Kapitel 13

1.4K 82 9
                                    

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich drehe mich wieder zu Jonathan, der bereits aus dem Auto gestiegen ist und nun auf mich zu kommt. "Alles okay?" , fragt er mich leicht besorgt. "J-Ja alles okay...Ich gehe dann mal." Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, gehe ich über den Schulhof und renne ins Schulgebäude, um Dustin nicht über den Weg zu laufen. Ich nehme meine Sachen aus dem Spind und gehe in den Klassenraum, der noch vollkommen leer ist. Doch gleich nachdem ich mich auf meinen Platz gesetzt habe, kommen eine wütende May und ein leicht gekränkter Dustin ins Klassenzimmer gestürmt und setzen sich ebenfalls auf ihre Plätze. "Was ist los?" , flüstere ich May zu, die halb vor Wut kocht. "Gar nichts!" Doch ihre gereizte Stimme ertappt sie. "Erzähl mir nachher die Wahrheit!" , flüstere ich ihr zu, bevor ich mich komplett dem Unterricht widme. Zwischendurch riskiere ich einen kurzen Blick zu Dustin, der mich aber gar nicht beachtet. Als wäre gar nichts passiert...

6 Stunden später laufe ich über den Schulhof, um May zu finden, um mit ihr zu reden. Nach dem Unterricht ist sie stürmisch vom Platz aufgestanden und aus dem Klassenraum gelaufen. Also setze ich mich auf eine Bank und warte auf Jonathan, auf den ich mich halbwegs freue. Doch statt Jonathan kommt Dustin aus dem Schulgebäude gelaufen und schaut mich kurz kühl an, bevor er im Wald verschwindet. Seufzend schaue ich ihm hinterher, bis ein lächelnder Jonathan mich kurz umarmt. Ich schaue mit leicht zugekniffenen Augen zu ihm hoch, da die Sonne heute besonders stark scheint. "Freust du dich schon auf heute Abend?" , fragt er mich und zieht mich von der Bank zu ihm hoch. "Na klar." , lüge ich ihm direkt ins Gesicht. "Soll ich dich nach Hause fahren?" , fragt er mich. Ich nicke und nach 10 Minuten stehe ich vor meinem Kleiderschrank und suche nach dem perfekten Outfit. Doch ich finde gar nichts, außer einem knappen Sommerkleid. Seufzend gehe ich aus meinem Zimmer und laufe mit schnellen Schritten ins Wohnzimmer. "Bist du noch da Mom?" , rufe ich, während ich das Wohnzimmer betrete. Niemand meldet sich, doch als ich das wunderschöne rosa Kleid auf der Couch sehe, geht mein Mund automatisch auf und ich kann nicht anders, als zu staunen. Ich nehme das Kleid in die Hand und laufe hoch in mein Zimmer. Mein Strahlen wird immer größer, als ich das rosa Tüllkleid an habe. "Das ist so wunderschön!" , flüstere ich. "Wenn du nur da wärst Dad...Wenn du mich jetzt sehen würdest, ich glaube du wärst stolz auf mich." , sage ich zu mir selber und suche nach den passenden Schuhen. Nachdem ich diese gefunden habe, gehe ich ins Bad und mache mich dort fertig. Als ich aus der Dusche komme, schaue ich in den Spiegel und schaue statt mein Spiegelbild, ein hässliches Monster an. Es grinst mich dreckig an, bis etwas mich kurz an der Schulter berührt. Ich fahre herum und verliere mein Handtuch, was ich sofort wieder hoch ziehe. Danach renne ich mit einem entsetzten Gesicht in mein Zimmer und schließe die Tür ab. Ich schaue auf mein Bett und muss lächeln, denn dort liegt ein T-Shirt von Dustin, was er wohl heute Morgen hier vergessen haben muss. Nachdem ich mich fertig angezogen habe, gehe ich wieder ins Bad, weil ich dort mein Handy vergessen habe. Schnell schaue ich zum Spiegel, wo etwas mit rotem Lippenstift steht: Bald kriege ich dich!
Schreiend renne ich die Treppe hinunter und laufe ohne nachzudenken Richtung Straße. Als ich dort stehe, wähle ich zitternd Jonathans Handynummer.

* Telefonat *

"Sarah? Ich bin schon unterwegs!" , beginnt Jonathan.
"Bitte beeile dich!" , flehe ich.
"Ist was passiert?" , fragt er besorgt.
"Ich habe Angst." , flüstere ich und lege auf.

* Telefonat Ende *

Mit zitternden Händen stecke ich mein Handy wieder in meine Tasche und warte auf Jonathan, der nach 5 Minuten mir, wie ein Gentleman, die Tür öffnet. "Danke." , sage ich lächelnd. "Du siehst wunderschön aus." , meint er und nimmt im Auto meine Hand. "Du auch!" Er trägt einen schwarzen Smoking mit passender Fliege. "Wer kommt eigentlich alles zu Annas Party?" , frage ich, als er endlich los fährt. "Bestimmt ihr neuer Lover Dustin..." , sagt er und beginnt, dreckig zu grinsen. "Dieses arrogante Schwein." , fügt er anschließend hinzu. "Er ist eigentlich ganz okay." , flüstere ich. "Stehst du etwa immer noch auf ihn? Nach allem was passiert ist?" , fährt Jonathan mich an. Seufzend schaue ich aus dem Fenster, denn ich will und kann ihm nicht antworten. Als ich jedoch wieder einen kurzen Blick zu ihm riskiere, schaue ich ihn entsetzt an, denn seine Augen sind wieder so ungewöhnlich grau, statt blau. "Jonathan..." , stottere ich. "Was?" , fragt er ein bisschen gereizt. "Wann sind wir da?" , murmele ich. "Jetzt!" , sagt er und steigt aus dem Auto, um mir die Tür zu öffnen. Als ich vor ihm stehe, zieht er mich an sich und sofort wird mir kalt, denn sein Körper ist ungewöhnlich kühl. Doch als er mir in die Augen schaut, werden seine Augen plötzlich wieder blau und auch sein Körper wird wärmer. "Du siehst wunderschön aus." , flüstert er und zieht mich wieder an sich heran. Als ich über seine Schulter hinweg schaue, sehe ich Dustin, der uns die ganze Zeit beobachtet. Als er sieht, das ich ihm direkt in die Augen schaue, erstarrt sein Gesicht und er rennt weg. "Ist was?" , fragt mich Jonathan als er mein trauriges Gesicht sieht. "Nichts, Jonathan. Können wir jetzt rein gehen? Mir wird langsam kalt." Anschließend nimmt er mich an die Hand und gemeinsam betreten wir das große Haus von der Gastgeberin Anna. Vorher drehe ich mich kurz um und sehe am anderen Ende der Straße einen lächelnden Dustin, der, als er sieht das ich ihn ebenfalls anschaue, wieder verschwindet. Ich werde Dustin heute wohl öfters begegnen...

Dark Romance- Du entkommst mir nicht *abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt