mal wusste ich nicht, ob das alles wegen des Tumors war oder weil die Nachricht mich so sehr verwirrte. Gerade im passenden Moment hielt Kai mir eine Tüte hin. Sieht man mir so sehr an, dass es mir nicht gut geht?
Ich war von mir selbst angewidert, wie immer wenn ich mich übergeben musste. Alles drehte sich in meinem Kopf, als hätte ich zu viel Alkohol getrunken.
Ich wusste einfach nicht, was jetzt werden würde. Eins war klar. Der Tumor muss weg und so wie es sich angehört hat, ist das nicht ganz ohne Risoko. Die Entscheidung lag nun bei mir. Will ich nicht so sehr leiden und sofort sterben? Oder das Risiko eingehen und später sterben. Jeder stirbt. Ist der Zeitpunkt dann so wichtig?
Nein. Ja. Toll nicht einmal dabei war ich mir sicher. Hör auf dein Herz. Was sagt das Herz?
Ist es das wert?
Was?
Alles und jeden aufzugeben?
Alles ja. Jeden nein. Nick... Für ihn muss ich leben, aber er mag mich nichtmal. Jetzt erst recht nicht mehr, wo er weiß, was ist. Er findet jemand besseren, jemanden, der zu ihm passt...
Sicher?
Nein! Nein! Gar nichts ist sicher. Ich weiß nicht mal mehr, was ich überhaupt denken soll. Es ist einfach alles viel zu viel.,,Miri? Hallo?'' ,,Ist sie bewusstlos?'' ,,Nein bin ich nicht.. Nur in Gedanken. Alles gut.'' Nichts war gut. Ich wusste einfach gar nichts mehr. Wie schnell sich im Leben einfach alles ändern kann. Im einen Moment ist man super glücklich und dann würde man sich am liebsten vergraben. Vermutlich ist das normal in meinem Alter.
Dann kamen wir Zuhause an, wo ich mich einfach nur in mein Zimmer schleppte. Ich ließ mich auf mein Bett fallen, aber wirklich entspannen konnte ich mich nicht. Mein Blick wanderte zu meinem Schreibtisch, wo ich nun schon länger nicht mehr gesessen hatte. Schule war jetzt nicht, ich musste mich jetzt erstmal darum kümmern, wieder gesund zu werden. Mum war sowieso der Meinung, dass ich die letzte Klasse irgendwie wiederholen muss. Nunja das wird sich zeigen.
Dann sah ich, dass mein Handy blinkte. Hoffentlich ist die von Nick. Aber wie so oft wenn man Erwartungen hat, man wird enttäuscht. Sie war von meiner besten Freundin, die fragte, was der Arzt gesagt hat. Aber darüber wollte ich jetzt wirklich nicht reden. Ich schaff' das schon.
-Sicht von Nick-
Ich verschwand so schnell wie es nur ging aus dem Zimmer. Ich konnte mich an nicht mehr wirklich viel von gestern Abend erinnern. Lediglich, dass eine Party stattgefunden hat und dass die Anderen ziemlich voll waren. Du wohl auch! Blödmann! Immer versaust du alles! Sie wird es nie erfahren. Sicher? Nein. Nichts ist sicher. Was soll ich denn bitte machen? Ich steh' das alles nicht nochmal durch, das war so verletzend letztes Mal. Sie bedeutet dir was. Versau' es doch einfach nicht.
Sollte ich sie anrufen? Sie würde eh nicht dran gehen, weil sie besseres zu tun hat. Außerdem sind ihre Freundinnen für sie da. Ich bin doch ein Fremder für sie. Sie mag mich nicht mal. Vermutlich hält sie mich für einen Ökofreak wegen der Sache mit den Bäumen. Ein Freak, der auf Abenteuer aus ist und immer noch nicht erwachsen wird. Nimm dein Leben doch einfach in die Hand!
Na wenn das so eimfach wäre...
Live. Laugh. Love.
Das sollte ich echt mal machen. Gestern hätte ich besser bei Miri sein sollen, als auf eine dämliche Party zu gehen und mich mit irgendwelchen Mädchen zu vergnügen. Jeder macht Fehler. Ja, klar, aber manchmal ist es genau einer zu viel. Ist es jetzt zu spät? Oder schaffe ich das noch?Danke für's lesen!
Ich muss mich wirklich entschuldigen, dass es so schrecklich lange gedauert hat, aber ich war in Australien und hatte einen Schulwechsel.. Naja ab jetzt wird's besser! Versprochen ;)

DU LIEST GERADE
hopeless life
Teen FictionMiri ist verzweifelt, weil sie das Gefühl hat, einfach alles falsch zu machen. Sie versucht wirklich schlimme Dinge umzusetzen und glücklicherweise begegnet sie dabei jemandem, der sie davon abhält. Die beiden lernen sich besser kennen und es sieht...