Kapitel 4

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Immer noch kann ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Es ist unmöglich. Es schien, als bräuchte er meine Hilfe. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Aber wieso fesselt mich sein Blick so?

Langsam komme ich wieder zur Besinnung und merke erst jetzt, das der Direktor schon längst fertig mit seiner Rede ist. Mein Gesicht läuft sofort rot an und ich setze mich wieder auf meinen Platz. Immer noch mit den Gedanken bei diesem Jungen.

Dustin POV:

Ich haste durch den langen Korridor. In der Hoffnung nicht zu spät zu sein. Aber wie immer komme ich zu spät. Kann ich nicht einmal gar keine Aufmerksamkeit erregen? Aber das ist leider unmöglich. Ich bin anders. Anders als andere Leute. Niemand könnte mich jemals verstehen. Wieso auch?

Endlich war ich schon am Ende des Waldes. Durch meine Fähigkeiten war ich noch schneller an meinem Ziel.

Ich öffne die große Tür der Aula. Mein Blick schweift durch den Raum. Ich bin eindeutig zu spät. Alle Schüler sind schon versammelt außer natürlich ich. Möglichst unauffällig suche ich nach einem Platz, schiele aber kurz zu der Person, die auf der Bühne neben dem etwas älteren Mann steht. Sofort bleibe ich stehen. Ihre wunderschönen Augen schauen genau mich an. Sie fesseln mich. Suchen nach Halt. Irgendwas hat dieses Mädchen an sich. Eine geheimnisvolle Art. Ich weiß nur nicht was. Doch ich darf mich nicht verlieben. Würde ich nochmal ein Mädchen verletzen. Das würde ich mir nicht verzeihen. Das mit Clara war schon schlimm. Letztes Jahr in Chicago. Ich muss die Vergangenheit ein für alle mal hinter mich lassen. So schwer es auch ist.

Endlich wendet sie sich von mir ab und ich kann wieder klar denken. Was war das gerade? Wirklich merkwürdig. Ich setze mich auf einen Platz. Aber ich werde sofort aufgerufen: " Dustin Redfield, bitte!" , ruft der Direktor durch die Aula. Mit klopfendem Herzen stelle ich mich neben den Direktor. Wieder sehe ich das Mädchen. Kann sie nicht einmal weg schauen? Dem Direktor höre ich gar nicht zu. Ich konzentriere mich nur auf dieses wunderschöne Mädchen. Quatsch Dustin, was denkst du da? Vergess sie! Du machst hier nur deinen Abschluss mehr nicht. "....Viel Glück wünsche ich dir Dustin!" , sagt der Direktor. Ich bin wohl der letzte. Die vielen Schüler gehen in ihre Klassen. Außer die Neuen. Das Mädchen scheint wohl auch neu zu sein. Wie sie wohl heißt?

" Dieses Jahr seit ihr alle in einer Klasse! Bitte geht mit eurem Klassenlehrer Mr. Whitman in euren neuen Klassenraum. Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag." , strahlt der Direktor. Als Letzter gehe ich den ca. 20 Schülern hinterher. Plötzlich spüre ich eine kalte Hand auf meiner Schulter. " Du musst Dustin sein. Ich bin Carol. Und das da hinten ist Anna." , sagt ein aufgetakeltes Mädchen mit Platin- Blonden Haaren. " Ja, das bin ich. Tut mir leid aber ich muss weiter." , versuche ich sie ab zuwimmeln. " Ach Quatsch. Wir sind doch in einer Klasse." , fängt das rothaarige Mädchen an. Anna heißt sie glaube. Sie erinnert mich an jemanden. An jemand, der gerissen, herzlos, mordlustig und hinterhältig ist. SIE. Seit Jahren habe ich IHREN Namen nicht mehr gesagt. Denn SIE kann überall sein. Vielleicht sogar jetzt und ich kriege es nicht mit. Denn SIE will mir das Leben zur Hölle machen. Seit 1000 Jahren schon. Aber das wird SIE nicht schaffen. Wegen ihr bin ich schon weggezogen. Von Stadt zu Stadt. Aber ich muss die Vergangenheit vergessen. " Tut mir leid ich habe jetzt keine Lust zu reden." , fange ich wieder an. " Dann halt nicht." Die beiden Mädels gehen endlich weg. Wie ich solche Arten von Mädchen hasse.

Endlich sind wir in unserem Klassenraum. Ich setze mich in die letzte Reihe etwas weiter Abseits. Das wundervolle Mädchen tat das gleiche. Sie setzt sich neben ein zierliches Mädchen was mir irgendwie bekannt vorkommt. Ihre blonden Löckchen. Die kristallblauen Augen. Sie sieht fast genauso aus wie...Nein...Elizabeth kann nicht hier sein. Sie ist verschollen. Seit Jahren habe ich Elizabeth nicht mehr gesehen. Und jetzt denke ich gleich an sie, wenn ich ein zierliches Mädchen mit blonden Löckchen sehe. Ich werde glaube verrückt.

Nach 45 Minuten war Schulschluss. Morgen wird alles erst richtig losgehen. Mein neues Leben unter Menschen.

Wird das gut gehen?

Sarah POV:

Die ganzen Minuten konnte ich mich nicht konzentrieren. Es liegt an diesem Jungen namens Dustin. Als dann endlich Schluss ist gehe ich auf den Schulhof. " Hi. Warte mal! Du bist Sarah oder?" , ruft mir jemand hinterher. Ich fahre erschrocken herum. " Ja, das bin ich." Das Mädchen mit den blonden Locken kommt auf mich zu. Erst jetzt erkenne ich, das sie meine Sitznachbarin ist. " Ich bin May. Du sitzt ja jetzt neben mir." " Ja. Ich komme aus Chicago. Meine Mutter wollte da unbedingt weg, wegen dem Mord." , flüstere ich. Plötzlich wirkt May richtig in sich gekehrt. " Alles okay?" , frage ich sie. " Ja, alles gut...Ich...Muss jetzt auch los. Tschüss Sarah!" Sie läuft in einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit in den Wald und lässt mich alleine mit einem seltsamen Gefühl stehen. Mein Blick wandert durch die Gegend. Und da sehe ich ihn wieder. Dustin. Dustin. Dustin. Was für ein schöner Name. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und gehe zu ihm. " Hallo Dustin." Er dreht sich zu mir. Er wirkt nervös. " Oh Hallo. Du bist Sarah oder?" , fragt er mich. " Ja. Ich wollte fragen, ob du vielleicht Zeit hast was zu unternehmen? Wir könnten uns die Stadt..." " Nein tut mir leid ich muss zurück ins Internat gleich um die Ecke. Meine ganzen Sachen einräumen. Bin gestern erst gekommen." , murmelt er. " Achso...Ich kann dir ja helfen." " Nein, das brauchst du nicht." , versucht er mich ab zuwimmeln. " Ach Quatsch. Ich mache es gerne." " Meinetwegen." , grummelt er. Ohne ein einziges Wort zu sagen gehen wir durch den Wald zu seinem Internat. Bis mir plötzlich wieder kalt wird. " Ist dir auch so kalt?" , frage ich ihn Zähne klappernd. " Nein. Ich finde es angenehm." " Mhm." , murmel ich leise für mich. Dieser Junge ist einzigartig. Anders als die in Chicago.

Dustin öffnet endlich seine Zimmertür. Ich gehe langsam in sein unordentliches Zimmer. " Ich habe noch nicht angefangen aufzuräumen. Tut mir leid." , sagt er grinsend. " Schon okay. Wo kann ich helfen?" " Ich weiß es nicht. Du kannst mein Bett machen." , schlägt er vor. " Okay." Ich gehe zu seinem Bett und lege die ganzen Briefe auf seinen Schreibtisch. Nachdem ich sein Bett gemacht habe, schaue ich mich in seinem Zimmer um. " Du kannst dich ruhig hinsetzen." Ich fahre erschrocken herum. Mein Herz droht fast aus meiner Brust zu springen. Ich spüre jeden einzelnen Schlag. Bumm- Bumm- Bumm- Bumm

" Ok. Mehr soll ich nicht machen?" , frage ich ihn. " Nein, brauchst du nicht. Danke." Er verschwindet im Bad und lässt mich alleine. Irgendwas hat er. Und ich werde herausfinden was...

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt