Kapitel 14

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Laute Musik, viele Leute und eine unüberschaubare Menge an Alkohol. Eins steht schon mal fest: Ich gehöre hier gar nicht hin. Doch als ich auch May sehe, verschwinden sofort meine Zweifel und ich gehe auf sie zu. "Du siehst toll aus!" , sagt May strahlend. Erst jetzt taut sie richtig auf, vielleicht werden wir doch noch beste Freundinnen. "Du auch. Mit wem bist du hier?" , frage ich sie. "Mit niemanden. Ich bin alleine hier. Und du?" Sie fängt an zu grinsen, was mich leicht verunsichert. Aber auch ich beginne zu lächeln und antworte: "Mit Jonathan." Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und zucke zusammen. "Genau, ich bin auch schon da." , sagt derjenige hinter mir, was ganz klar Jonathan ist. "Na dann! Viel Spaß euch beiden." , sagt sie und verschwindet in der Menschenmenge. "Lust zu tanzen?" , fragt mich Jonathan und nimmt meine Hand. "Tut mir leid, aber ich kann nicht!" , flüstere ich und renne weg. Renne so weit ich kann, bis ich mitten im Wald stehe und wegen der Dunkelheit nichts erkennen kann. "Hallo Sarah." , ertönt eine kühle, mir unbekannte Stimme hinter mir. Blitzschnell drehe ich mich um und erkenne die Dame sofort, die vor mir steht. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor. Vielleicht liegt es auch nur an dem dunklen Umhang, den sie trägt und an den roten Haaren. "Woher wissen Sie meinen Namen?" , frage ich. "Ach Schätzchen, wir können doch Du zu uns sagen! Ich bin Emilia und deinen Namen weiß ich ja schon." Sie kommt näher und langsam wird mir alles zu unheimlich. "Verschwinde!" , rufe ich und renne davon. Doch sie ist viel schneller als ich und hat mich sofort eingeholt. Sie stürzt sich wie ein Tier auf mich und im Mondlicht blitzen ihre Zähne auf, die ungewöhnlich spitz sind. "Lass sie in Ruhe!" Im Moment kann ich diese Stimme niemanden zuordnen. "Dustin...Was machst du Idiot hier?" Emilia steht von mir auf und geht nun auf Dustin zu. "Verschwinde einfach. Und lass Sarah in Ruhe!" , sagt Dustin. "Damit du glücklich wirst mit deiner großen Liebe? Du hast mein Leben zerstört, jetzt zerstöre ich deins auch!" , brummt Emilia. "Sie ist noch nicht mal meine Freundin!" , behauptet Dustin. "Ich bin mit jemand ganz anderem zusammen!" Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, doch es klappt nicht. "Ach ja? Und das soll ich dir glauben?" , sagt Emilia gereizt. "Ja ihr Name ist Anna und jetzt lass meine Klassenkameradin Sarah in Ruhe." Mit einem teuflischen Grinsen verschwindet Emilia und lässt mich und Dustin alleine. "Wieso bist du hier ohne eine Begleitung?" , fragt Dustin und kommt auf mich zu. "I-Ich musste einfach weg...Lange Geschichte." , antworte ich und schaue zu ihm. "Mach das nie wieder verstanden?" Ich nicke leicht eingeschüchtert und könnte mich selber schlagen für meine Dummheit. "Dann ist ja gut." , murmelt er und gibt mir kurz einen unerwarteten Kuss auf die Wange. Erschrocken schaue ich ihm hinterher, wie er aus der unangenehmen Situation flüchtet. Nach wenigen Minuten gehe ich wieder zurück zur Feier, doch statt betrunkenen Leuten, stehen mehrere Polizisten vor dem großen Haus. Ich schaue mich verzweifelt nach Jonathan um, kann ihn aber nirgends erkennen. Plötzlich sehe ich, wie Dustin vom anderen Ende des Waldes auf mich zu kommt. "Was ist hier los?" , fragt er. "Ich weiß es nicht." , sage ich. "Du mieses Schwein!" , ertönt eine laute Stimme hinter Dustin. Es ist Jonathan. "Sie ist nur wegen dir tot!" , brüllt Jonathan weiter. "Wer?" , fragt Dustin Stirn runzelnd. "Anna!" , behaupet Jonathan und stürzt sich auf ihn. "Hört auf!" , mische ich mich ein, doch niemand hört auf mich, sodass ich einfach zwischen die beiden gehe. "Ich weiß nicht wieso sie tot ist!" , sagt Dustin sauer. "Du bist an allem Schuld!" , meint Jonathan und rennt weg. "Geht es dir gut?" frage ich besorgt. "Ach lass mich doch in Ruhe!" Auch er rennt davon und lässt mich nun alleine stehen. Ich schaue zu den Polizisten und muss mit den Tränen kämpfen, als sie den Leichnam von Anna aus dem Haus tragen. Sofort wird mit klar, das ich hier nichts mehr zu suchen habe und ich gehe zu Jonathans Auto, wo er schon im Auto sitzt und wohl auf mich wartet. Ich steige zu ihm ins Auto. "Ist alles okay?" , frage ich ihn. "Ja." , murmelt er und fährt los...

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt